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Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Titel: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Renwick
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sie es wagen? Wie konnte diese kalte, herzlose Schlampe es nur wagen, jetzt zu ihm zu kommen? Er würde sie umbringen, sobald er ihren Hals zu fassen bekäme und seine Finger darum schließen könnte.
    »Du willst mich nicht töten«, sagte sie mit sanfter und zarter Stimme. Ihr Klang heizte seinem Zorn nur noch mehr ein, bis jedes einzelne seiner Gefühle von der Wut überlagert wurde.
    »Zur Hölle, natürlich würde ich dich umbringen«, zischte er leise. »Mir wäre nichts lieber, als das Leben eigenhändig aus dir herauszupressen.«
    Man hörte das Knacken eines Zweiges, dann das sanfte
Pochen ihrer Fußtritte auf dem Waldboden. Er sah sie in Gedanken vor sich – blond und engelsgleich; kalt und unnahbar. Sie hatte ihn vernichtet. Sie hatte ihm alles genommen, wonach er sich je gesehnt hatte.
    »Ich kann deine Wut spüren, Camael. Da ist eine Dunkelheit in dir, die bald schon dein ganzes Wesen bestimmen wird.«
    »Und habe ich kein Recht darauf, wütend zu sein? Habe ich nicht genug gelitten, Cailleach? Sieh mir in die Augen! Was kannst du da erkennen?«
    Als er einen Schritt auf sie zutrat, schnappte sie nach Luft. Er musste wohl in den Schatten verborgen gewesen sein, denn nun, da er in Licht getaucht war, wurde deutlich, was er wirklich war.
    »Was denkst du, Göttin? Verdiene ich es nicht, Zorn zu empfinden?«
    »Du verdienst Rache«, ertönte ihre leise Stimme. »Ich habe dir Unrecht getan, genau wie meinem geschätzten Freund. Ich gehe vor dir in die Knie.«
    Das Rascheln ihrer Röcke drang an sein Ohr, woraufhin er die Hände hob und nach ihr tastete. Doch seine Finger erspürten nur Luft.
    »Du hast sie mir genommen.«
    »Ich habe tausend Jahre gebraucht, um mich mit dem abzufinden, was ich getan habe. Es war falsch. Aber damals war ich so jung. Nicht viel mehr als ein ungestümes und stolzes Kind. Nun bin ich eine Frau, eine Frau, die vieles bedauert. Und mein Herz ist seit tausend Jahren schwer.«
    »Und was willst du jetzt von mir?«, knurrte er. »Du kniest ja sicherlich nicht vor mir nieder, um mich um Vergebung zu bitten.«

    »Ich möchte dich bitten, dich uns anzuschließen. Damit du an deinem wahren Feind Rache üben kannst.«
    »Glaubst du nicht, Cailleach, dass du dir mich zum Feind gemacht hast, als du Covetina aus deiner Welt verbanntest? Du hast sie weggeschickt und damit Uriel die Gelegenheit gegeben, sie zu verführen.«
    Plötzlich drückte sich eine kühle Hand an seine Wange. Er schüttelte sie ab, doch gleich darauf tauchte sie wieder auf, und mit dieser Berührung kehrte auch sein Augenlicht zurück. Seine Sicht war zwar noch etwas verschwommen, aber doch deutlich genug, um Cailleach zu erkennen.
    »Hör mir zu, Camael. Ich sage die Wahrheit. Ich habe einen Fehler begangen. Ich habe sie weggeschickt, weil ich eifersüchtig auf sie war. Ich … habe dich begehrt.«
    Camael beobachtete die Bewegungen ihres Körpers, wie ihre Hüften unter dem Stoff wogten, der sich um ihre Kurven schmiegte. Langsam erwachte sein eigener Körper zum Leben, und das bereitete ihm Übelkeit. Er hatte immer nur eine einzige Frau geliebt; er hatte immer nur diese eine gewollt. Ihr Bund war wunderschön gewesen … und mächtig. Dass er jetzt spürte, wie sein Körper hart wurde – und das wegen dieser Kreatur, die ihm alles genommen hatte, was er je geliebt hatte –, füllte seine Adern mit Zorn und mit Hass.
    »Ich bin meinem Herzen gefolgt, nicht meinem Verstand. Für diese Sünde werde ich Buße tun. Sag mir nur wie.«
    Seine Hand schoss vor und umklammerte ihren weißen Hals. »Ich will das, was ihr mir genommen habt, du und meine Brüder.«
    In ihren Augen stand keinerlei Furcht, als er seinen Griff verstärkte, und das machte ihn wütend. Er wollte, dass sie Angst hatte; er wollte auch, dass sie litt, so wie er gelitten
hatte. Sie hatte eine Bestie entfesselt – ein Tier –, nicht einen Engel, den sie zu kennen glaubte.
    »Diejenigen, nach denen du dich sehnst, sind längst tot.«
    »Lügnerin!« Er hob sie hoch, ihr Gewicht schien ihm im Vergleich zu seiner immensen Kraft lächerlich. Sie hob ihr Kinn, dann umklammerte sie seine Hand mit ihrer, doch sie wehrte sich nicht. Er musste gegen den Drang ankämpfen, sie zu schütteln, sie hier und auf der Stelle zu töten.
    »Sie sind tot, Camael. Covetina starb durch Uriels Täuschung, durch seine Hand.«
    »Und meine Tochter?«
    »Ich – ich weiß nichts über ihr Schicksal.« Er nahm ihr Zögern wahr, daher wusste er, dass sie nicht die Wahrheit

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