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Velvet Haven Paradies der Dunkelheit

Titel: Velvet Haven Paradies der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renwick Sophie
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tropfte Wasser aus dem Wasserhahn, ein langsames, beständiges Tröpfeln, das das Einzige war, was im ganzen Raum zu hören war. Sie seufzte, zog ihre Knie an die Brust und saß zusammengekauert da. Sie zitterte am ganzen Leib. Vor Schmerz? Vor Erschöpfung? Aus Furcht?
    Â»Ich habe nicht mehr gebadet, seit ich sechzehn war. Ich hatte schon ganz vergessen, wie sich das anfühlt.«
    Â»Deine Narben«, sagte er leise und fuhr ihr mit dem Daumen über das Handgelenk. »Das hier ist in einer Badewanne geschehen.«
    Sie nickte bestätigend und wurde erneut von einem Frösteln gepackt. Dann zog sie die Knie noch fester an ihren Körper.
    Â»Muirnin?«, fragte er etwas hilflos. Er streckte den Arm nach ihr aus und streichelte ihr mit der flachen Hand über den Rücken. Sie zuckte nicht zurück, schien sich bei seiner Berührung stattdessen sogar zu entspannen. »Fühlt sich das gut an?« Sie nickte wieder, so dass ihr Haar nach vorne fiel und ihr Gesicht vor ihm verbarg. »Lehn dich zurück und ruh dich aus.«
    Er half ihr dabei, sich in der Wanne auszustrecken. Ihre Arme trieben neben ihr im Wasser, und der Schaum in der Wanne reichte ihr nun bis zum Kinn und verhüllte ihre Nacktheit. Zitternd glitt seine Hand über ihren angenehm kühlen Nacken. »Würdest du lieber duschen?«
    Sie lächelte und rieb ihre Wange an seiner Hand. »Mir geht es gut. Das hier ist … gut so. Ich will die Vergangenheit endlich ruhen lassen. Will mich der Zukunft stellen, ohne mich weiter davor zu fürchten, was früher mal gewesen ist.«
    Â»Weshalb hast du mir nie etwas davon erzählt?«, fragte er heiser. »Du hättest es mir sagen sollen …« Er schluckte die Tränen hinunter.
    Â»Schon gut«, flüsterte sie.
    Verdammt, es machte ihn wütend, sie so leiden zu sehen, sie in seinen Armen sterben zu sehen. Himmel, sie hatte das alles auf sich genommen …
    Er benetzte einen Waschlappen, wrang ihn aus und wischte Mairi damit über das Gesicht. Sie stöhnte auf und bewegte sich so, dass der Schaum sich teilte und den Blick auf ihre schneeweißen Brüste freigab. Die rote Strieme, dort, wo die Klinge in ihre Brust eingedrungen war, verblasste bereits. Es war erstaunlich, wie sein Mund dies zustande gebracht hatte: ihr den brennenden Schmerz zu nehmen und ihr damit Erleichterung zu verschaffen.
    Â»Bran?«
    Â»Mhm?«, machte er, während er zusah, wie das Wasser ihren Körper umspülte.
    Â»Wir müssen Carden finden.«
    Â»Du spielst ein gefährliches Spiel, muirnin, dass du diesen Handel eingegangen bist – mit Morgan.« Ein Schauder überlief ihn, als er sich Morgan vorstellte, die in ihre Nähe kam.
    Â»Sie hat mich hintergangen, diese Hexe«, murrte Mairi leise. Sie ließ sich tiefer in die Wanne sinken. »Statt mir zu sagen, wo ich ihn finden kann, hat sie mir ein Rätsel aufgegeben.«
    Â»Morgan ist eine selbstsüchtige Hure. Sie hat noch nie mit fairen Mitteln gekämpft.«
    Â»Wir müssen dieses Rätsel lösen. Rowan kann uns dabei helfen …«
    Â»Pst, sei still«, befahl er ihr. »Streng dich nicht zu sehr an. Es bleibt uns immer noch Zeit, meinen Bruder zu finden – und das werden wir auch. Heute Abend aber soll sich alles nur um dich drehen – oder um uns. Schließ die Augen, Mairi, und genieß die Wärme des Wassers um dich herum.«
    Â»Bran«, sagte sie und bewegte sich erneut. »Das fühlt sich wirklich gut an.«
    Â»Wunderbar. Lehn du dich einfach nur zurück, ich kümmere mich schon um dich.«
    Sie ließ sich tiefer in die Wanne sinken. Er sah, wie ihre Schultern bebten. »Willst du mehr heißes Wasser?«
    Â»Ja, bitte.«
    Er ließ das Wasser laufen und füllte die Wanne fast bis zum Rand. »Besser so?«
    Â»Mhm. Ich bin so froh, dass ihr in Annwyn auch Badewannen habt. Ich werde sie nämlich brauchen, wenn deine Freunde und du zu viele Schrammen abbekommt.«
    Er gab ihr einen sanften, innigen Kuss, dann zog er sich zurück und beobachtete, wie sie sich im warmen Wasser entspannte. »Mir gefällt nicht, dass du diese Macht besitzt, muirnin. Es ist viel zu gefährlich.«
    Â»Ich besitze diese Gabe schon seit langem, viel länger, als ich dich kenne. Ich wusste sie nur nicht zu gebrauchen. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich dich noch nicht kannte und darum nicht wusste, diese Gabe

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