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Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Titel: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Renwick
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eine Flasche.
    Sie kniete sich vor ihn, achtete nicht auf seine Nacktheit und reichte ihm einen Laib Brot. Erfreut sah er, dass da auch Käse war und Obst.
    Es war zwar nicht gerade ein Big-Mac-Menü, aber fürs Erste genug. Schließlich war er am Verhungern. »Ich danke dir.«
    Sie nickte und sah ihn abwartend an. Rhys wusste nun wirklich nicht, wie er mit einer solchen Erektion überhaupt essen sollte. Außerdem war ihm die einseitige Konversation langsam nicht mehr geheuer.
    Sie schob ihm das Brot hin, und Rhys griff danach und breitete das Tuch, in das der Laib eingewickelt war, auf seinem Schoß aus, um sich zu bedecken. Dann brach er das Brot entzwei und begann zu essen. Es war noch warm und sehr weich, nichts hatte ihm je besser geschmeckt. Er schnappte sich ein Stück Käse und verschlang es, dann noch ein paar Beeren hinterher. Sie reichte ihm die Flasche, und er nahm einen riesigen Schluck von dem kalten Wasser.
    Einige Sekunden beobachtete sie ihn neugierig, dann sammelte sie die Flaschen und Gläser ein, die sie hinter sich auf den schmutzigen Boden gestellt hatte. Sie arbeitete ruhig und methodisch. Während er schweigend auf dem Brot herumkaute, dachte er nach.
    Endlich wandte er sich an sie: »Kannst du denn nicht sprechen?«
    Sie schüttelte den Kopf, um seine Vermutung zu bestätigen.

    »Aber du kannst hören?«
    Sie nickte. Rhys war enttäuscht, denn er hätte nur zu gern ihre Stimme gehört. Sein Verlangen nach ihr oder seine Gewissheit, dass sie füreinander bestimmt waren, beeinträchtigte diese Erkenntnis jedoch nicht im Geringsten. Sie mussten eben andere Wege finden, sich zu verständigen.
    Während er aß, kümmerte sie sich um seine Wunden. Mit einem warmen Tuch wusch sie die Überreste der Salbe weg, sodass die geröteten, geschwollenen Narben auf seiner Brust zum Vorschein kamen. Vorsichtig berührte sie eine der Wunden – ein umgedrehtes Pentagramm – und blickte dabei zu ihm auf und sah ihn mit schief gelegtem Kopf fragend an.
    »Diese kunstvollen Verzierungen habe ich dem schwarzen Magier zu verdanken. Ich hatte das Pech, ihm in der Höhle von Cruachan in die Arme zu laufen.«
    Ihre Augen sagten ihm, dass sie verstanden hatte. Sie kümmerte sich weiter um seine Brust, reinigte und salbte seine Wunden mit Lotionen, die ihn wie ein ganzer Nadelwald duften ließen. Einige Sekunden lang brannte die Salbe, doch schon bald wich das Brennen einem kühlen Prickeln, das den von den Wunden verursachten Schmerz neutralisierte.
    »Kennst du den König der Sidhe?«
    Sie hielt inne und sah ihn an. Dann nickte sie langsam, was ihn zu dem Schluss brachte, dass sie von Bran schon gehört haben musste, wenn sie ihn auch nicht persönlich kannte.
    »Kannst du mich zu ihm bringen?«
    Heftig schüttelte sie den Kopf, dann deutete sie auf seine Brust.

    »Mir geht es schon besser. Dank dir. Aber ich muss zu Bran.«
    Wieder schüttelte sie den Kopf, weshalb Rhys nach ihrem Handgelenk griff. »Ich kann hier nicht bleiben. Ich muss fort von hier.«
    Sie erhob sich, zerrte an ihrer Hand und entwand sich so seinem geschwächten Griff.
    »Wenn du mich nicht zu ihm bringst, suche ich ihn auf eigene Faust.«
    Sie stieß ihn zu Boden und ließ ihn dort liegen. Wenn diese Frau nicht stur war!
    »Ich bin geheilt«, rief er ihr hinterher, als sie zur Tür rausging. Verdammt, er hoffte nur, sie nicht beleidigt zu haben. Vermutlich ging man so nicht mit einer Göttin um, die einem soeben das Leben gerettet hatte.
    Langsam stand Rhys auf und rieb sich mit der Hand über das Gesicht. Das Essen hatte ihn gestärkt, und auch die Salbe auf seiner Brust kribbelte angenehm und kühlte seine brennende Haut. Alles in allem fühlte er sich ziemlich gut, dafür, dass er fast als Menschenopfer geendet wäre. Und das alles hatte er der Frau zu verdanken, die gerade vor ihm davonlief – schon wieder.
    Rhys schleppte sich zur Tür und öffnete sie, um nach draußen zu gehen und nach ihr zu suchen. Doch ein wütendes Knurren ließ ihn vor Schreck erstarren. Vor ihm stand der weiße Wolf, und das Letzte, was Rhys sich wünschte, war, dass er ihm diese Zähne ins Bein schlug.
    »Schon gut«, flüsterte er und wich zurück. Der Wolf bewegte sich vorwärts und zwang ihn in die Hütte zurück. Er konnte sich nicht entscheiden, ob er die Hände heben und sich geschlagen geben oder sie sich vor das Geschlecht halten
sollte, das sich so ziemlich auf Augenhöhe mit dem Wolf befand. Verdammt, er brauchte wirklich ein Paar Jeans.
    Der Wolf

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