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Velvet Haven Paradies der Dunkelheit

Titel: Velvet Haven Paradies der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renwick Sophie
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niemals erleben?«
    Â»Nein.«
    Â»Ich soll nicht lieben oder geliebt werden?«
    Â»Nein. Empfindungen wie diese sind dir und mir versagt.«
    Da fing er hemmungslos zu weinen an und schämte sich nicht dafür, es vor Cailleach zu tun. »Ich hatte nie die Gelegenheit, ihr zu sagen, dass ich sie liebe«, flüsterte er und vergrub sein Gesicht in ihrem feuchten Haar.
    Â»Dann sag es ihr jetzt, Raven, ehe sie den Schleier durchschreitet. Jenseits davon wird sie dich nicht mehr hören können.«
    Â»Sei verdammt, Cailleach! Kannst du gar nichts tun?«
    Â»Nein, das kann ich nicht. Ich kann ihr nur den Tod erleichtern, indem ich ihn beschleunige.«
    Â»Komm zu mir zurück«, flüsterte er wieder und wieder. »Komm zurück, Mairi, damit ich dich lieben kann. Bitte«, flehte er.
    Â»Sie hat starke Schmerzen, mein König«, sagte Cailleach sanft, während sie sich neben ihn kniete. »Lass mich ihr diesen Gefallen tun, dafür, dass sie sich geopfert hat. Sie hat dich gerettet. Und mit diesem Opfer hat sie sich deiner würdig erwiesen.«
    Er wollte sie nicht loslassen, konnte aber ebenso wenig den Gedanken ertragen, dass sie leiden musste.
    Â»Der Schmerz, Raven.«
    Mit einem zaghaften Nicken gab er ihr sein Einverständnis.
    Â»Ich werde sie in die Sommerlande schicken, wo dich die Götter, wenn sie euch wohlgesonnen sind, wieder mit ihr vereinen werden.«
    Â»Hände weg, Cailleach!«
    Die Göttin drehte sich um, wobei sich ihr silbernes Gewand wie eine Glocke um sie herum ausbreitete und Mairis Körper verbarg. »Suriel«, hauchte sie erstaunt. Als er aus dem Schatten der Bäume trat, machte sie einen Schritt zurück. Seine schwarzen Schwingen wirkten riesig, als sie sich hinter seinem Rücken ausbreiteten. »Du hast keine Macht in Annwyn«, fauchte sie ihn an.
    Â»Das ist wahr. Doch was du dort findest, ist eine Sterbliche. Und das ist mein Spezialgebiet.«
    Suriel beugte ein Knie und schob den Saum von Cailleachs Mantel zur Seite, ehe er seine Hand über Mairis Gesicht legte und leise Worte in einer Sprache sagte, die Bran noch nie zuvor gehört hatte.
    Â»Wie hast du es geschafft, hierherzukommen?«
    Â»Genauso wie beim ersten Mal. Ich habe die Tür geöffnet. Und du hast mich eingelassen.«
    Cailleach warf Bran einen raschen Blick zu. »Er lügt.«
    Â»Ich bin nicht hier, um deine Geheimnisse preiszugeben, Cailleach. Bei mir sind sie vollkommen sicher.«
    Rebellisch sah sie ihn an. »Und warum bist du dann zurückgekehrt?«
    Â»Unsere Welten erleben einen Wandel. Eine Macht ist dabei, sich zu erheben, die keiner von uns alleine bekämpfen kann. Wir sind aufeinander angewiesen, Cailleach, und wir brauchen unsere gegenseitige Unterstützung.«
    Â»Weder brauche noch will ich irgendetwas von dir.«
    Suriel umkreiste die Göttin, ließ dabei aber Mairi nicht aus den Augen. Ihr Atem ging langsam, viel zu langsam.
    Sie starb gerade, und Suriel und Cailleach stritten sich hier wie zwei Kinder.
    Â»Willst du denn Unglück bringen über dein Land, nur aus Stolz, Cailleach?«
    Â»Ich brauche keinen gefallenen Engel, der mir Predigten hält.«
    Suriel griff in seinen Mantel und holte Cailleachs bebildertes Manuskript aus der Tasche. »Eine kleine Geste des Vertrauens«, sagte er. »Es ist an der Zeit, den Gefallen zu erwidern.«
    Cailleach griff nicht nach dem Buch, das zu ihren Füßen auf dem Boden landete. Sie sah auch nicht zu Bran oder zu Mairi hinüber, sondern hielt ihren Blick auf Suriel gerichtet. Ihre Augen glühten vor Hass. Die beiden gingen in Angriffshaltung.
    Cailleach, immun gegen den Regen, erstrahlte in purem Weiß. Suriel jedoch, mit seinen schwarzen Federn und dem schwarzen Leder, stand durchnässt im Regen. Die Tropfen wirkten auf all dem Schwarz wie dicke Spuren sündigen Blutes.
    Â»Du wirst Mairi erlauben, in dieser Welt zu leben. Du wirst deinen Segen für jegliche Art von Bund erteilen, den sie und Bran sich wünschen. Und du wirst schwören, mit mir gemeinsam den Seelendieb zu finden. Die dunklen Zeiten, Cailleach, wurden erst durch unser beider Sünden herbeigerufen.«
    Â»Du besitzt hier keinerlei Autorität. Du hast auch kein Recht, mir irgendwelche Befehle zu erteilen.«
    Â»Das ist wahr. Ich habe keine Macht. Aber ich habe etwas, das du brauchst, Cailleach. Ich weiß, wo sich dein Amulett

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