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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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mögen, die kannst du beiseitetun, mein Lieber, denn die hat er jetzt bestimmt fallen gelassen! Ich weiß, wie ein Mann dreinschaut und wie er spricht, wenn er flirtet, und du darfst mir glauben, so war das nicht, was ich heute gesehen habe! Er liebt sie sehr, und wenn er ihr nicht carte blanche bietet - oder sie nicht derart betört ist, auf einen so sehr schockierenden Vorschlag zu hören! -, wird er sie um ihre Hand bitten, und sie wird ihn akzeptieren!" Sie hatte die zweifelhafte Genugtuung, am Ausdruck Sir Johns zu erkennen, dass es ihr gelungen war, ihn davon zu überzeugen, ihre üblen Vorahnungen seien kein Produkt eines aus den Fugen geratenen Verstandes, und fragte: „Wirst du also jetzt mit Damerei reden?"
    Aber er blieb hart. „Bestimmt nicht! Bitte sehr, was wünschst du, dass ich ihm sage?
    Meine Bekanntschaft mit ihm ist nur sehr oberflächlich; Venetia ist weder mit mir verwandt noch mir über ihre Handlungen Rechenschaft schuldig. Eine jede solche Einmischung wäre eine grobe Unverschämtheit, Ma'am! Wenn du sie nicht dazu bringen kannst zu kapieren, wie katastrophal eine solche Heirat ausfallen würde, dann ist in der Sache nichts zu machen."
    Da sie den Klang der Endgültigkeit in seiner Stimme erkannte, gab sie den Versuch auf, ihn für ihre Denkweise zu gewinnen, und sagte bloß, irgendetwas müsse einfach unternommen werden, da es unsinnig sei anzunehmen, man könne Venetia, weil sie fünfundzwanzig war, zutrauen, mit ihren eigenen Angelegenheiten zurande zu kommen. Niemandem war das weniger zuzutrauen als einem Mädchen, das die ihm bekannten Junggesellen an den Fingern einer Hand zusammenzählen konnte; somit könne man sich darauf verlassen, dass sie sich in den ersten routinierten Mann verlieben würde, der ihren Weg kreuzte. „Und Sie wissen, was die Leute sagen würden, Sir John! Aber sie ist wirklich nicht wie ihre Mutter, wie sehr sie ihr äußerlich ähnlich sehen mag, und man darf einfach nicht zulassen, dass sie sich ihr Leben ruiniert! Wenn doch nur Aubrey das geringste Interesse für etwas hätte, das außerhalb seiner Bücher liegt - aber du kannst dich darauf verlassen, dass er nicht einmal sieht, was sich vor seiner Nase abspielt, und er würde es mir einfach nicht glauben!"
    In dieser Hinsicht irrte sie. Aubrey hatte es nicht nur bemerkt, sondern interessierte sich sogar, wenn auch nicht intensiv, für die Angelegenheit, wie er seiner Schwester ein, zwei Tage später zeigte. Er war so liebenswürdig gewesen, sie nach Thirsk zu fahren, wo sie Besorgungen zu machen hatte. Auf dem Heimweg, als zufällig Damereis Name fiel, wie so häufig, erschreckte er sie damit, dass er ganz sachlich fragte: „Wirst du ihn heiraten, Liebes?"
    Sie war ziemlich verblüfft, denn im Allgemeinen stand er allem, was nicht seine eigenen Interessen betraf, derart gleichgültig gegenüber, dass sie, wie Lady Denny, angenommen hatte, es sei ihm nie eingefallen, Damereis Besuche in Undershaw könnten dessen Wunsch zuzuschreiben sein, eher sie als ihn zu sehen. Sie zögerte einen Augenblick, und er fügte hinzu: „Hätte ich dich nicht fragen sollen? Du brauchst natürlich nicht zu antworten, wenn du nicht willst."
    „Nun, ich kann gar nicht antworten", sagte sie freimütig. „Er hat nicht um mich angehalten!"
    „Das weiß ich, Dummes! Du hättest es mir doch sagen müssen, wenn du dich mit ihm verlobt hättest! Wirst du ihn nehmen, wenn er um dich anhält?"
    „Aubrey, wer hat dich dazu angestiftet, mich das zu fragen?", verlangte sie zu wissen. „Lady Denny kann es nicht gewesen sein! War es Nurse?"
    „Himmel, nein! Niemand. Warum sollte es jemand sein?"
    „Ich dachte, irgendwer hätte dir vielleicht gesagt, du sollst versuchen, ob du mich dazu überreden kannst, dass ich Damerei verbiete, nach Undershaw zu kommen."
    „Weil ich da schon viel darauf gäbe! Weiß es Lady Denny? Warum sollte sie wünschen, dass du Jasper nicht triffst? Mag sie ihn nicht?"
    „Nein - das heißt, sie kennt ihn nicht, sondern nur seinen Ruf, und ich bilde mir ein, sie glaubt, er würde mich zum Narren halten."
    „Oh!" Er schaute stirnrunzelnd geradeaus und ließ seine Pferde etwas langsamer gehen, als sie sich dem Pförtnerhaus am Parktor näherten. „Ich weiß nicht viel über solche Sachen, aber ich glaube nicht, dass du dich zum Narren halten ließest. Soll ich Jasper fragen, welche Absichten er hat?"
    Sie musste wider Willen lachen: „Ich bitte dich, es nicht zu tun!"
    „Nun, ich möchte es auch lieber gar

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