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Velten & Marcks - Mordfall Tina Hofer (German Edition)

Velten & Marcks - Mordfall Tina Hofer (German Edition)

Titel: Velten & Marcks - Mordfall Tina Hofer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Sander
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...“
    „Verwertungsbestätigung“, korrigierte Germann.
    „ ... durch diese Verwertungsbestätigung abgesichert hatte und zur Not die Subunternehmer über die Klinge springen ließ.“
    „Aber wenn Tina tatsächlich die illegalen Absprachen bei der Vergabe von millionenschweren Bauaufträgen aufgedeckt haben sollte, wäre das sehr wohl ein Grund, sie umzubringen“, beharrte Katja. Sie schien sich auf Leonhard eingeschossen zu haben.

 
„Stimmt schon“, meinte Velten. „Aber wie hätte sie das herausfinden sollen?“
    „Wir haben Tina Hofers Notizen sowie etliche Computerdisketten sichergestellt“, erklärte Susanne. „Bislang haben wir darin keinen Hinweis darauf finden können, dass sie zu irgendwelchen Korruptionsvorgängen recherchiert hatte. Allerdings ist das entscheidende Textdokument verschlüsselt. Unsere Spezialisten versuchen gerade, die Datei zu öffnen, aber das scheint schwierig zu sein. Die Software, mit der sie erstellt wurden, existiert seit fünfzehn Jahren nicht mehr.“
    „Wir haben den Computer von Tina Hofers Vater aufgespürt“, erzählte Velten. „Der alte Herr hatte auf eigene Faust Untersuchungen zum Verschwinden seiner Tochter angestellt. Neben ihren Dateien könnten sich darauf weitere wichtige Informationen befinden. Ihr könnt den Rechner natürlich bei uns abholen.“
    Susanne lachte: „Ich nehme an, ihr habt alle relevanten Dateien längst kopiert.“
    „Natürlich. Unser IT-Genie versucht ebenfalls, die verschlüsselten Dokumente zu knacken.“
    „Wenn unsere Experten es nicht schaffen, wird es ihm auch nicht gelingen“, war sie sich sicher. „Aber es kann natürlich nicht schaden, wenn mehrere Leute an der Entschlüsselung arbeiten.“
    „Ich lasse es dich wissen, falls es uns gelingen sollte.“
    „Das ist schön. Falls unsere Leute die Passwortsperre knacken sollten, behalte ich es für mich.“
    Velten grinste: „Klingt nach einer echten Win-win-Situation.“
     
    - - -
     
    „Das war ja ein recht zivilisiertes Gespräch“, fand Katja, als Velten gerade die Auffahrt zur A8 nahm und den Golf beschleunigte. „War das nicht ziemlich sonderbar für dich, Susanne und ihrem neuen Partner gegenüberzusitzen?“
    „Fängst du schon wieder davon an? Hast du erwartet, dass wir uns an die Gurgel gehen?“
    „Ich hatte mit dem normalen männlichen Imponiergehabe gerechnet. Du weißt schon: mein Haus, mein Auto, mein Wasweißich. Das übliche Pimmelfechten zwischen Kerlen halt eben.“
    „ Pimmelfechten? “
    „Dieser Germann ist ein guter Typ“, fuhr Katja ungerührt fort. „Ein bisschen humorlos vielleicht. Aber vielleicht taut er ja auf, wenn man ihn besser kennt.“
    „Glaubst du wirklich? Auf mich wirkte er reichlich hölzern.“
    „Hast du die Bilder gesehen? Er ist Fallschirmspringer und Marathonläufer. Ziemlich beeindruckend, oder?“
    „Ja, ziemlich.“
    „Das ist aber nicht der Grund dafür, warum du plötzlich auch Sport treibst, oder?“
    „ Wie bitte? “
    „Ich dachte ja nur.“
    Velten warf ihr einen schrägen Blick zu und sah, wie Katja ihn mit zusammengekniffenen Augen musterte. Sie nahm ihn auf den Arm. „Wie kommt es eigentlich, dass du alles über mein Liebesleben weißt und ich nichts über deines?“, fragte er argwöhnisch.
    „Ich habe keine Zeit für eine Beziehung. Ich arbeite einfach zuviel.“
    Er glaubte ihr kein Wort, doch er würde sowieso nichts aus ihr herausbekommen, also wechselte er das Thema: „Sieh doch bitte nachher im Archiv nach, ob Tina etwas über diesen Subunternehmer Horst Bernhard und die illegale Müllentsorgung im Freibad geschrieben hat."
    „Hat sie nicht. Ich habe mir ja alle Artikel von ihr angesehen und ich würde mich an den Vorfall bestimmt erinnern.“
    „Du hast dir nur die Beiträge aus ihrer Waldenthaler Zeit angesehen, aber nicht die Texte, die sie zuvor in Zweibrücken und im Landkreis geschrieben hat.“
    „Ich verstehe, worauf d u hinaus willst. Bernhard war Zweibrücker und das Schwimmbad, das er mit Sondermüll aufgefüllt haben soll, befand sich im Kreisgebiet. Wenn sie also tatsächlich etwas darüber geschrieben haben sollte, dann vermutlich für die dortigen Kurier -Ausgaben.“
    Velten musste vom Gas gehen, weil sich vor der Abfahrt Walshausen zwei Laster ein Elefantenrennen lieferten. „Ich bin fast sicher, dass sie an dieser Abfallsache arbeitete, bevor sie in die Waldenthaler Lokalredaktion versetzt wurde, und würde eine Mittagessen bei Luigi darauf verwetten, dass du einen

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