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Velvet Haven Paradies der Dunkelheit

Titel: Velvet Haven Paradies der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renwick Sophie
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Er hat sich des Körpers von jemandem bedient, den Mairi kannte.«
    Â»Wessen Körper ist das?«
    Â»Dr. M. Sanchez«, las Bran von dem Plastikkärtchen ab, das den Mann identifizierte.
    Â»Und wer zum Teufel hat ihn gehäutet?«
    Â»Dieselbe Person, die auch die junge Frau in der Gasse niedergemetzelt hat.«
    Das Blut gefror ihm in den Adern, als er sich vorstellte, jemand könnte Mairis himmlischen Körper auf ähnliche Weise entstellen. Wenn er nicht rechtzeitig eingetroffen wäre, hätte er sie mit ziemlicher Sicherheit völlig zerstückelt vorgefunden.
    Â»Nun, jetzt kommt, fahren wir ins Krankenhaus. Ich schicke jemanden vom Club hierher, um die Tür auszuwechseln und die Wohnung zu verriegeln, nur für den Fall …« Hüstelnd wandte Rhys den Blick ab.
    Â»Sie wird es schaffen«, sagte Bran ganz ruhig. »Sie wird es schaffen«, knurrte er noch einmal, dieses Mal allerdings lauter und bestimmter. »Und ich weiß auch ganz genau, was wir brauchen, damit sie es schafft.« Dann durchquerte er das Zimmer und hob Clancys reglosen Körper auf. »Bring mich zu Suriel.«
    Suriel blickte von dem Geländer herab, auf dem er saß, und lachte beim Anblick von Bran, der den riesigen Hund auf dem Arm trug.
    Â»Ich brauche deine Hilfe, Suriel.«
    Â»Tut mir leid, aber deine Worte interessieren mich überhaupt nicht. Also verpiss dich.«
    Â»Ich weiß, was du bist.«
    Â»Na und?«, sagte er verächtlich.
    Â»Du bist der Engel des Todes und der Auferstehung.« Suriels dunkle Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Man sagt, dass du dabei gewesen bist, an jenem Tag, an dem sie Jesus Christus ans Kreuz schlugen. Du habest zu seinen Füßen gesessen, und als es an der Zeit war, hast du ihn mit deiner linken Hand sterben lassen. Am dritten Tage aber hast du mit deiner rechten bewirkt, dass er wiederauferstehe.«
    Suriel sprang mit einem Satz zu ihm hinunter, wobei sich seine Flügel ausbreiteten, als er landete. »Eine moderne Großstadtlegende, nichts weiter«, erwiderte er grinsend. »Du solltest diesen Cracksüchtigen und Heroinabhängigen nicht alles glauben, was sie erzählen.«
    Â»Es ist also wahr?«
    Suriel zuckte mit der Schulter. »Was interessiert dich das denn eigentlich?«
    Â»Ich brauche deine Hilfe. Ich bin … ich bin auch bereit, dafür zu bezahlen.«
    Suriel warf einen Blick auf den Hund. »Ich gebe mich aber nicht mit Tieren ab«, sagte er verächtlich.
    Â»Es ist wichtig.«
    Â»Tut mir leid. Ich kann nicht länger hier rumstehen und mit dir plaudern, da wartet noch eine Überdosis Methadon auf mich, und ich muss entscheiden, was mit ihr geschehen soll.«
    Bran beobachtete, wie Suriel seine Flügel zusammenklappte und unter seinem langen Ledermantel verschwinden ließ. »Ich werde dir geben, was du willst.«
    Das ließ Suriel tatsächlich aufhorchen. Bran hielt den Atem an. Mairi hatte ihn vor dem sicheren Tod bewahrt. Sie hatte ihren Körper mit ihm geteilt, ihm ihre Energie geschenkt und ihm neue Zauberkraft verliehen. Sie hatte sich ihm mit Leib und Seele hingegeben, und schon darum würde er sie retten. Selbst wenn die Prophezeiung eines Tages wahr wurde und sie ihn umbrachte – er würde ihr das Leben retten.
    Suriel umkreiste ihn und sah ihn mit seinen unergründlichen Augen an. »Wenn du mich verarschst, bring ich dich um.«
    Â»Keine Sorge, das tu ich nicht. Ich geb dir das Buch, das du suchst, und im Gegenzug rettest du Mairi das Leben. Und ihrem Hund ebenfalls«, fügte er noch hinzu. Mairi liebte dieses Tier schließlich über alles.
    Â»Ich verlange aber auch, mit Mairi reden zu dürfen. Sie vermag die Prophezeiung zu entziffern, die darin niedergeschrieben steht.«
    Â»Rette den Hund und Mairi, dann bekommst du dieses Buch.« Wenn Cailleach allerdings von seinem Verrat erfuhr, würde sie ihn bei lebendigem Leibe häuten, doch im Augenblick machte er sich allein um Mairi Sorgen, sein eigenes Leben war ihm gleichgültig. Wenn Cailleach so großen Wert auf dieses Buch legte, dann sollte sie sich doch am liebsten mit Suriel darum raufen – es war ihm egal.
    Suriel machte mit der rechten Hand eine fließende Bewegung über dem Hund und sprach dabei eine Zauberformel. Langsam stieg ein glänzender Dunstschleier von Clancys Körper auf und ballte sich zu einer runden Wolke zusammen, ehe

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