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Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Titel: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Renwick
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Ohr, »wirst du womöglich die Zukunft sehen oder Visionen von vergangenen oder gegenwärtigen Dingen haben.«
    »Kannst du das denn nicht selbst?«
    Im Spiegelbild erkannte sie, wie Keirs Blick zu dem Quarzanhänger zwischen ihren Brüsten wanderte. »Was ich vorhabe, kann ich nicht allein tun. Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass es möglich ist, mehrere Dimensionen zu durchqueren und so beispielsweise in die Vergangenheit vorzudringen, um diese zu verändern. Was, wenn wir unsere Sünden ungeschehen machen könnten, indem wir in der Zeit zurückreisen und so unser Schicksal verändern?«
    Sein Blick wirkte gequält. Im Spiegelbild war ein Flackern zu sehen. Sie blickte auf und erkannte, dass Keirs Augen nicht mehr silbern waren, sondern seltsam weiß schattiert, und statt der Iris leuchtete dort nun ein strahlendes Licht, das sie magisch in den Bann zog.
    »Wirst du mir helfen?«, fragte er, während er sie mit diesem durchdringenden Blick hypnotisierte. »Sei mein Portal und hilf mir zu finden, wonach ich suche. Vielleicht kann ich dir beibringen, deine Kräfte zu kontrollieren. Und dann finden wir gemeinsam einen Weg, dich zu retten.«
    Auf einmal überkam sie das Gefühl, dass ihr Wille nicht mehr ihr allein gehörte, während sie so in den Spiegel starrte. »Keir«, sagte sie nervös und vergrub ihre Fingernägel in seinen Armen. »Ich will das nicht tun.«
    »Was siehst du?«, fragte er, ihre Worte ignorierend. »Was fühlst du?«
    »Furcht.«
    Er drückte sie und brachte den Mund an ihr Ohr, während
er seinen Blick mit ihrem im Spiegel verschränkt hielt. »Ich habe dich«, flüsterte er. »Jetzt lasse ich dich nie wieder los.«
    Doch sie wusste, dass sie irgendwann sterben würde, und dann wäre es mit ihrer Freundschaft – oder was auch immer das zwischen ihnen war – doch vorbei. Wie hätte sie ihm also diesen einen Wunsch abschlagen können? Er hatte so vieles für sie getan, das musste sie honorieren.
    »Für mich, Rowan? Bitte. Versuch es wenigstens einmal.«
    »Sag mir, was ich tun soll.«
    »Sieh weiter in den Spiegel. Lass all deine Ängste los und sei dir gewiss, dass ich dich beschütze. Wo auch immer du hingehst, ich bin bei dir.«
    In den Spiegel zu sehen – ihn anzusehen – war nicht das Problem. Das Problem waren allein die Ängste. Eigentlich war sie stets auf der Hut, doch für Keir würde sie loslassen, und vielleicht würde sie dann ja tatsächlich etwas über sich selbst herausfinden. Hoffentlich erwies es sich dann nicht als Enttäuschung.
    Sie hielt Keirs Blick stand, genoss das Gefühl seiner starken Arme um ihren Körper. Ganz langsam passte sie ihre Atmung der seinen an und befreite ihren Geist von sämtlichen rasenden Gedanken. Der Quarzstein zwischen ihren Brüsten erhitzte sich und leuchtete.
    Ohne bewusst darüber nachzudenken, streckte Rowan beide Arme aus und legte die Handflächen an das Glas. Ein Ruck ging durch ihren Körper, sodass Keir sie noch fester hielt und ihr beruhigend ins Ohr flüsterte. Doch kein Laut drang bis zu ihr vor. Der Spiegel schien sie in sich hineinzuziehen – und sie ließ es zu. Dies war die Reise, zu der sie ihre
Zustimmung gegeben hatte. Und wie er es versprochen hatte, stand Keir immer noch hinter ihr und hielt sie fest, verankerte sie sicher an seinem Körper.
    So als hätte sie eine außerkörperliche Erfahrung, sah Rowan sich selbst durch den Spiegel treten und in einem wirbelnden Kaleidoskop leuchtender Farben verschwinden.
    Als das Drehen aufhörte, fand sie sich inmitten eines Waldes wieder. Die Bäume trugen kein Laub, und der Himmel erschien im düsteren stahlgrauen Licht des Winters. Vor ihr lag ein Mann auf dem Boden. Das Gesicht hatte er in eine dünne Schneeschicht gedrückt, die den Boden bedeckte. Seine bloßen Hände hatte er ausgestreckt, so als wäre er direkt auf das Gesicht gefallen. Er trug Jeans, schwarze Stiefel sowie einen langen Wollmantel. Er regte sich nicht.
    Sie warf einen Blick zu dem Portal zurück, durch das sie diese Welt betreten hatte, und sah sich dort selbst mit Keir stehen. Immer noch waren seine Arme um ihren Körper geschlungen, und er starrte entschlossen in den Spiegel. Sie sah sich selbst, ihr Körper war von seinen Armen beschützend umschlungen. Und in diesem Augenblick verstand sie erst, was geschehen war – es war wirklich eine außerkörperliche Erfahrung. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, dass sie zu so etwas fähig war.
    Sie wandte sich wieder dem Mann vor ihr auf dem Boden zu und stupste

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