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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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konnten.
    Die Myposier kreischten sinnlose Befehle. Es war ein to tales Durcheinander. Der Lärm hätte jedes normale Lebewesen abgeschreckt. Trotz der unzureichenden Bewaffnung vermochten wir die Vögel in Schach zu halten, doch dann setzte sich ei ner der Angreifer von den anderen ab und hielt direkt auf den Teich zu. Es sah so aus, als wäre es gleich um eines der Fisch- Kinder geschehen.
    Es begeisterte mich nicht gerade, einen Fisch zu verteidigen, aber ich hatte hier eine Aufgabe übernommen, die ich nach bestem Können erfüllen wollte.
    Natürlich überlegte ich mir das alles nicht bis zu letzten Konsequenz, sondern handelte recht instinktiv. Der Guypal hielt auf den Teich zu. Im nächsten Sekundenbruchteil zog ich meine Strahlenpistole und feuerte, und das Tier überschlug sich und stürzte ins Wasser. Jetzt richtete ich die Waffe auf die anderen Raubvögel, die uns vorsichtig umkreisten und auf eine neue Chance lauerten. Drei weitere Guypals stürzten zu Boden, ehe die anderen davonflogen.
    Yron kam auf mich zu. Ich erwartete eigentlich, daß er mir danken würde, aber er sagte nichts dergleichen. »Was ist das für ein Ding?« fragte er.
    »Eine Pistole«, erwiderte ich.
    »Was ist eine Pistole?« fragte er. »Sie hat die Guypals ge tötet?«
    »Ich habe die Guypals getötet. Ohne mich könnte die Pistole niemanden umbringen – es sei denn«, fügte ich hinzu, »die Guypals hätten sie berührt.«
    »Kann sie auch andere Lebewesen töten?«
    »Natürlich.«
    »Auch mich?«
    »Dich und alle deine Leute.«
    »Gib sie mir, Sklave!« befahl er.
    »Gewiß«, sagte ich und streckte sie ihm entgegen. »Aber wenn du sie berührst, fällst du tot um.«
    Er wich zurück, und seine Kiemen begannen zu flattern. »Wirf sie weg!« befahl er.
    Er hätte ebensogut von mir verlangen können, meine rechte Hand abzuhacken und wegzuwerfen. Ich brauchte diese Pistole noch, wenn der rechte Augenblick gekommen war, zusammen mit Duare zu fliehen.
    Ich grinste Yron an und schüttelte den Kopf. »Vielleicht brauche ich sie noch«, sagte ich, »wenn die Einwohner von Mypos mich und meine Begleiterin nicht anständig behan deln.«
    Yron konnte nicht mehr stillstehen. »Wirf sie weg, Sklave!« kreischte er. »Ich, Yron, Edelmann von Mypos, befehle es dir als dein Herr!«
    »Und ich, Carson von der Venus, Prinz von Korva, weigere mich.«
    Yron blies den Atem aus wie ein Wal. Ich weiß nicht, ob Fische einen hohen Blutdruck haben können; jedenfalls wäre Yron in diesem Augenblick explodiert, wenn er Kreislauf schwierigkeiten gehabt hätte. Es schüttelte ihn förmlich, als er jetzt seinen Kriegern zubrüllte, mich zu ergreifen und meine Pistole zu vernichten.
    Die Krieger hatten unsere Auseinandersetzung interessiert verfolgt. Sie hatten mich auch sagen hören, daß jeder, der mei ne Waffe berührte, tot umfallen würde. Sie näherten sich daher nur mit äußerster Vorsicht und schienen bestrebt, einem an deren den Vortritt zu lassen. Niemand gebrauchte die Ellenbo gen, um als erster Hand an mich zu legen.
    »Das ist nahe genug«, sagte ich und richtete die Pistole auf sie.
    Sie blieben abrupt stehen.
    »Tötet ihn!« brüllte Yron.
    Ich zielte auf Yron. »Wenn auch nur ein Speer gegen mich erhoben wird, stirbst du!« sagte ich. Die Krieger blickten ihn fragend an.
    »Halt!« rief Yron. »Wartet noch, bis ich gegangen bin.«
    »Du verläßt den Hof nicht, bis du den Befehl widerrufen hast«, sagte ich. »Wir wollen die Angelegenheit jetzt endgültig regeln, damit es künftig keine Mißverständnisse gibt.«
    »Ich bespreche nichts mit meinem Sklaven!« erwiderte Yron hochmütig.
    Ich zuckte die Achseln. »Nun gut. Aber vergiß es nicht – wenn meine Begleiterin und mein Freund Kandar und ich nicht gut behandelt werden, stirbst du. Ich kann dich jederzeit um bringen!«
    »Deine Begleiterin? Du hast hier keine Frau!«
    »Nicht hier – aber im Palast von Tyros. Sie wurde von ihm gekauft. Du solltest ihm raten, sie gut zu behandeln. Gleich zeitig kannst du dafür sorgen, daß wir freigelassen und zu der Stelle zurückgebracht werden, an der man uns gefangennahm.«
    »Unverschämtheit!« wütete er. »Wartet nur, bis Tyros da von hört. Er wird euch umbringen lassen.«
    »Aber zuerst bringe ich Tyros um. Sag ihm das.« Wenn ich schon einmal dabei war, wollte ich auch gleich richtig auftragen. Es war offensichtlich, daß er große Angst vor mir hatte.
    »Wie willst du an Tyros in seinem Palast herankommen?« fragte er.
    »Indem ich jeden

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