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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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töte, der mich aufzuhalten versucht – an gefangen bei dir!«
    »Du schneidest auf«, sagte Yron.
    »Ich werd’s dir beweisen!« sagte ich und richtete die Pistole auf ihn.
    Mit einem Hechtsprung verschwand er kopfüber im Teich. Ich mußte an mich halten, um nicht laut loszulachen. Ich war tete, daß er wieder an die Oberfläche kam, aber nichts geschah. Als er auch nach fünf Minuten noch nicht wieder aufgetaucht war, wandte ich mich an Kandar: »Yron scheint ertrunken zu sein.«
    »O nein«, erwiderte mein Freund. »Er ist jetzt vielleicht schon draußen im See oder im Palast. Vergiß nicht, daß diese Wesen amphibisch sind. Sie können lange Zeit unter Wasser bleiben. Auch gibt es zahlreiche Unterwasserkorridore, die in kleine Becken innerhalb des Palastes führen, und es gibt auch Grotten tief unter dem Wasser, wo sie sich verstecken kön nen.«
    Kandar erzählte mir viel über die Myposier. Auch er mochte diese Wesen nicht, deren Arroganz und Egoismus ihn immer wieder aufbrachten. »Sie sehen sich als Superwesen an, deren Bestimmung es ist, die Welt zu beherrschen, indem sie ihre Kul tur – wie sie es nennen – allen anderen Völkern aufzwin gen. Kultur!« schnaubte er.
    »Auch auf meiner Welt hat es solche Völker gegeben«, sag te ich.
    »Und was haben sie bewirkt?«
    »Die Zivilisation erholte sich nur langsam wieder von der Katastrophe, in die sie sie stürzten. Welch großartige Ent wicklung hätte sie genommen, wenn es solche Störenfriede nie gegeben hätte!«
     
    12
    Der nächste Tag, der wie jeder andere begann, sollte die große Wende für mich bringen.
    Während ich mit den anderen Sklaven den Teich mit den Fischkindern bewachte, träumte ich von Duare, erlebte noch einmal die Höhepunkte unseres Zusammenseins und schmiede te phantastische Fluchtpläne, die ich jedoch kaum in die Wirk lichkeit hätte umsetzen können.
    Am frühen Vormittag kam der Hausverwalter in den Hof. Er war in Begleitung von vier Kriegern, die sich vor allem in der Kleidung von den Soldaten unterschieden, die ich bisher auf der Straße oder auf Yrons Grundstück gesehen hatte. Ihre Rüstungen waren reich verziert.
    »Die gehören zur Wache des Jong«, sagte Kandar.
    Der Hausverwalter führte sie direkt zu mir und baute sich mit vibrierenden Kiemen vor mir auf. »Sklave«, sagte er. »Du begleitest jetzt diese Krieger.«
    »Warum?« fragte ich.
    »Weil ich es dir sagte!« fauchte er ärgerlich.
    »Das genügt mir nicht«, erwiderte ich. »Es gefällt mir hier zwar nicht, aber ich habe keine Lust, das Dasein hier womöglich gegen etwas Schlimmeres einzutauschen.«
    »Jetzt reicht’s aber!« sagte einer der Krieger und trat dro hend einen Schritt vor.
    Ich zog meine Pistole, und der Hausverwalter packte den Arm des Soldaten. »Vorsicht!« zischte er. »Mit dem Ding kann er dich umbringen, wenn er will.«
    »Er bedroht einen Gardisten des Jong?« fragte der Krieger ungläubig.
    »Allerdings«, sagte ich. »Ich bedrohe euch alle und habe euch alle in der Gewalt. Frag doch Yrons Leute, ob ich die Wahrheit sage.«
    »Warum hat man ihm das Ding noch nicht abgenommen?« fragte der Soldat.
    »Weil man stirbt, wenn man es berührt«, sagte der Haus verwalter.
    »Sagt mir, wohin ich gebracht werden soll – und den Grund. Vielleicht habe ich dann keinen Grund mehr, jemanden um zubringen.«
    Man beriet sich flüsternd, und der Hausverwalter sagte mir schließlich, daß sich der edle Yron zum Zeichen seiner Treue und Ergebenheit entschlossen hätte, mich seinem geliebten Jong zum Geschenk zu machen.
    Soso – der edle Yron schaffte sich den gefährlichen und un erwünschten Fremden vom Halse, indem er ihn seinem König schenkte. Der treue Yron! Ich mußte lächeln.
    »Warum lächelst du?« fragte der Krieger.
    »Weil ich mich freue«, sagte ich. »Es wird mir eine Freude sein, euch zum Palast des Tyros zu begleiten, und ich komme freiwillig mit – unter einer Bedingung.«
    »Sklaven haben keine Bedingungen zu stellen!« behauptete der Krieger.
    »Ich bin da eben eine Ausnahme«, gab ich zurück. »Einen solchen Sklaven wie mich hast du nämlich noch nicht gesehen!«
    »Was willst du also?« fragte der Hausverwalter.
    »Ich bin der Ansicht, daß Yron seinem König auch Kandar zum Geschenk machen sollte. Er ist ein viel wertvollerer Sklave als ich, und wenn Yron wirklich seine Treue und Wertschät zung bekunden will, sollte er seinem Jong auch eine königliche Gabe zudenken – zwei Prinzen. Den Kronprinz von Japal und den Kronprinz

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