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Vegetarismus - Grundlagen, Vorteile, Risiken

Vegetarismus - Grundlagen, Vorteile, Risiken

Titel: Vegetarismus - Grundlagen, Vorteile, Risiken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus Leitzmann
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Hypertonie bezeichnet man einen systolischen Blutdruck von > 140 mm Hg und einen diastolischen Blutdruck von > 90 mm Hg. Der Bluthochdruck äußert sich in Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Herzbeschwerden, Sehstörungen und Konzentrationsschwäche.
    Vegetarier
haben meist niedrigere systolische und diastolische Blutdruckwerte als Mischköstler. Untersuchungen haben gezeigt, daß verschiedene Faktoren vegetarischer Ernährungsformen wie eine hohe Ballaststoffaufnahme und eine niedrige Zufuhr an gesättigten Fettsäuren einem Blutdruckanstieg entgegenwirken. Da die Regulation des Blutdrucks sehr komplexen Regelmechanismen unterworfen ist, muß jedoch die gesamte Lebensweise von Vegetariern für ihre normalen Blutdruckwerte verantwortlich gemacht werden.
4. Diabetes mellitus
    Der Diabetes mellitus ist eine weitverbreitete Stoffwechselerkrankung, die auf einem absoluten oder relativen Mangel an Insulin beruht. Das Hormon Insulin ist elementar für die Aufnahme von Glucose aus dem Blut in die Zellen. Während beim Diabetes Typ I („Jugenddiabetes“,insulinabhängig) durch eine Zerstörung der insulinbildenden Zellen des Pankreas kein Insulin mehr gebildet wird, ist der Diabetes Typ II („Altersdiabetes“, nicht insulinabhängig) durch eine Störung der Insulinrezeptoren auf den Zellmembranen oder eine verminderte Insulinsekretion gekennzeichnet.
    In der Therapie des Diabetes mellitus sind vor allem größere Schwankungen des Blutglucosespiegels durch diätetische Maßnahmen zu vermeiden, wobei Patienten des Typs I lebenslang auf die Verabreichung von Insulin angewiesen sind. Der Typ II ist durch eine geeignete Ernährung relativ gut zu beeinflussen.
    Um eine gleichmäßige Abgabe von Kohlenhydraten ins Blut zu erreichen, bieten sich Lebensmittel an, die komplexe Kohlenhydrate enthalten, beispielsweise Vollkornprodukte. Eine hohe Ballaststoffaufnahme sorgt ebenfalls für eine verzögerte Freisetzung der Nährstoffe und damit auch für eine verzögerte Glucoseresorption. Durch diese Maßnahmen steigt der Blutglucosespiegel langsamer an, und die Insulinsensitivität der peripheren Gewebe wird erhöht.
    Unter
Vegetariern
ist der Diabetes mellitus weniger verbreitet als in der Durchschnittsbevölkerung. Wesentliche Ursache dafür scheint das geringere Vorkommen von Übergewicht bei Vegetariern zu sein.
5. Gicht
    Die Gicht ist eine durch Erbfaktoren beeinflußte, chronisch verlaufende Stoffwechselstörung, die etwa 5 % der Bevölkerung in den Industrieländern betrifft, wobei Männer etwa 7–10mal häufiger erkranken als Frauen. Bei der Gicht kommt es zu erhöhten Harnsäurespiegeln und schmerzhaften Ablagerungen von Harnsäurekristallen in den Gelenken.
    Neben der genetischen Disposition ist das Auftreten der Gicht stark auf das Ernährungsverhalten zurückzuführen. Überernährung, Bewegungsmangel, Alkohol und eine hohe Purinzufuhr, z.B. durch hohen Fleischverzehr, sind Risikofaktoren für die Gicht. Dies scheint auch die Tatsache zu bestätigen, daß es in Not- und Kriegszeiten nur selten zu der Erkrankung gekommen ist, während die Häufigkeit mit zunehmendemWohlstand nach dem Zweiten Weltkrieg stark angestiegen ist.
    Vegetarier
sind seltener als Mischköstler von Hyperurikämie und Gicht betroffen. Das Meiden purinreicher tierischer Nahrungsmittel, der geringe Konsum von Alkohol, die bedarfsgerechte Nahrungsenergiezufuhr sowie sportliche Aktivitäten tragen zu niedrigeren Harnsäurewerten bei. Aber auch Vegetarier können über pflanzliche Nahrungsmittel (z.B. Hülsenfrüchte) viel Purine aufnehmen. Durch die alkalisierende Wirkung pflanzlicher Kost kann jedoch die renale Ausscheidung der Harnsäure gefördert werden, während es bei einer fleischreichen Kost zu einer Urinansäuerung kommt, die möglicherweise eine verstärkte Reabsorption der Harnsäure zur Folge hat.
6. Osteoporose
    Die Osteoporose ist eine Knochenerkrankung, die vor allem bei Frauen nach der Menopause auftritt und die durch einen zunehmenden Verlust an Knochensubstanz gekennzeichnet ist. Etwa 6 % der Bevölkerung sind davon betroffen. Sowohl der anorganische Anteil des Knochens (Mineralsalze) als auch die organische Grundsubstanz werden abgebaut, so daß die gesamte Knochenstruktur geschwächt wird und das Risiko für Knochenbrüche ansteigt. Die

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