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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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vepajanischen Jong!«
    Hätte er das Erscheinen einer Göttin angekündigt – er hätte es nicht feierlicher und ehrfurchtgebietender sagen können. Ich ver suchte beeindruckt auszusehen, um ihn nicht zu beleidigen.
    »Wäre sie die Frau deiner Wahl gewesen«, sagte ich, »hätte es mir kein größeres Vergnügen sein können, an ihrer Rettung teil zuhaben.«
    »Es ist nett, daß du das sagst«, erwiderte er, »aber so solltest du zu keinem anderen Vepajer sprechen. Der Jong und seine Fa milie sind unserem Volk heilig.«
    »Dann sollen sie natürlich auch mir heilig sein.«
    »Übrigens habe ich dir eine Nachricht zu übermitteln, die jeder Vepajer als hohe Ehre ansehen würde. Duare möchte dich sehen und dir persönlich danken. Ein solcher Besuch ist natürlich höchst ungewöhnlich, aber unter den gegebenen Umständen müssen wir die Gebräuche unseres Landes einmal außer acht lassen. Über hun dert Männer haben sie nun schon gesehen, und viele haben sogar mit ihr gesprochen – die meisten davon waren Feinde – , also kann es nicht schaden, wenn sie nun auch mit ihren Rettern und Freun den spricht.«
    Ich verstand nicht recht, was er meinte, aber ich stimmte ihm zu und sagte, daß ich der Prinzessin noch vor Einbruch der Dunkel heit meine Reverenz erweisen würde.
    Den ganzen Tag über war ich sehr beschäftigt, und wenn ich ehrlich sein soll, sah ich der Audienz mit geringer Begeisterung entgegen, denn im Umgang mit königlichen Hoheiten war ich we nig erfahren. Aber um Kamlots Gefühle zu achten, wollte ich die Sache möglichst schnell hinter mich bringen, und ich näherte mich schließlich den Quartieren, die man Duare auf dem zweiten Deck zugewiesen hatte.
    In Amtor klopft man nicht an eine Tür, wenn man Einlaß be gehrt, sondern man pfeift. Dabei hat jeder ein ganz bestimmtes Zeichen. Als ich nun vor der Tür stand und meine Lippen spitzte, dachte ich nicht an die Prinzessin, die ich gleich kennenlernen soll te, sondern an ein anderes Mädchen in der Baumstadt Kooaad, in Vepaja. Überhaupt beschäftigte ich mich in Gedanken oft mit ihr. Ich hatte sie zwar nur zweimal gesehen und nur einmal mit ihr gesprochen, aber doch hatte mich die Liebe zu ihr spontan und un widerruflich ergriffen.
    Auf mein Signal antwortete eine leise Stimme. Ich trat ein und sah mich Duare gegenüber. Bei meinem Anblick weiteten sich ihre Augen, und sie errötete. »Sie!« rief sie.
    Ich war nicht minder verblüfft – vor mir stand das Mädchen aus dem Garten des Jong!
     
    12
    Was für ein seltsamer Zufall! Vor Überraschung brachte ich einige Sekunden kein Wort heraus, und Duares Verwirrung war nur zu offensichtlich. Was für ein seltsamer Zufall – ein glücklicher selt samer Zufall, wenigstens für mich.
    Ich trat vor, und offensichtlich verrieten meine Augen mehr, als mir bewußt war, denn sie wich zurück, und das Rot auf ihrem Ge sicht vertiefte sich.
    »Berühren Sie mich nicht!« flüsterte sie. »Wagen Sie es nicht!«
    »Habe ich Ihnen jemals ein Leid zugefügt?« fragte ich.
    Diese Frage schien ihr das Selbstvertrauen wiederzugeben, und sie schüttelte den Kopf. »Nein«, gab sie zu, »das haben Sie nicht – jedenfalls nicht äußerlich. Ich habe nach Ihnen geschickt, um Ihnen für den Dienst zu danken, den Sie mir erwiesen haben; aber ich habe nicht gewußt, daß es sich um Sie handelt. Ich habe nicht ge wußt, daß der Carson, der mich gerettet hat, derselbe ist, der…« Sie unterbrach sich und blickte mich flehend an.
    »… derselbe ist, der Ihnen im Garten des Jong gesagt hat, daß er Sie liebt«, beendete ich den Satz.
    »Nein, nicht!« rief sie. »Wissen Sie denn nicht, wie verbreche risch eine solche Äußerung ist?«
    »Ist es ein Verbrechen, Sie zu lieben?« fragte ich.
    »Es ist ein Verbrechen, es mir zu sagen«, erwiderte sie stolz.
    »Dann bin ich ein überführter Verbrecher«, erwiderte ich, »denn ich kann nicht anders – jedesmal wenn ich Sie sehe, muß ich Ih nen sagen, daß ich Sie liebe.«
    »Wenn das wirklich der Fall ist, dürfen Sie mich nicht wieder sehen, denn Sie dürfen niemals wieder so zu mir sprechen«, erwiderte sie entschieden. »Wegen Ihrer treuen Dienste will ich Ihnen Ihre Verfehlungen verzeihen; Sie dürfen sie aber nicht wiederho len.«
    »Und was ist, wenn ich nichts dagegen tun kann?«
    »Sie müssen sich zusammennehmen«, sagte sie nüchtern. »Im merhin geht es dabei um Ihr Leben!«
    Ihre Worte verwirrten mich. »Ich begreife nicht, was Sie mei nen.«
    »Kamlot, Honan und

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