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Venezianische Verführung (German Edition)

Venezianische Verführung (German Edition)

Titel: Venezianische Verführung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manon Sera
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entwickeln konnte. Sie würde sich nicht an einen der Männer ausliefern, die Leandro für sie ausgewählt hatte. Warum mussten Frauen derart abhängig sein?  Aurora zog ihr Cape dichter um ihren Leib, um sich vor dem Wind zu schützen, dennoch fröstelte es sie. Morgennebel wogten über die Kanäle.
    Graugrün wirkten die Mauern der Paläste im Zwielicht des anbrechenden Tages. Der Gondoliere sang nicht. Nur das Plätschern und Gluckern des Wassers, als er mit dem Paddel immer wieder darin eintauchte, drang an ihr Ohr. Nur wenig befand sich in ihrem Bündel. Vieles ließ sie zurück: ihre Kleider, ihren Schmuck, ihre Vergangenheit und ihre Unschuld.
    Endlich erreichten sie das Festland. Aurora verließ die Gondel und zahlte für die Überfahrt. Pietro erwartete sie in einer Kutsche direkt am Hafen, wie sie es vereinbart hatten. Hastig stieg sie ein. Sofort fuhr die Kutsche los.
    Aurora wusste, dass Pietro lange auf diesen Augenblick gewartet hatte. Sie selbst auch, nur unter anderen Umständen und vielleicht mit einem anderen Mann. Sie war sich nicht vollends sicher, ob er der Richtige war, doch falscher als die anderen konnte er nicht sein. Zudem gab es jetzt keinen Weg mehr zurück. Die Entscheidung war gefallen und sie war besser, als passiv einer noch düstereren Zukunft zu harren.
    Es roch nach Leder und Pferd, nach Veilchenparfum und Haarpuder. Pietro schob sich seine Perücke zurecht, die durch die Anfahrt der Kutsche verrutscht war. Lichtete sich sein Naturhaar etwa schon oder war es nur zu dunkel und unmodisch? Wie Leandros Haar? Leandro, der sich der Mode verwehrte und sein dunkelbraunes Haar weder durch Puder noch durch eine Perücke verbarg.
    Warum dachte sie immer wieder an ihn? Wohl, weil er ihr einziger verbliebener Verwandter war. Dennoch musste sie ihn enttäuschen, so wie er sie enttäuscht hatte mit seiner Bewerberwahl. Gab es denn keine passableren?
    Dann wäre sie jetzt nicht auf der Flucht. Sie wagte es kaum, sich seine Wut vorzustellen, wenn er davon erfuhr.
    »Woran denkst du?« fragte Pietro. Als sie den Blick hob, ahnte sie, dass er sie die ganze Zeit angestarrt hatte.
    »An meine Zukunft.«
    »Unsere Zukunft.« Pietro lächelte. Auch Aurora zwang sich zu einem Lächeln. Ihr wurde bewusst, wie wenig sie ihn kannte.
    »Schönes Kleid.« Er deutete auf ihren Ausschnitt, der allzu offenherzig war.
    Leandro hatte ihr das Kleid verboten; darum trug sie es.
    »Danke.« Sie blickte aus dem Kutschenfenster. Verwischte nebelgraue Konturen erkannte sie.
    Etwa eine halbe Stunde verstrich. Die Sonne spendete durch die Nebelschicht kaum Wärme. Aurora fröstelte noch immer.
    »Dich friert es.« Pietro rutschte näher zu ihr heran und umfasste ihre Schultern mit seinem rechten Arm. Warum war ihr niemals zuvor aufgefallen, dass er so nach Schweiß roch? Wohl lag es an dem Übermaß an Veilchenparfum, das er benutzte.
    Seine Hand streichelte ihre bloße Schulter. Mit der linken Hand griff er an ihre Brust, umfasste sie und quetschte ihre Knospe. Aurora schrie auf.
    Verwundert sah er sie an. »Gefällt es dir nicht?«
    »Das war sehr fest.«
    »Magst du es denn nicht fest?« Er bedachte sie mit einem stechenden Blick. »Es dauert noch Stunden, bis wir in Verona ankommen. Sollten wir uns bis dahin nicht die Zeit vertreiben?«
    »Wie meinst du das?« fragte sie.
    »Du weißt genau, wie ich das meine.« Er schob den Stoff ihres Kleides herunter und umfing ihre bloße Brust.
     
    Sie schob seine Hand weg. »In Verona, nach der Hochzeit.«
    »Du wirst wohl verstehen, dass ich zuvor sehen möchte, was ich bekomme.«
    »Das wirst du früh genug.«
    »Ich will es jetzt.« Er drängte sich an sie. Unsicher blickte sie ihn an.
    »Ich will dich sofort«, sagte er und schob seine Hände unter ihre Röcke.
    Zwar hatte sie sich selbst schon dort berührt, war von Leandro dort berührt worden und hatte anderen bei der Vereinigung zugesehen, doch wollte sie ihr erstes Mal nicht in einer Kutsche vollziehen und schon gar nicht vor der Ehe. Es konnte ihr Ruin sein, entschied Pietro sich danach anders. Sie konnte sich ihm unmöglich hingeben.
    Davon abgesehen war ihr im Moment einfach nur kalt. Etwas von ihren Kleidungsstücken abzulegen oder hochzuschieben kam nicht ihrem Drang nach Wärme entgegen.
    Sie schob seine Hände abermals weg. »Nach der Eheschließung.«
    »Die findet ja bald statt. Nun ziere dich nicht so.« Erneut wollte er nach ihrer Brust greifen und den Stoff herunterziehen. Da Aurora im selben Moment von ihm

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