Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
Schweißausbruch bekam. »Die Farbe gefällt mir nicht.«
»Sie ist schwarz.« Sie runzelte die Stirn. »Wie kann dir Schwarz nicht gefallen?« Sie wand sich wieder vor dem Spiegel, um einen besseren Blick auf ihr Hinterteil zu bekommen.
»Du wirst kalte Füße kriegen.« Er rutschte auf der Bank herum und winkte der Verkäuferin ab, die noch drei Exemplare der Stretchhose in unterschiedlichen Farben herbeigebracht hatte. Die schwarze war schlimm genug. Sie brauchten sie ganz bestimmt nicht in Pink.
»Stimmt. Auch wenn mir in letzter Zeit eigentlich immer eher heiß ist.« Brittany verrenkte sich wieder, dieses Mal in die andere Richtung.
Er unterdrückte den Drang zu seufzen. Ihm war langweilig, und er fühlte sich unbehaglich, befürchtete, dass ein einziges falsches Wort von ihm sie dazu bringen
könnte, ihn anzuschreien. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es ihr Spaß machte, aber sie schien eine zweite Meinung zu brauchen. Es war seine Pflicht. Eine schmerzhafte, schwere Pflicht.
Der Laden war stickig und eng. Brittanys Vielleichts türmten sich auf seinem Schoß. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Haare verwuschelt, und er wusste jetzt, warum sie diese Aufgabe bisher gemieden hatte. Von siebzehn Sachen, die sie anprobierte, gab es vielleicht eine, die passte und ihr gefiel. Es war die Hölle auf Erden, voller Spiegel, Kleiderbügel und Diebstahlsicherungen.
Es dauerte endlos. Und jede Frage war reinster Sprengstoff:
»Warum sieht mein Busen so riesig aus?«
»Meinst du, diese Hose ist vielleicht falsch ausgeschildert? Sie ist wirklich eng.«
»Welche Farbe steht mir am besten?«
»Warum glänzt meine Nase so?«
Und am schlimmsten, nach neunzig Minuten Folter, ein flehentliches Betteln, geäußert mit großen Augen und zitternder Unterlippe: »Dir gefallen meine Haare nicht kurz, oder? Ich habe einen Riesenfehler gemacht, sie abschneiden zu lassen, stimmt’s?«
Corbin stand auf, legte den Kleiderhaufen auf der Bank ab und trat auf sie zu. Er legte beide Hände auf ihre Wangen und küsste sie zärtlich auf ihre weichen Lippen. »Ich liebe dein Haar«, sagte er ehrlich. Wenn er es länger mehr geliebt hatte, war das jetzt egal. »Ich liebe deinen Körper, ich liebe dein Herz, ich liebe deine Art, das Leben anzugehen, deinen Optimismus, deine Leidenschaft, deine
Zärtlichkeit, deine Selbstlosigkeit.« Er legte die Hand auf ihren Bauch, der sich unter dem Baumwollshirt, das sie gerade übergestreift hatte, leicht wölbte. »Ich liebe es, dass du die Mutter meines Kindes bist.«
Ich liebe dich, hätte er fast hinzugefügt, aber die Worte blieben ihm in der Kehle stecken. Wenn er es jetzt sagte, dann würde es sich anhören, als wollte er sie damit beruhigen, als würde er es nur aus diesem Grund sagen, und er war sich nicht einmal sicher, ob er es auch wirklich meinte. Er glaubte schon, aber wie konnte man sich in dieser Angelegenheit nur sicher sein?
Alles, was er gesagt hatte, hatte er genau so gemeint. Und dabei sollte er es besser belassen.
Sie schniefte. »Was zum Teufel ist nur mit mir los? So bin ich normalerweise gar nicht. Jetzt laufe ich allerdings rum und habe das Gefühl, wie wenn ich mir gerade die Augenbrauen mit Kaltwachs hätte richten lassen. Benommen und mit Wasser in den Augen. Es ist schrecklich.«
»Ich glaube, man nennt es Hormone.« Er steckte ihr eine Strähne ihres kurzen Haares hinters Ohr.
Sie schüttelte es prompt wieder frei. »Hör auf damit. Ich hasse das Gefühl.« Dann zog sie sofort eine Grimasse. »Uah. Hör mich nur an. Ich klinge so zickig und weinerlich.«
Ihre Worte, nicht seine. Corbin beschloss, dass er die Situation in die Hand nehmen musste. »Das alles ist einfach nur extrem anstrengend. Mehr nicht. Wir haben für heute genug geschafft.« Er zupfte an ihrer Hose. »Die hier gefällt mir nicht so gut wie die andere. Lass sie hier
und nimm die Jeans.« Er drehte sich um und sammelte ein, was sich auf seinen Schoß aufgetürmt hatte. »Du hast hier vier Kombinationen, außerdem kannst du ein paar Stücke anders zusammenstellen. Es ist genug für heute.«
Sie sah erleichtert aus, dass er ihr die Entscheidung abnahm. Nickend drehte sie sich wieder zur Umkleide um. »Dann probiere ich nur noch schnell die BHs an, von denen brauche ich nämlich welche. In meinen alten ersticke ich noch.«
Corbin winkte die Verkäuferin herbei und überreichte ihr den Stapel. »Können Sie schon mal anfangen, das hier abzurechnen?« Damit sie so schnell wie möglich von hier
Weitere Kostenlose Bücher