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Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Titel: Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Meier
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töten.«
    Yannik, höre mir zu! Du musst dir die Namen Chest und Hora merken! Chest und Hora, hörst du? Du musst sie dir merken und sie aussprechen, sobald du Kontakt nach , hier stockte die Stimme in seinem Kopf für einen kleinen Moment, draußen hast! Chest und Hora!
    »Bäuchlein, Bäuchlein«, sagte die Person, »Bäuchlein aufgeschlitzt, Gedärme herausgespitzt!«
    Yannik spürte einen brennenden Schmerz, der ihm den Atem raubte. Unwillkürlich fühlte er sich an eine Geschichte über Foltermethoden erinnert: Man setzt eine Metallschüssel verkehrt herum auf die Bauchdecke des Opfers, gefüllt mit Ratten, und entfacht auf der Schüssel ein Feuer. Durch die sich ausbreitende Hitze fressen sich die Nagetiere in Todesangst durch den Bauch und die Gedärme des Opfers, auf der Suche nach einem Ausweg. Genauso fühlte es sich jetzt auch an: Etwas wühlte in Yanniks Gedärmen, riss an ihnen, versengte sie.
    Chest und Hora! Chest und Hora! Chest und Hora , leierte die Stimme in seinem Kopf monoton vor sich hin, ohne zu stoppen.
    Yannik röchelte, schnappte nach Luft und dachte an seine Freundin. Während die Person das bekannte Kichern ausstieß, konnte Yannik nicht länger standhalten. Er gab sich der Bewusstlosigkeit hin.
     
     

*
     
    Was ist mir denn so wehe? Es liegt ja wie im Traum, der Grund schon, wo ich stehe, die Wälder säuseln kaum.
    Das Wolkengebirge am Himmel schickte kleine Vorboten herunter, die mit den Blättern am nahen Waldrand spielten. Was Loki aus seiner Heimat als Sturm kannte, besaß hier im flachen Norden eine völlig andere Präsenz. Er konnte beinahe die Regenmassen des nahenden Orkans riechen, der spätestens in der Nacht über sie hereinbrechen würde.
    Noch von der dunklen Höhe. Es komme wie es will, was ist mir denn so wehe – wie bald wird alles still.
    Er ließ den Blick zum unzähligsten Mal durch den Garten wandern, von der Schaukel hinüber zum Sandkasten, von dort nach oben und zu der Hecke, die Hecke entlang und schließlich, um einige Perspektiven weiter nach hinten versetzt, hinüber zum Waldrand. Einige Zeit sah er den Baumwipfeln dabei zu, wie sie sich im Wind wiegten, als wollten sie diesen mit ihrer rauen Oberfläche streicheln. Dann senkte er die grauen Augen auf das Smartphone.
    Das ist’s, was mich ganz verstöret: Dass die Nacht nicht Ruhe hält, wenn zu atmen aufgehöret lange schon die müde Welt.
    Mit flinken Fingern bediente er den Touchscreen, ließ sich seinen Standort anzeigen und betrachtete einige Sekunden lang die Landkarte. Anschließend markierte er etliche Punkte auf der Karte, speicherte sie und steckte das Smartphone zurück in die Hosentasche. Mit der anderen Hand fischte er die Zigaretten heraus und zündete sich eine an. Er ging zur Schaukel hinüber und setzte sich.
    Dass die Glocken, die da schlagen, und im Wald der leise Wind jede Nacht von neuem klagen um mein liebes, süßes Kind.
    Lokis Blick richtete sich auf den Boden, wurde starr. Nun bewegte er sich fast eine ganze Stunde lang nicht mehr, nur sein Haar wurde vom Wind zerzaust, und seine Rechte führte die Zigaretten zum Mund, aschte ab und ließ die heruntergerauchten Stummel zu Boden fallen.
    Dass mein Herz nicht konnte brechen bei dem letzten Todeskuss, dass ich wie im Wahnsinn sprechen nun in irren Liedern muss.
    Als er gerade die siebte Zigarette rauchte, hörte er Schritte. Loki blieb sitzen, hob aber den Kopf, als er die beiden Gestalten durch das Gartentürchen kommen sah. Er aschte neben sich und musterte den Mann.
    »Was machen Sie denn hier?«, fragte Frau Gerber. Sie hatte rote Flecken im Gesicht. »Wie sind Sie reingekommen? Es war abgesperrt! Sind Sie über den Zaun geklettert? Wenn Sie –«
    Ihr Mann unterbrach sie, indem er ihr eine Hand auf die Schulter legte. Er sah Loki eingehend an. »Sie sind der, der meiner Frau gesagt hat, dass wir unseren Kevin nicht aufwachsen sehen werden?«
    Von fern die Uhren schlagen, es ist schon tiefe Nacht, die Lampe brennt so düster, dein Bettlein ist gemacht.
    Loki ließ die Zigarette zu den anderen auf den Boden fallen und stand auf. »Von Schallern mein Name. Sie sind Herr Gerber, nehme ich an.«
    »Wie sind Sie hier reingekommen?«, fragte die Frau.
    »Das Gartentor.« Loki deutete hinüber. »Es hält Kinder auf, aber für einen Erwachsenen ist es ein leichtes, drüberzuspringen.«
    »Das ist Hausfriedensbruch!« Der Mann machte einen Schritt auf Loki zu. »Was wollen Sie hier?«
    Die Winde nur noch gehen wehklagend um das Haus,

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