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Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen

Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen

Titel: Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin McCarthy
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Freundinnen waren im ganzen Land verstreut. Und ihre Mitarbeiter waren zwar wunderbar, und sie betrachtete sie als ihre Freunde, aber sie wollte niemandem Umstände machen. Brittany strich sich ihr T-Shirt über dem Bauch glatt. Am ehesten brauchte sie noch Umstandskleidung. Die zwei Kombinationen, die sie vor ein paar Wochen gekauft hatte, würden nicht reichen. Und ihre normalen Hosen kamen nicht mehr in Frage.
    Sandra wand sich entsetzt. »Keine Geschenkparty? Das … das ist Blasphemie! Sie müssen eine machen. Wir machen eine. Ich und die anderen Kolleginnen. Also sehen Sie zu, dass Sie Ihren Wunschzettel fertig kriegen. Sofort!«
    Die Zahnarzthelferin zitterte vor Entrüstung, als sie Brittany den Zeigefinger in den Brustkorb bohrte.
    Louise bemerkte lachend: »Besser, Sie tun, was sie sagt.«
    Brittany lachte. Sandras Ungestüm berührte sie.
»Okay. Das ist so süß, dass ihr das für mich tun wollt.«
    Sie brachte Louise zur Tür und kam noch einmal zurück, um ihre Handtasche zu holen. Sandra räumte gerade das Behandlungszimmer auf. »Holen Sie doch mal Ihren Kalender, damit wir einen Tag festlegen können. Vielleicht gehen wir am besten ins Don Juan direkt gegenüber, dann können wir es irgendwann nach der Arbeit machen. Die haben da gutes Essen und auch einen kleinen Partyraum. Und Sie müssen den werdenden Vater mitbringen!«
    Oh Gott! »Ich weiß nicht … er ist Franzose. Er kommt nicht immer gut damit zurecht, wenn zu viele Leute auf einmal sprechen.« Okay, das war gelogen. Aber die Vorstellung von Corbin inmitten einem Haufen von Frauen, die über pastellfarbene Strampelanzüge gurrten, war reichlich beunruhigend. Das wäre dann wohl doch eine zu starke Verwischung von Geschlechter- und Klassengrenzen für ihren altmodischen Vampir.
    »Was gibt’s da schon zurechtzufinden? Man wickelt Geschenke aus und lässt sie rumgehen. Hey, er hat Sie geschwängert. Das Mindeste, was er tun kann, ist, sich zu zeigen und danach alles zum Auto zu schleppen.«
    Da war was dran. Er hatte sie geschwängert. Er sollte nicht mit allen Details verschont werden, die eine werdende Elternschaft mit sich brachte. Wie etwa einen Wunschzettel im Baby Superstore zu erstellen.
    Corbin hatte in der Nacht zuvor bei Alexis eine Nachricht hinterlassen, dass er mit ihr sprechen wollte. Brittany hatte vorgehabt, ihn gegen neun anzurufen, aber
ihr kam der Gedanke, dass sie jetzt einfach gleich für einen kleinen Überraschungsbesuch bei ihm vorbeischauen könnte. Sie war neugierig darauf zu erfahren, wo er wohnte. Und manche Dinge ließen sich einfach besser persönlich besprechen.
    Wie zum Beispiel, dass er sie zu ihrer Geschenkparty und zu ihrem nächsten Termin beim Frauenarzt begleiten sollte. Dazu könnte einiges an Überzeugungsarbeit nötig sein, ganz egal, wie viele Stunden er im Babytrainingslager zugebracht hatte.
     
    Corbin wohnte in einer Opiumhöhle.
    So lautete Brittanys überraschte Feststellung, als sie Corbins Apartment betrat. Von außen war es nichts Besonderes, nur ein Betonbau aus den Siebzigern am Rand der Innenstadt. Aber drinnen sah es aus, als hätte ein ostasiatischer Seidenhändler alles mit goldenen und elfenbeinfarbenen Stoffen ausgeschlagen und hin und wieder ein bisschen Scharlachrot hinzugemixt, um dem Ganzen einen dramatischen Effekt zu geben. Die Möbel waren alle aus Massivholz, von dunklem, reichem Walnussbraun, tief und voller Kissen. Französische Kunst hing an den Wänden, Portraits von ernst aussehenden Männern und Frauen in vergoldeten Rahmen, ab und an Bilder von Hunden. Überall stapelten sich Bücher, was zugegebenermaßen nicht zur Opiumhöhlen-Theorie passte, aber den exzentrischen Eindruck des überfüllten und unaufgeräumten Raumes verstärkte. Brittany hätte schwören können, dass es nach Vanille roch, als hätte Corbin gerade einen Kuchen gebacken, doch als sie an
seinem Essbereich vorbeiging, sah sie sechs dicke Altarkerzen in einem vielarmigen Votivständer aus Mosaiksteinen brennen.
    Der Mann zündete Kerzen an.
    Sie war sich nicht sicher, was sie erwartet hatte, aber ganz gewiss nicht das. Nicht diese heimelige, übervolle Intensität. Minimalismus hätte zu ihrem Bild von ihm gepasst, doch da sie jetzt diese Wohnung betrachtete, erkannte sie, wie gut sie zu ihm passte und wie sehr es ihr gefiel. Ihre eigene Wohnung war ein Übermaß an Blumenmustern und Kitsch.
    »Es tut mir leid, dass es hier drin so dunkel ist. Ich ziehe die Vorhänge tagsüber nicht auf, und nachts kann

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