Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
Typ?«, fragte Alexis. Sie ärgerte sich darüber, dass fast jeder über ungefähr
ein Jahrtausend an Wissen verfügte, nur sie nicht. Es war für sie wirklich an der Zeit, mal wenigstens eine kurzgefasste Geschichte der Vampirnation durchzuarbeiten.
»Lass uns einfach sagen: Er ist kein netter Kerl. Ich hatte noch nie das Pech, ihm persönlich zu begegnen, da er sich während der letzten paar hundert Jahre nicht politisch engagiert hat, aber er ist so etwas wie eine Vampirlegende. Eine Kultfigur für vampirische Arroganz, und er propagiert Bevölkerungswachstum.«
Alexis gefiel überhaupt nicht, wie das klang. »Die Leute werden also tatsächlich für ihn stimmen?«
Ethan nickte. Er presste die Lippen aufeinander, und seine Schultern waren angespannt. »Und er hat eine sehr reale Chance zu gewinnen. Was bedeutet, dass ich keine Macht haben werde, um Brittany und das Baby zu beschützen. Oder auch nur Ateliers Forschungen.«
Das Blut, das sie zum Abendessen getrunken hatte, gerann in ihrem Magen. »Das war’s. Wir stecken sie in ein vampirisches Zeugenschutzprogramm. Wir ändern ihre Identität und schicken sie nach Alaska. Herr im Himmel, Ethan. Was war denn bloß für ihn so schwer daran, ein Kondom zu benutzen?«
Mütter hatten diese Frage über die Verderber ihrer Töchter wahrscheinlich seit der Zeit der alten Ägypter gestellt.
Aber Brittany war ein großes Mädchen, das ihre eigenen Entscheidungen getroffen hatte. Und Alexis hasste es.
Brittany brauchte keine drei Sekunden, um zu entscheiden, Corbin aufzuwecken. Er konnte später noch schlafen; sie brauchte jetzt Antworten.
Sie beugte sich über ihn und berührte seinen Arm in der Absicht, ihn sanft wachzurütteln. Aber in derselben Sekunde, da sie ihn berührte, schoss seine Hand unter der Decke vor, umklammerte ihren Arm mit eisernem Griff und drehte ihn nach oben von sich weg.
»Au, Corbin!«
Er hatte die Augen aufgerissen, und sobald er bemerkte, dass sie es war, ließ er sie los. »Es tut mir leid. Ist alles in Ordnung? Es ist ein Reflex aus meiner Zeit, als ich Soldat war. Und vielleicht ist es auch ein Vampirmerkmal.«
Er setzte sich auf, rieb ihren Arm, küsste ihn und sah dabei verschlafen und verwuschelt aus. »Was ist los? Brauchst du irgendwas von mir, ma chérie ?«
Brittany gönnte sich eine halbe Sekunde den Genuss seiner Zunge, die über ihren Handteller wanderte, dann entzog sie ihm zärtlich ihre Hand. »Dein Computer hat gepiept. Er hat einen ganz schönen Krach gemacht. Ich wollte nicht, dass du davon wach wirst, deshalb bin ich rübergegangen, um zu sehen, ob ich es irgendwie abschalten kann.« Okay, das war in gewisser Weise gelogen, aber ihre Neugier stand im Augenblick nicht zur Diskussion.
»Du hast doch nichts angefasst, oder?«, fragte er und schlug die Bettdecke weg.
»Nein.« Vielleicht hatte sie die Plastiktüte berührt, allerdings war sie nicht so blöd, dass sie anfangen würde,
irgendwelche Tasten an seinem Computer zu drücken. Okay, sie hatte gerade gesagt, dass sie genau das hatte tun wollen. Was sie nicht gemacht hatte. Sie war neugierig gewesen und war da reingegangen, um zu sehen, was los war. Nicht, dass sie sich rechtfertigen musste. Er musste sich rechtfertigen.
»Gut.« Er seufzte offensichtlich erleichtert.
»Warum liegt da ein Haar von mir auf deinem Schreibtisch? Und ist das meine DNA auf dem Bildschirm?«
Ja, er hatte ein schlechtes Gewissen. Er stützte die Hände auf seine nackten Knie und schaute hinab auf seine Füße. »Ich habe deine DNA analysiert, um das Vampirgen zu isolieren. Es ist einfach besser, wenigstens ein bisschen über deine Sequenz Bescheid zu wissen, bevor das Baby geboren wird.«
Das klang nur nach einer halben Antwort. »Warum? Und bist du nicht auf die Idee gekommen, um meine Kooperation zu bitten? Es mit mir zu besprechen?«
»Nein, auf diese Idee bin ich nicht gekommen.« Corbin stand auf.
Seine Boxershorts waren im Schlaf hochgerutscht und klebten an seiner Hüfte, bevor sie herunterfielen und seine Schenkel bedeckten. »Brittany, ich habe jede Entscheidung während der letzten zweihundert Jahre vollkommen allein getroffen, ohne mir Gedanken um die Meinung eines Zweiten zu machen. Ich bin es nicht gewöhnt, etwas zu besprechen, was ich für unerlässlich halte. Du wirst mir verzeihen müssen, und ich werde versuchen müssen, mich zu ändern.« Er küsste sanft ihre Lippen und legte die Hände auf ihre Schultern. »Wir
müssen bedenken, dass es eine Weile dauern
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