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Venezianische Verführung (German Edition)

Venezianische Verführung (German Edition)

Titel: Venezianische Verführung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manon Sera
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vorstellen, dass er zu Derartigem in der Lage ist.«
    »Man kann nicht in die Menschen hineinsehen. Passen Sie dennoch auf sich auf, Siora Currado, und melden Sie sich bei uns, falls Ihnen doch noch etwas auffallen sollte.« Die Herren erhoben sich. »Dann verabschieden wir uns und danken Ihnen, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben.«
    Als hätte sie eine Wahl gehabt. Sie setzte ihr falschestes Lächeln auf und geleitete die Herren hinaus. In ihrem Inneren fühlte sie sich keineswegs so selbstsicher, wie sie sich nach außen hin gab. Wie gerne wollte sie an Leandros Unschuld glauben, doch der Mann, der sie vor die Kutsche gestoßen hatte, hatte einen Mantel getragen, wie ihr Mann auch einen besaß. Wollte er sie loswerden, um an ihr Erbe zu kommen oder weil sie eine unliebsame Zeugin betreffend Emma Berardino war?
     
    * * *
     
     Nur wenige Stunden später tauchte plötzlich ihre Zofe in San Donà di Piave auf. Zu Auroras Überraschung hatte sie jedoch nicht die Truhe mit den Kleidern bei sich.  »Siora!« Chiaras Stimme klang aufgeregt. »Kommen Sie zurück nach Venedig. Ihr Mann soll inhaftiert werden.«
    Aurora glaubte, ihr Herz bliebe stehen. »Was ist geschehen?« fragte sie, dabei ahnte sie die Antwort bereits.
    »Herren von der Polizei waren da. Kommen Sie schnell, bevor ein Unglück geschieht.«
    Aurora warf sich ein Cape über und verließ fluchtartig mit Chiara das Haus. Bis nach Venedig waren sie etwa zwei Stunden unterwegs, selbst wenn sie sich beeilten. Nachdem sie in der Stadt der Gondel entstiegen waren, legten sie den Rest des Weges zu Fuß zurück. So waren sie schneller als mit einer Sänfte. Ein Mann kam ihnen entgegen, schritt jedoch mit ins Gesicht gezogenen Dreispitz an ihnen vorbei.
    Als sie das Haus erreichten, vernahm Aurora einen Schrei, der aus ihrem Garten zu kommen schien. Zumindest befand sich niemand in der Nähe auf der Straße, von dem er hätte stammen können. Efeu umrankte das Gartentor, sodass es von außen kaum Einblick bot. Sie eilte dorthin und stieß es auf.
    Das Erste, was sie sah, war eine fast nackte, blonde Frau. Sie trug nur noch ihre Strümpfe. Ihr Haar war zerzaust. Sie besaß volle Brüste, deren Nippel gerötet abstanden. Als wären sie soeben erst erregt worden.
    Aurora trat näher. »Was machen Sie in meinem Garten?«
    Hinter der Frau erkannte sie Leandro. Seine Kleidung war unordentlich, als hätte er sich hastig angekleidet, was wohl auch der Fall war. Sie sah, dass er sich die Hose zuknöpfte.
    »Sind Sie seine Frau?« fragte die Blonde.
    »Nein, seine Großmutter. Und wer sind Sie?«
    Die Frau machte keinerlei Anstalten, ihre Blöße zu verdecken. »Die Frage ist wohl überflüssig«, sagte sie.
    »Hinaus mit Ihnen.« Leandro hüllte die Nackte in einen Mantel und schob sie aus dem Gartentor.
    »Ihnen? Redest du all deine Mätressen mit ›Sie‹ an?« fragte Aurora.
    »Sie ist nicht meine Mätresse.«
    Aurora hob die Augenbrauen. »So? Und was macht sie dann nackt in meinem Garten? Und ich habe mir Sorgen um dich gemacht, habe alles stehen und liegen gelassen, um zu dir zu eilen, du Schuft, du übler!« Ihr Herz war schwer in ihrer Brust. Sie kämpfte gegen die Tränen an, die in ihren Augen brannten.
    »Sie ist widerrechtlich hier eingedrungen.«
    »So sieht sie aus und du auch.« Sie ließ ihren Blick über den erbärmlichen Zustand seiner Kleidung streifen. War da nicht ein weißlicher Fleck auf seiner Hose. Nicht mal ausgekleidet hatte er sich, als er seine Gespielin nahm.
    Im Garten trieb er es mit ihr, wo jederzeit die Nachbarn etwas mitbekommen konnten. Sie würden über sie, Aurora, lachen. Doch das war ihr gleichgültig gegen den Schmerz, den dies in ihrem Inneren verursachte.
    »Ich glaube nicht, dass sie gegen deinen Willen hier eingedrungen ist.«
    »Aurora, hör mich an. Ich kenn diese Frau nicht. Ich lag im Garten auf der Bank und schlief, da kam sie durch das Gartentor herein. Sie trug nichts als diesen Mantel und ihre Schuhe und ersteren auch bald nicht mehr. Kurz bevor du kamst, fiel sie über mich her. Sie machte sich an meiner Kleidung zu schaffen, als ich schlief. Im Halbschlaf dachte ich zuerst, du wärst es.«
    »So, und das soll ich dir glauben?«
    »Du musst mir glauben, wenn dir unsere Ehe etwas bedeutet.«
    »Unsere Ehe? Als bestünde diese nicht nur auf dem Papier. Es war alles ein Fehler. Ich hätte dich niemals heiraten dürfen. Jemand der nicht liebt, ist auch nicht treu. Ich hätte es wissen müssen.«
    »Ich habe an

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