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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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zusammen und entwaffneten sie. Kamlot machte sich mit einer kleinen Gruppe Männer daran, die vepajanischen Gefangenen zu befreien und an Bord der SO- FAL bringen zu lassen. Es handelte sich fast ausschließlich um Frauen, die ich allerdings zunächst nicht zu Gesicht bekam, weil ich mit anderen Dingen beschäftigt war. Ich konnte mir jedoch vorstellen, wie sehr sich Kamlot und Duare darüber freuen wür den, nun wieder zusammen zu sein.
    Hastig ließen wir alle tragbaren Waffen von der SOVONG auf unser Schiff bringen – eine Aufgabe, die unter der Leitung Kirons von unseren Männern durchgeführt wurde. Gamfor übernahm es, mit einer Abteilung Gefangener einen Teil der reichlichen Vorräte auf die SOFAL zu bringen. Als das geschehen war, gab ich den Befehl, sämtliche Kanonen der SOVONG ins Meer zu stürzen. Unsere letzte Handlung war sodann die Überführung der hundert unzufriedenen Seeleute von der SOFAL auf die SOVONG, die von den Leuten, mit denen sie es dort zu tun haben sollten, gar nicht erbaut waren – was ich ihnen nicht verdenken konnte. Viele baten mich, sie doch an Bord der SOFAL zu behalten, aber da ich bereits mehr Männer hatte, als für die Bedienung und Verteidi gung des Schiffes eigentlich erforderlich waren, ließ ich mich nicht erweichen, zumal ich von jedem dieser Männer wußte, daß er sich irgendwie negativ über unsere Pläne geäußert hatte.
    Seltsamerweise war Kodj mein hartnäckigster Bittsteller. Es hät te nicht viel gefehlt, und er wäre vor mir auf die Knie gesunken, um seiner Bitte Nachdruck zu verleihen. Er versprach mir absolute Treue, aber ich hatte keine Lust, mich weiter mit ihm abzugeben. Als er merkte, daß ich mich nicht bewegen ließ, zeigte er seine wahre Natur und schwor im Namen seiner Vorfahren, daß er mit mir abrechnen würde, auch wenn es tausend Jahre dauern sollte.
    An Bord der SOFAL zurückgekehrt, wurden die Enterhaken gelöst , und die beiden Schiffe trieben auseinander; die SOVONG setzte ihre Reise zu dem thoristischen Hafen fort, der von Anfang an ihr Ziel gewesen war, während die SOFAL Vepaja ansteuerte. Zum erstenmal hatte ich jetzt Gelegenheit, mich über das Ausmaß unserer Verluste zu informieren, und stellte fest, daß wir nur vier Tote und einundzwanzig Verwundete zu beklagen hatten, während die Ausfälle auf der SOVONG viel größer gewesen waren.
    In den nächsten Stunden beschäftigten wir uns damit, die Mannschaft der SOFAL neu zu organisieren, damit sie den Erfor dernissen unseres Vorhabens gewachsen war. Daher kam ich erst am späten Nachmittag dazu, mich nach dem Wohlergehen der ve pajanischen Gefangenen zu erkundigen, die wir gerettet hatten. Kamlot erwiderte, daß es ihnen den Umständen entsprechend gut ginge.
    »Weißt du – die Gruppen, die Jagd auf Vepajer machen, haben Anweisung, die Frauen nach Thora zu bringen, ohne ihnen etwas anzutun«, erklärte er mir. »Sie sind für wichtigere Leute als einfache Schiffs­offiziere bestimmt, und das war ihre Rettung.
    Duare hat mir jedoch gesagt, daß ihr der Kapitän der SOVONG trotzdem zu nahe getreten ist. Ich wünschte, ich hätte das gewußt – dann hätte ich mir den Burschen vorgenommen.« Kamlot schien ungewöhnlich erregt.
    »Beruhige dich«, sagte ich, »Duare ist bereits gerächt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich habe den Kapitän persönlich umgebracht.«
    Er schlug mir mit der Hand auf die Schulter, und seine Augen leuchteten zufrieden. »Wieder hast du dir unendliche Verdienste um Vepaja erworben«, rief er. »Ich wünschte nur, ich hätte das Glück gehabt, den Kerl umzubringen und die Beleidigung auszu löschen, die meinem Land widerfahren ist; aber wenn ich schon nicht der Rächer sein konnte, so bin ich doch froh, daß du es warst und nicht irgendein anderer.«
    Ich hatte den Eindruck, daß er die Angelegenheit viel zu ernst nahm und dem Verhalten des Kapitäns der SOVONG eine zu große Bedeutung beimaß; immerhin war dem Mädchen ja nichts geschehen. Aber dann fiel mir ein, daß die Liebe schon manchen Mann hatte wild werden lassen, wenn es um sein Mädchen ging.
    »Naja, es ist ja alles vorüber«, sagte ich beruhigend, »und du hast deinen Schatz wieder.«
    Er starrte mich entsetzt an. »Mein Schatz?« rief er. »Bei den Ahnen der Jongs! Willst du etwa behaupten, du wüßtest nicht, wer Duare ist?«
    »Ich habe natürlich angenommen, daß sie das Mädchen ist, das du liebst!«
    »Natürlich liebe ich sie«, sagte er, »ganz Vepaja liebt sie, denn sie ist die Tochter eines

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