Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
wird, bis wir gelernt haben, was es bedeutet, zusammen zu sein. Vor allem ich werde eine Zeit brauchen.«
Das war schön und gut, aber die bedeutendere Frage musste noch gestellt werden. »Wer ist RD1021?«
»Was?«
Brittany fühlte, wie sie immer panischer wurde. Wollte sie wirklich wissen, wer ihr Vater war? Und warum zum Teufel ging es Corbin überhaupt irgendetwas an? Woher nahm er sich das Recht, die Wahrheit aufzudecken? »In deiner Datenbank. Es ist ja schon schlimm genug, dass du meine DNA analysierst, ohne vorher darüber mit mir zu sprechen, aber du hattest kein Recht, eine Suche nach meinem leiblichen Vater anzustellen, ohne mich zu fragen, wie ich dazu stehe.«
»Brittany …«
Er streckte die Hände nach ihr aus, doch sie entzog sich ihm und verschränkte die Arme über der Brust. »Vielleicht wollte ich es nie erfahren. Vielleicht hat es keine Bedeutung für mich, und es ging mir gut ohne einen Vater. Und jetzt hast du mir diese Entscheidung abgenommen. RD1021 ist mein Vater, und ich habe jetzt das Gefühl, als müsste ich erfahren, wer das ist.« Es war einfach gewesen, durch die Welt zu gehen und sich nicht darum zu scheren, wer ihr Vater war, solange es keine Möglichkeit gegeben hatte, etwas über ihn zu erfahren, aber jetzt musste sie seinen Namen wissen, und das machte ihr Angst. Die Wahrheit war, dass er ein Idiot sein konnte, tot, verrückt, unheimlich – und seine DNA steckte in ihr und in ihrem Baby.
»Es gab einen Treffer?«, fragte Corbin.
Sie wollte ihm antworten, stand jedoch plötzlich allein im Zimmer. »Corbin? Wo steckst du?« Und konnte er sie noch mehr ankotzen?
»Entschuldige«, rief er aus dem Nebenzimmer. »Ich bin im Labor. Ich kann nicht glauben, dass ich so schnell einen Treffer gelandet habe. Das ist fantastisch!«
Sagte er. Brittany ging mit großen Schritten in ihrem Nachthemd ins andere Zimmer und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Sie würde zu spät in die Praxis kommen, aber sie brauchte jetzt Antworten. Zum Beispiel auf die Frage, wer ihr Vater war oder warum Corbin so aussah, als würde er jeden Moment vor Freude ein Rad schlagen. Er grinste.
»Das ist gut. Sehr gut.«
»Warum?« Brittany trat zu ihm. Er hatte sich über den Computer gebeugt und klickte mit der Maus irgendetwas an. Sie berührte seine Schulter und drückte fest. Er schien nicht zu kapieren, dass sie verärgert war. »Kannst du mir bitte sagen, was hier los ist? Warum interessiert es dich, wer mein Vater ist?«
Er antwortete nicht, sondern klickte und scrollte und starrte auf den Monitor, benutzte an einer Stelle sogar den Finger, um eine Zahlenkolonne auf dem Bildschirm entlangzufahren.
Brittany war nicht länger verärgert, sie war eine gefährliche Frau. Sie schob sich zwischen ihn und den Computer, stieß sein Bein aus dem Weg und beugte sich vor, um ihm direkt ins Gesicht zu sehen. »Ich will eine Antwort, Atelier, und ich will sie jetzt. Warum hast du
diesen Suchlauf gestartet? Warum ist es nicht egal, wer mein Vater ist?«
Corbin sah überrascht aus. »Wegen des Kindes natürlich. Weil dein Vater politisch einflussreich sein könnte oder unwichtig. Davon hängt ab, was er für unser Kind tun kann.«
Brittany lehnte sich zurück. Sie war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. »Es ist mir egal, ob unser Baby ein paranormales Princeton besucht. Ich werde nicht den Kontakt zu einem Mann suchen, den ich nicht kenne, nur damit er für unser Kind ein paar Fäden zieht.«
Seine Finger trommelten auf der Armlehne seines Bürostuhls, und er starrte nach rechts, schaute sie nicht an.
Mit einem Mal wusste sie, dass er log. Dass er sie rundheraus anlog. Inzwischen kannte sie ihn gut genug, um es in dem subtilen Verziehen seines Mundes zu sehen, darin, wie er die Lippen aufeinanderpresste und ihr nicht in die Augen sah. In der Angespanntheit seiner Schultern. Sie schüttelte den Kopf und rieb sich die Schläfen. »Aus welchem Grund ist es außerdem nicht egal? Du sagst mir am besten jetzt sofort die Wahrheit, oder ich gehe durch diese Tür und komme nie wieder zurück.«
Er schaute ihr ins Gesicht. »Das kannst du nicht tun!«
»Ich kann es tun, und ich werde es tun.« Obwohl ihr Tränen in den Augen brannten, gelang es ihr, eine feste Stimme zu behalten. »Ich verdiene Respekt, Corbin. Ich
habe keine Angst vor dem Alleinsein. Das hatte ich noch nie. Ich bin lieber allein, als dass ich in einer Beziehung lebe, die nicht aufrichtig ist.«
Sie gab ihm eine Minute, sich zu
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