Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two
werde ich mir alle Mühe geben.«
Bronwnn fühlte, wie ihr Herz kurz aussetzte, dann aber sank, tief in die Grube ihres leeren Magens. Das war es nicht, was sie gewollt hatte. Sie begehrte Rhys. Irgendwie hatte sie sich fälschlicherweise eingeredet, sie könnte den Bund mit Keir hinnehmen. Und nun wurde ihr tief in ihrem Herzen klar, dass es nicht möglich sein würde.
Keir war mysteriös und sexy. Er war groß, gut aussehend, hatte eine erotische Ausstrahlung, die so stark war, wie jede Frau sich gewünscht hätte, dass ein Mann sie ausstrahle. Doch war Keir nicht derjenige, den sie begehrte.
»Ich werde gut zu dir sein. Ich werde dich mit Respekt behandeln, und ich werde …« Er schluckte, dann brachte er mit erstickter Stimme die folgenden Worte hervor. »Ich werde dir Lust bereiten.«
Bronwnn war sprachlos, als sie nun zu ihm aufblickte. Er war so männlich und schön, wie er da mit seinem feuchten schwarzen Haar und den bezaubernden Augen vor ihr stand. Doch obwohl sie seinen Anblick wirklich umwerfend fand, kam sie nicht dagegen an zu denken, dass sie lieber von jemand anderem als Keir Lust empfangen hätte.
»Wir haben keine Wahl. Unsere persönlichen Vorlieben haben in diesem Fall kein Gewicht. Cailleach hat das alles so geplant, und da du ihr ein Opfer angeboten hast, wurde unser Bund erst möglich. Wenn du nichts dagegen hast und Rhys auch nicht, dann werden wir uns zu dritt gegenseitig Lust bereiten. Du musst ihn nicht unbedingt aufgeben.«
Und damit hatte er ihrer heimlichsten Hoffnung Ausdruck
verliehen, doch der kalte, bestimmte Ton in seiner Stimme brachte Bronwnn dazu aufzublicken. Keir stand mächtig über ihr, seine Augen wirkten kalt und gänzlich ohne Gefühl. Er betrachtete sie prüfend, ganz so, als wäre er eine Art Maschine, die darauf programmiert war, eine ganz spezielle Funktion zu erfüllen. Es würde aber niemals funktionieren. Das wurde ihr nun ein für alle Mal klar.
»Es wäre ein Fehler«, setzte sie an. »Das sehe ich ganz deutlich. Ich höre es auch. Da ist nichts in deiner Stimme, keine Regung, kein Gefühl. Sie ist leer, ohne Feuer. Ohne Leidenschaft. Nur die pure Pflichterfüllung, und dass du lediglich deine Pflicht erfüllst, das ist nicht das, was ich will.« Sie sehnte sich einzig nach der Befriedigung, die Rhys ihr gab. Sie wünschte sich seine Wärme. Sein Feuer.
Bei diesen Worten runzelte Keir die Stirn. »Du bist sehr hübsch.«
»Keir …«
»Du hast eine wunderschöne Figur. Sie ist so … üppig und sinnlich. Sie gefällt mir.«
Sie dachte an Rowans Figur, und ihr war klar, dass Keir sich insgeheim Rowan vorstellte, während er sie ansah. Sie wollte kein Ersatz sein … für die Frau, die er liebte. Und sie wollte auch nicht, dass er als Ersatz für ihren Geliebten herhalten musste. Es musste einen anderen Weg geben, Cailleach zufriedenzustellen.
»Keir, ich bin mir sicher, dass es einen Ausweg gibt. Du willst mich doch nicht wirklich.«
»Wir können … die Leidenschaft teilen«, sagte er voller Unbehagen. »Wir könnten gemeinsam Lust erleben. Ich garantiere dir Befriedigung. Rhys wird sich im Bett zu uns gesellen, dann wird alles gut werden.«
»Und wie steht es mit der Liebe?«
Sein Auge zuckte kurz, und er sah weg, blickte durch das fleckige Fenster hinter sich.
»Wir werden Leidenschaft erleben.«
Sie wollte aber mehr. Sie wollte Rhys. O Gott, was hatte sie nur angerichtet, dass sie Cailleach einen solchen Vorschlag unterbreitet hatte?
Keir streckte die Hand aus, streifte mit den Fingern durch ihr Haar, dann über ihre Wange, bis sie in der Kuhle an ihrem Hals liegen blieben. Ein paarmal streichelte er über ihren flatternden Puls. »Du machst dir Sorgen um Rhys.«
»Das tue ich. Wir waren … sehr nah miteinander. Doch ich vermute, das weißt du längst.«
»Ich weiß, dass du von ihm träumst. Dass er von dir träumt.«
»Tut mir leid.« Sie schauderte, als seine Finger nun zu ihrem Schlüsselbein glitten.
»Rhys kann ein Teil von all dem hier sein.«
»Das wird er nicht akzeptieren«, flüsterte sie.
»Wir haben schon früher alles geteilt. Und wir werden es wieder tun. Ich brauche deine Liebe nicht, Bronwnn. Ich weiß, dass sie für Rhys reserviert ist, deshalb werde ich auch keine Ansprüche stellen.«
»Berührt ihr euch auch gegenseitig, wenn ihr euch eine Frau teilt?« Sie hatte keine Ahnung, was sie zu dieser Frage veranlasste, doch sie hatte es nicht gewagt, Rhys das zu fragen. Sie verstand es zwar nicht, aber irgendwie
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