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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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du nur nach draußen zu gehen und den Befehl zu geben!«
    »Ich glaube dir nicht!« schrie er. »Du versuchst mich hereinzu legen!« Und er attackierte mich mit seinem Schwert.
    Ich wollte ihn nicht kaltblütig erschießen und parierte daher sei nen Angriff mit meiner Klinge. Der Vorteil war auf seiner Seite, da ich mich noch immer nicht recht an das amtorische Schwert ge wöhnt hatte. Allerdings hatte ich eine größere Reichweite und war stärker als er. Außerdem kannte ich einige Fechttricks, die ich in Deutschland gelernt hatte.
    Das amtorische Schwert ist vor allen Dingen eine Schneidwaffe, und da es seinen Schwerpunkt in der Nähe der Spitze hat, er scheint es für die Verteidigung weniger geeignet. Ich hatte daher Mühe, mich der heftigen Angriffe des Amtoriers zu erwehren. Er erkannte bald, daß er es mit einem Neuling zu tun hatte und drängte heftig auf ein schnelles Ende des Kampfes. Ich begann zu bedauern, daß ich mich auf die Auseinandersetzung eingelassen hatte. Aber jetzt war es zu spät. Der Bursche hielt mich derart in Atem, daß ich nicht mehr nach meiner Pistole greifen konnte.
    Er zwang mich zum Rückzug und trieb mich durch den Raum, bis er sich zwischen mich und die Tür geschoben hatte. Nachdem er mich auf diese Weise in eine Position laviert hatte, aus der es keinen Ausweg gab, machte er sich systematisch daran, mich zu er ledigen. Ich kämpfte um mein Leben; seine Attacken waren so schnell, daß ich nicht zum Atemholen kam und keinen Gegenangriff einleiten konnte. In den ersten zwei Minuten der Begegnung brachte ich auf diese Weise keinen einzigen Hieb an.
    Ich fragte mich, was aus meinen Begleitern geworden war, aber der Stolz verbat es mir, um Hilfe zu rufen; auch sollte ich später erfahren, daß sie mir nicht hätten helfen können, weil sie selbst alle Hände voll zu tun hatten.
    Mein Gegner entblößte die Zähne zu einem grimmigen Lächeln und griff unbarmherzig an. Er schien sich seines Sieges sicher zu sein. Das Klingen unserer Schwerter übertönte alle anderen Ge räusche außerhalb unserer Kabine; ich hätte nicht sagen können, ob der Kampf draußen inzwischen zu Ende gegangen war oder nicht. Dabei machte ich mir klar, daß ich darüber eigentlich Be scheid wissen müßte – daß ich sogar verantwortlich war für die Geschehnisse an Bord der SOVONG. Ich mußte zu meinen Män nern!
    Diese Überlegung spornte mich zu neuen Anstrengungen an. Immerhin ging es nicht nur um mein Leben. Ich mußte meinen Gegner irgendwie vernichten – und zwar sofort.
    Er hatte mich inzwischen praktisch an die Wand gedrängt, und seine Schwertspitze hatte mir auch schon einigemale die Haut ge ritzt. Obwohl es sich nur um kleine Schrammen handelte, lief mir das Blut über den Körper. Plötzlich setzte er zu einem gewaltigen Sprung an; auch er schien den Kampf schnell beenden zu wollen – aber diesmal wich ich nicht zurück. Ich parierte seinen Hieb, so daß sein Schwert an meiner rechten Körperseite entlangfuhr; aus der Abwehrbewegung heraus zog ich meine Waffe zurück und stieß sie ihm, ehe er sich wieder fangen konnte, tief ins Herz.
    Er sank zu Boden; ich zog sofort mein Schwert heraus und verließ die Kabine. Der Kampf hatte nur wenige Minuten gedauert, obwohl es mir viel länger vorgekommen war, und in der Zwischenzeit hatte sich die Szene an Bord der SOVONG gewandelt. Die oberen Decks waren völlig in unserer Hand; einer unserer Männer bediente das Ruder und ein anderer die Kontrollen. Nur auf dem Vorschiff wurde noch gekämpft, wo einige Offiziere der SOVONG mit ihren Männern verzweifelt Widerstand leisteten. Als ich den Kampfplatz erreichte, war die Entscheidung bereits ge fallen; Kamlot hatte die Offiziere überzeugen können, daß man sie am Leben lassen würde, und sie hatten sich ergeben. Die SOVONG gehörte uns. Die SOFAL hatte ihre erste Prise genommen.
    Ich wurde von meinen erregten Kriegern mit sichtlicher Begeisterung begrüßt. Dabei muß ich einen traurigen Anblick geboten haben – meine Wunden bluteten noch immer – , aber die Männer störte das nicht – im Gegenteil. Ich erfuhr später, daß meine Ab wesenheit während des Kampfes bemerkt worden war und einen schlechten Eindruck hinterlassen hatte, aber als man dann die Kampfspuren an mir entdeckte, war meine Position wieder ge festigt. Die drei kleinen Kratzer erwiesen sich als sehr wertvoll für mich, da die psychologische Wirkung des Blutes, das sie verström ten, beträchtlich war.
    Wir trieben unsere Gefangenen

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