Vegetarismus - Grundlagen, Vorteile, Risiken
langfristige Ãberernährung, die mehr Nahrungsenergie zuführt als der Körper verbraucht, sowie Bewegungsmangel. Es ist allerdings unbestritten, daà auch genetische Faktoren eine Rolle beim Erkrankungsrisiko spielen. Ihr Anteil wird auf etwa 30 % geschätzt.
Zur Beurteilung des Risikos für Ãbergewicht findet der Body Mass Index (BMI) Anwendung. Der BMI errechnet sich nach der Formel BMI = Körpergewicht in kg/(KörpergröÃe in m) 2 und macht Aussagen zum relativen Körpergewicht, das die höchste Lebenserwartung verspricht (Tab. 10)
Tab. 10: Bewertung des BMI nach der höchsten Lebenserwartung
(Leitzmann
und
Hahn,
1996, S. 261)
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Klassifikation
BMI (kg/m 2 )
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Manner
Frauen
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Untergewicht
< 20
< 19
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Normalgewicht
20-25
19-24
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Ãbergewicht
25-30
24-30
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Adipositas
30-40
30-40
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massive Adipositas
> 40
> 40
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Viele Studien haben gezeigt, daÃ
Vegetarier
seltener an Ãbergewicht leiden als Mischköstler. Dies ist zum einen auf die vegetarische Kost an sich zurückzuführen, die zumeist weniger Gesamtfett sowie einen hohen Anteil an komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen und damit eine niedrigere Nahrungsenergiedichte als eine übliche Mischkost aufweist. Zum anderen haben Vegetarier oft eine gesundheitsbewuÃtere Lebenseinstellung als Mischköstler, die sich in einer intensiven Auseinandersetzung mit dem eigenen Ernährungsverhalten äuÃert. Weitere Faktoren sind ein, im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung, geringerer Alkoholkonsum sowie das häufigere und regelmäÃigere Betreiben von Sport.
Eine vegetarische Kost mit vollwertigen Lebensmitteln kann demnach nicht nur die Entstehung von Ãbergewicht verhindern, sondern auch eine geeignete therapeutische Ernährungsform darstellen, um Ãbergewicht abzubauen.
2. Atherosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen in Deutschland, wie auch in vielen anderen Industrieländern, mit etwa 50 % Anteil an allen Todesursachen an der Spitze der Sterbestatistiken. Zu diesen kardiovaskulären Erkrankungen zählen:
Herzinfarkt
Herzinsuffizienz
Angina pectoris
Gehirninfarkt
periphere arterielle VerschluÃkrankheit.
Die Entstehung dieser Erkrankungen infolge einer Minderdurchblutung der BlutgefäÃe ist auf atherosklerotische Prozesse zurückzuführen. Die Atherosklerose ist durch Ablagerungsherde von Lipiden, komplexen Kohlenhydraten, Blutbestandteilen (v.a. Thrombocyten) sowie Kalk an der GefäÃinnenwand gekennzeichnet, woraus sich schlieÃlich fibröse Plaques entwickeln.
Die Ursachen für die Entstehung von Atherosklerose sind multifaktoriell. Primäre Risikofaktoren sind Rauchen, Hypercholesterinämie und arterielle Hypertonie. Zu den sekundären Risikofaktoren zählen erhöhte Bluttriglyceridwerte, Ãbergewicht, Diabetes mellitus, Bewegungsmangel, chronischer Streà und die Einnahme hormoneller Kontrazeptiva. Auf einige dieser Faktoren hat die Ernährung einen deutlichen EinfluÃ.
Vegetarier
weisen generell ein gröÃeres GesundheitsbewuÃtsein auf. Sie rauchen deutlich seltener als Mischköstler, treiben dafür aber häufiger und regelmäÃiger Sport. Die überdurchschnittliche Anwendung von Entspannungstechniken wie beispielsweise dem Autogenen Training führt zu StreÃbewältigung und -abbau.
Die Blutfettwerte von Vegetariern sind insgesamt günstiger als bei Mischköstlern. Geringere Gesamt-Cholesterinwerte im Blut, ein günstigeres Verhältnis von HDL- zu LDL-Cholesterin sowie geringere Bluttriglyceridwerte reduzieren das Risiko atherosklerotischer Prozesse. Diese protektiven Blutfettwerte sind direkt auf die vegetarische Ernährung zurückzuführen. Im Vergleich zu fleischhaltiger Mischkost ist eine vegetarischeKost fett- und cholesterinärmer, ballaststoffreicher und durch einen höheren P/S-Quotienten gekennzeichnet, also durch ein günstigeres Verhältnis von mehrfach ungesättigten zu gesättigten Fettsäuren. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sollen eine Senkung des LDL-Cholesterins, des Gesamt-Cholesterins sowie eine verminderte Aggregationsneigung der Thrombocyten bewirken.
3. Hypertonie (Bluthochdruck)
Hypertonie gilt als primärer Risikofaktor für die Entstehung von kardiovaskulären Erkrankungen und betrifft in Deutschland etwa 10â20 % der Bevölkerung. Als
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