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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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mit Ihnen aus dieser Stellung weiterplaudern muss. Oder soll ich hinaufkommen?"
    Sie schaute mit lachenden Augen zu ihm hinunter, sagte aber streng: „Nein, Sie werden nicht heraufkommen! Grässlicher Mensch! Sie wissen sehr gut, dass ich diese Leiter nicht hinunterklettern kann, solange Sic dastehen und mir zuschauen!"
    „Können Sie nicht? Oh, dem ist leicht abgeholfen!", gab er zurück, nahm die Leiter weg und legte sie auf den Boden.

    Es war diese schelmische Handlung, die ihr den Protest entlockte, den Oswald gehört hatte. „Sie Teufel!", sagte sie. „Stellen Sie sie zurück, und gehen Sie weg!"
    „Nicht ich!", antwortete er und grinste zu ihr hinauf.
    „Aber das ist höchst unritterlich von Ihnen!", klagte sie.
    „Nein, nein, im Gegenteil! Es ist ganz klar, dass die Leiter wackelt."
    Sie versuchte, den Mund streng zu verziehen, aber es gelang ihr nicht. „Wissen Sie, mein teurer Freund, dass Sie, abgesehen davon, dass Sie höchst unritterlich sind, auch entsetzlich lügen?", erkundigte sie sich.
    „Aber nein, wirklich? Und wissen Sie, wie hinreißend Ihr Gesicht ist, wenn man es aus dieser Perspektive sieht?"
    Sie kniete noch immer, stützte sich mit den Händen auf den Rand des Speichers und schaute direkt auf ihn hinunter. „Verkehrt? Na, das ist das hässlichste aller unschönen Dinge, die man sagen kann! Nun, Damerei, wollen Sie so liebenswürdig sein und aufhören, sich wie ein grässlicher Schuljunge zu benehmen, und die Leiter wieder aufstellen?"
    „Nein, süße Qual, das will ich nicht!"
    „Elender! Wollen Sie mich hier heroben gefangen halten? Ich warne Sie, sowie Sie den Rücken kehren, werde ich hinunterspringen!"
    „Oh, warten Sie nicht darauf! Springen Sie gleich!", sagte er. „Ich werde Sie auffangen!"
    „Nein danke, ich möchte lieber nicht aufgefangen werden."
    „Was, haben Sie Angst, ich lasse Sie fallen? Kleiner Feigling! Und Sie wollen eine Lanyon of Undershaw sein!"
    „Pah!", sagte Veneria und schnitt ihm ein Gesicht. Dann veränderte sie ihre Stellung, zog ihren Volantrock eng um die Knöchel, schwang die Beine über den Rand des Speichers und glitt in Damereis Arme hinunter.
    Er fing sie auf und hielt sie fest. Aber was immer seine nächste Absicht gewesen sein mochte, wurde von Oswald zunichtegemacht, der in diesem Augenblick seine Anwesenheit kundtat und mit einem wütenden Fluch vortrat.
    Er hatte vor, Damerei zu befehlen, Venetia loszulassen, und sie, wenn nötig, seinem Griff zu entreißen, aber als Damerei ohne das kleinste Zeichen einer Überraschung und noch weniger der Verlegenheit sie bereits auf die Füße gesetzt und freigegeben hatte, brauchte er das nicht zu tun. Es fiel ihm im Augenblick unmöglich etwas anderes ein, das er hätte sagen können, und er stand stattdessen nur da und starrte Damerei in wütendem Schweigen an.
    Venetia hatte sein plötzliches Auftauchen erschreckt, aber sie ließ sich nicht mehr Verlegenheit als Damerei anmerken und sagte bloß: „Oh, du bist's, Oswald? Wie schade, dass du nicht eine Minute früher gekommen bist! Du hättest den fahrenden Ritter für das Fräulein in Not spielen können. Würdest du es für möglich halten? Als mich Lord Damerei da oben bei der Ausübung einer barmherzigen Tat entdeckte, hat er hinterlistig die Leiter weggeräumt!" Sie lachte Damerei an. „Sie erinnern mich stark an meinen Bruder Conway!"
    „Und etwas Schlimmeres könnten Sie von niemandem sagen, nehme ich an!" Sein träger, dennoch durchdringender Blick blieb einen Augenblick an Oswalds hochrotem Gesicht hängen. In seinen Augen stand sehr viel Erheiterung, aber ebenso ein nicht unfreundliches Verständnis. „Ich gehe lieber und suche den Trost Aubreys", sagte er.
    Oswald, der im Eingang stand, zögerte, aber nach einem Augenblick der Unentschlossenheit bewegte er sich widerwillig zur Seite, um ihn vorbeizulassen.
    Venctia beugte sich nieder, um ihren Korb aufzunehmen. „Ich muss diese unglückseligen Kätzchen ins Haus tragen. Zumindest sehen sie schon, also werden sie vielleicht imstande sein, Milch zu schlecken."
    „Warte!", brachte Oswald heraus.
    Sie schaute ihn fragend an. „Warum?"
    „Ich muss und werde mit dir sprechen! Dieser Kerl ...!"
    „Falls du Damerei meinst, wie ich schließe, wünsche ich, dass du seinen Namen sagst und ihn nicht,diesen Kerl' nennst! Es kommt dir ganz und gar nicht zu, derart von einem Mann zu reden, der so viel älter ist als du, und besonders dann nicht, wenn du keine Ursache dazu hast."
    „Keine

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