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Venus 01 - Piraten der Venus

Venus 01 - Piraten der Venus

Titel: Venus 01 - Piraten der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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eingeschlagen hatte. Da ich kei nen anderen Hinweis hatte, begann ich sofort den Hang des Cañons zu erklimmen.
    Oben angekommen, hielt ich einen Augenblick inne, um mich zu orientieren. Soweit ich sehen konnte, erstreckte sich vor mir ein welliges Hochland. Aus dem saftigen Gras erhoben sich hier und da malerische Baumgruppen. Im Innern des Landes ragte dahinter eine im Dunst kaum erkennbare Bergkette auf. Mein Weg führte mich an der Küste entlang nach Osten – ich bediene mich hier der irdischen Bezeichnungen – , die Berge lagen im Norden zum Äqua tor hin, wobei ich natürlich davon ausging, daß ich mich auf der südlichen Venushalbkugel befand. Dementsprechend lag das Meer in südlicher Richtung. Ich blickte hinaus und entdeckte sofort die SOFAL, die weit draußen offensichtlich in östlicher Richtung steu erte. Anscheinend führte man meine Befehle aus und wartete ab, bis eine Landung an der Küste möglich war.
    Ich begann meinen Marsch. Auf jeder Erhebung blieb ich stehen und sah mich um – in der Hoffnung, eine Spur von den Gesuchten zu entdecken. Spuren entdeckte ich genug, allerdings keine menschlichen Spuren. Riesige Herden grasten auf der blumenübersäten violetten Ebene, wobei viele Tiere, die ich genauer sehen konnte, eine große Ähnlichkeit mit irdischen Tieren zu haben schienen, wenn es auch gewisse grundsätzliche Unterschiede gab. Die außergewöhnliche Vorsicht, mit der sie mir begegneten, und die Schnelligkeit ihrer Bewegungen ließen darauf schließen, daß sie Feinde hatten, zu denen wohl auch der Mensch gehörte.
    Da diese Feinde auch mir gefährlich werden konnten, war ich auf der Hut. Ich hatte den wütenden Basto nicht vergessen, den Kamlot in Vepaja erlegt hatte, und obwohl ich noch keine Tiere vergleichbarer Größe in meiner Nähe ausgemacht hatte, erinnerten mich einige weiter entfernt grasende Lebewesen zu sehr an unser Erlebnis, als daß ich hätte beruhigt sein können.
    Ich schritt hastig aus, denn ich fürchtete um Duares Sicherheit. Ich hatte das Gefühl, daß meine Suche vergeblich sein könnte, wenn ich sie nicht gleich am ersten Tag fand. Wie ich annahm, waren die Klangan in der Nähe der Küste gelandet und dort be stimmt bis Tagesanbruch geblieben. Ich hoffte, daß sie sogar län ger gerastet hatten. Wenn sie sofort weitergeflogen waren, hatte ich kaum eine Chance, sie jemals ausfindig zu machen, und ich zehrte von der Hoffnung, sie zu finden, ehe sie sich wieder in die Lüfte erhoben.
    Das Hochland war von vielen kleinen Schluchten und Spalten durchzogen, die zur Küste hinabliefen. In fast allen verliefen Flüsse verschiedener Größe, die jedoch kein Hindernis für mich waren. Nur einmal mußte ich einen größeren Strom durchschwimmen.
    Wenig später entdeckte ich auf dem Hochland ein riesiges, kat zengleiches Wesen, das sich an eine Art Antilopenherde heran schlich; aber obwohl ich mich unbefangen näherte, nahm es keine Notiz von mir.
    Ich erreichte eine kleine Vertiefung. Als ich sie durchquert hatte, war das Tier nicht mehr zu sehen. Aber ich hätte mich auch nicht mehr dafür interessiert, weil plötzlich Geräusche vor mir laut wur den, die aus der Entfernung herüberklangen. Deutlich war das Rufen von Männern und das unmißverständliche Summen einer amtorischen Pistole zu hören.
    Ich suchte hastig den Horizont ab, konnte jedoch nichts entdecken; aber ich wußte jedenfalls, daß sich vor mir Menschen befan den und daß offensichtlich gekämpft wurde. Meine Phantasie gau kelte mir sofort eine Duare vor, die in höchster Gefahr schwebte, obwohl der Kampf ebensogut nichts mit ihr oder ihren Entführern zu tun haben mochte.
    Ich begann zu laufen, und der Lärm wurde lauter. Er führte mich schließlich an den Rand eines breiten Cañons, der einen atemberaubend schönen Anblick bot. In der Talsohle wand sich ein gewaltiger Fluß dahin.
    Aber weder die Schönheit des Tales noch die Breite des Flusses konnten mich lange von der Szene ablenken, die sich dort unten abspielte und die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. An ei ner Felsgruppe am Ufer des Flusses sah ich sechs Gestalten. Fünf waren Klangan, die sechste war eine Frau.
    Duare!
    Ihnen gegenüber hockten etwa zehn haarige, menschenähnliche Wesen hinter Felsen und Bäumen und schleuderten Steine auf die Belagerten und schossen Pfeile ab. Die Wilden und die Klangan beschimpften sich, und es war das Geschrei gewesen, das ich aus der Entfernung gehört hatte, vermischt mit dem Summen der Pi stolen der

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