Velvet Haven Paradies der Dunkelheit
diese sich wieder senkte. Mit einem leisen Winseln holte der Hund tief Luft und blickte schlieÃlich zu ihm auf.
»Mit ihm wären wir schon mal fertig. Nun zu der Frau.«
Verblüfft ging Bran in die Hocke und sah Clancy dabei zu, wie er einige unsichere Schritte machte. »Wie â¦Â«
»Keine Fragen«, fuhr Suriel ihn an und marschierte im Kreis um ihn herum. »Ich sollte dir besser sagen, dass jemand, der wiederbelebt wurde, als etwas ⦠anderes zurückkehrt.«
Bran runzelte die Stirn. »Was meinst du damit?«
»Sie sind nicht mehr so wie vor ihrem Tod. Nimmst du das in Kauf, Sidhe? Dass deine Mairi hinterher eine andere sein könnte?«
»Ich will, dass sie am Leben bleibt«, knurrte er. Er sagte dies aus tiefster Ãberzeugung. »Es ist mir gleichgültig, ob sie verändert ist, ich will sie einfach nur â¦Â« In meinem Leben, flüsterte er leise.
»Gut. Dann schlieà die Augen, Sidhe, und lass mich an die Arbeit gehen.«
Vor Schreck wurde Brans ganzer Körper stocksteif. Er fühlte, dass sich seine Augen weiteten, dass sich sein Körper erst aufbäumte und dann erstarrte. Seine Arme hingen steif an seinen Seiten, ganz so als wäre er gelähmt.
»Was zum Teufel tust du da?«, hauchte Bran, als er spürte, wie Suriels Hand seinen Nacken umschloss.
»Blick mir in die Augen. Ich muss sehen, was du gesehen hast.«
Suriel stieà ein Knurren hervor, woraufhin Bran spürte, wie sein Körper schlaff und kraftlos wurde, als sich ihre Blicke trafen. Dann merkte Bran, wie Suriel in sein Gedächtnis eindrang und seine Erinnerungen durchforstete. Der Kampf mit Mairis Angreifer trat in den Vordergrund. Suriels Pupillen weiteten sich. Dann breitete er plötzlich seine schwarzen Schwingen aus und drängte Bran gegen die Wand. Bran wurde sich Suriels Körper bewusst, er spürte die Spannung, die von ihm ausging. Er strahlte so etwas wie Elektrizität aus. Doch Bran blieb keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, denn nun packte ihn Suriel an der Kehle, und seine Finger vergruben sich in seinem Fleisch.
»Geh ins St. Michaels. Und wenn du nicht bald dieses verdammte Buch herausrückst, dann bring ich dich nicht einfach nur um, verstanden? Ich werde dich quälen. Das schwöre ich dir, Sidhe. Du hast einen Pakt mit mir geschlossen, und ich werde dafür sorgen, dass du ihn auch einhältst.«
»Was hast du gesehen?«, wollte er wissen, als sich Suriel von ihm entfernte.
»Einen Bruder«, spuckte er geradezu aus und schüttelte den Kopf. »Ich weià allerdings nicht, welcher es war. Ich konnte sein Zeichen nicht erkennen. Es handelt sich zwar nicht um Uriel, aber es ist verdammt nochmal ein Engel«, stieà er heiser hervor. »Er arbeitet jedoch nicht allein. Das ist unmöglich.«
»Woher willst du das wissen?«
»Weil unsere Macht in Annwyn nur eingeschränkt wirksam ist, so wie deine Kraft in diesem Reich hier ja auch nur schwach ist. Wir können nicht einfach in eure Welt hineinspazieren und mit Zaubersprüchen um uns werfen. Man muss uns schon dorthin einladen. AuÃerdem zählt schwarze Magie nicht unbedingt zu unseren Stärken. Die ist eher eine Sache deiner Welt.«
»Nun, und wer zum Teufel hat ihn nach Annwyn eingeladen?«
Suriel starrte ihn finster an. »Woher soll ich das denn wissen? Aber immerhin haben wir jetzt eine Spur. Es sind zwei Mächte im Spiel, die eine ist himmlischen, die andere unsterblichen Ursprungs. Die Macht und das Wissen beider Welten werden somit vereint. Hier sind zwei überaus mächtige Wesen am Werk. Und du weiÃt doch, was das bedeutet, nicht wahr?«
Bran presste die Augenlider aufeinander. »Sieht ganz so aus, als wäre ich vorerst auf dich und deine Hilfe angewiesen.«
Suriel beobachtete, wie Bran die Hölle hinter sich lieÃ, die er sein Zuhause nannte. Als er um die Ecke bog, wich Suriel in den Schatten eines Gebäudes zurück, das ganz in der Nähe stand. Ein Abhängiger, der von der Nadel, die ihm im Arm steckte, völlig stoned war, sah zu ihm auf, wobei ihm sein Mund vor Entsetzen offen stand.
»Was zum Teufel glotzt du denn so?«, knurrte er ihn an und drückte sich gegen die Ziegelwand, verschmolz mit ihr, um sich auf der spirituellen Ebene zu verbergen.
Suriel schloss die Augen und richtete seine Konzentration nicht auf den Drogenabhängigen oder die miserablen Bedingungen
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