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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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anderen Richtung erhalten«, sagte er. »Sie besitzen keine eigene Initiative. Solange sie nicht von so primitiven Instinkten wie Hunger, Liebe oder Haß getrieben werden, tun sie nichts ohne die Be fehle eines Vorgesetzten.«
    »Und es ist ihnen egal, wer ihr Herr ist«, schaltete sich Zog ein. »Sie dienen ihm treu, bis er stirbt oder sie verkauft oder ver schenkt. Anschließend sind sie dem neuen Herrn ebenso ergeben.«
    »Man hat ihnen erzählt, daß du ihr neuer Herr bist«, sagte Kamlot, »und sie werden dir gehorchen.«
    Da es nur fünf Vogelmenschen an Bord gab, hatte mich ihre Haltung nicht sonderlich interessiert; es freute mich jetzt zu erfahren, daß sie wenigstens nicht feindlich eingestellt waren.
    Als die zwanzigste Stunde anbrach, ließ ich die hundert Männer zusammenrufen, auf die ich mich verlassen konnte. Sie sollten sich im unteren Deckshaus verstecken. Die anderen waren zuvor unter Deck verbannt worden, was nur deshalb ohne eine zweite Meuterei abgegangen war, weil wir sie zuvor entwaffnet hatten.
    In der Nacht hatten wir uns der ahnungslosen SOVONG weiter genähert und waren jetzt nur noch hundert Meter backbord hinter ihr. Steuerbord voraus konnte ich sie als dunklen Schatten im Glanz der mondlosen amtorischen Nacht erkennen. Ihre Laternen waren weiße und farbige Lichtpunkte in der Dunkelheit, und die Männer der Wache ließen sich nur undeutlich erkennen.
    Immer näher schlich sich die SOFAL an ihre Beute heran. Ein Soldat der Freiheit, der in der thoristischen Marine als Offizier ge dient hatte, stand am Ruder; auf Deck hielt sich nur die Wache auf. Im unteren Deckshaus saßen und standen dichtgedrängt hundert Männer und warteten auf mein Kommando. Ich stand im Navigationsraum neben Honan, der die SOFAL kommandieren soll te, während ich die Entermannschaft führte. Nach einem Blick auf die Uhr flüsterte ich ihm etwas zu, und er bewegte einen Hebel. Daraufhin kam die SOFAL ihrem Schwesterschiff noch ein wenig näher. Schließlich gab ich das Kommando, und der Rudergänger wirbelte sein Rad herum.
    Ich hastete die Leiter zum Hauptdeck hinab und gab Kamlot das Signal, der in der Tür zum Deckshaus stand. Die beiden Schiffe lagen jetzt dicht nebeneinander, und man konnte den Zwischen raum bereits überspringen. Die See war ruhig.
    Der wachhabende Offizier der SOVONG rief uns zu: »Was soll das? Macht, daß ihr wegkommt!«
    Ich antwortete nicht, sondern nahm einen Anlauf und sprang an Deck des anderen Schiffes, gefolgt von hundert schweigenden Männern. Es gab kein Geschrei, und der Lärm beschränkte sich auf das Fußgetrappel und das leise Klirren unserer Waffen.
    Hinter uns gruben sich die Enterhaken in die Wandung der SO VONG. Jeder wußte, was er zu tun hatte. Ich überließ Kamlot das Kommando auf dem Hauptdeck und stürmte mit einem Dutzend Männer auf das Turmdeck, während sich Kiron mit seinen Leuten um das zweite Deck kümmerte, auf dem die meisten Offiziere un tergebracht waren.
    Ehe der wachhabende Offizier seine Verblüffung überwinden konnte, hatte ich schon meine Pistole auf ihn gerichtet. »Bleib ru hig«, sagte ich, »und dir geschieht nichts!« Ich wollte möglichst viele Gefangene machen, ehe der Alarm ausgelöst wurde, und hatte daher meine Leute zum Schweigen verurteilt. Diesmal sollte es nicht zu einem Blutbad kommen. Ich entwaffnete den Mann und überließ ihn der Obhut meiner Begleiter; dann machte ich mich auf die Suche nach dem Kapitän, während sich zwei meiner Leute um den Rudergänger kümmerten.
    Der Kapitän griff gerade nach seinen Waffen, als ich in seine Kabine eindrang. Der unvermeidliche Lärm hatte ihn geweckt. Ich schlug ihm die Pistole aus der Hand, aber er trat mit abwehrend erhobenem Schwert einen Schritt zurück, und so standen wir uns einen Augenblick gegenüber.
    »Ergib dich«, sagte ich, »und es wird dir nichts geschehen.«
    »Wer bist du?« fragte er. »Und woher kommst du?«
    »Ich war Gefangener an Bord der SOFAL«, erwiderte ich, »aber jetzt bin ich ihr Kapitän. Wenn du unnötiges Blutvergießen ver meiden willst, kommst du mit mir an Deck und befiehlst deinen Leuten, sich zu ergeben.«
    »Und was dann?« fragte er. »Warum seid ihr an Bord gekommen, wenn ihr uns nicht umbringen wollt?«
    »Wir wollen nur Vorräte, Waffen und die vepajanischen Ge fangenen«, erwiderte ich.
    Plötzlich tönte draußen das Zischen von Strahl­waffen.
    »Ich denke, es soll kein Blutvergießen geben!« schnappte er.
    »Wenn du es aufhalten willst, brauchst

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