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Venus und ihr Krieger

Venus und ihr Krieger

Titel: Venus und ihr Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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Ruhe tut mir bestimmt gut.«
    Claudius zögerte. »Nun, dann werde ich wenigstens einige Kräuter und Heilmittel besorgen, die gegen deine Magenbeschwerden helfen. Und ich werde uns etwas Ordentliches zu essen bringen lassen. Auch mein Magen rebelliert schon, weil wir uns immer nur von rohen Früchten und gestohlenen Eiern ernährt haben.«
    Claudius begab sich auf den Markt, während Pila sich in der Kammer einschloss. Die schrecklichen Geschehnisse in Ariminum steckten ihr noch in den Knochen. Sie hatten ein Klopfzeichen vereinbart, auf das Pila die Tür öffnen sollte.
    Auf dem Markt versetzte er noch etwas von Romelias Schmuck, um mit den Münzen, die er dafür bekam, einkaufen zu können. Er kaufte Teekräuter, Brot und Trockenfleisch sowie zwei dicke, wollene Mäntel. Bei einem Schuster blieb er stehen. Der Winter würde bald kommen und sie benötigten festes Schuhwerk. Er schaute sich die fertigen Sandalen und Schnürstiefel an, die in der Auslage standen. Er nahm einen calceus in die Hand und prüfte ihn sorgfältig.
    »Was willst du dafür haben?«, fragte er den Schuster.
    »Dreihundert Sesterzen«, antwortete er.
    »Dreihundert? Bist du närrisch, davon kann ich ja meine Familie ein ganzes Jahr lang ernähren!«
    Gleichmütig zuckte der Schuster mit den Schultern. »Musst ihn ja nicht nehmen. Wer feste Schuhe braucht, muss auch einen Grund dafür haben.«
    »Der Grund ist schlechtes Wetter«, antwortete Claudius ärgerlich.
    »Und schlechtes Wetter ist teuer. Nimm doch diese caligae , sie haben eine verstärkte Sohle, wie sie die Soldaten tragen. Und wenn die damit über die Alpen marschieren, wirst du wohl von deinem Haus bis zum Markt kommen, oder? Sie kosten nur einhundert Sesterzen.«
    »Einverstanden, doch ich brauche zwei Paar davon.«
    »Das sind zweihundert. Warum regst du dich so auf?«
    Claudius zahlte den Preis und packte die Sandalen unter seinen Arm. Es herrschte dichtes Gedränge auf dem Markt am Forum von Placentia und er bemerkte nicht die zwei verdächtigen Gestalten, die ihm folgten.
    »Hast du den Schmuck gesehen, den er versetzt hat?«, fragte der eine. Der andere nickte. »Und das war bestimmt noch nicht alles. Wir sollten ihn im Auge behalten.«
    In der Herberge ließ Claudius vom Wirt ein kräftiges Mahl aus gekochtem Schweinefleisch, geräuchertem Speck, Zwiebeln und Knoblauch auf ihr Zimmer bringen. Dazu eine große Kanne Wein.
    Kaum hatte der Wirt die Tür hinter sich geschlossen, presste Pila die Hand auf den Bauch. Sie verdrehte die Augen und erbrach sich vor dem entsetzten Claudius.
    Zitternd, mit kaltem Schweiß auf der Stirn, wankte sie zum Bett. »Entschuldige bitte, aber ich kann diesen Geruch nicht ertragen«, wimmerte sie und ließ sich auf die Strohmatratze sinken.
    »Pila, ich hole einen Arzt«, stammelte Claudius.
    »Nein, nimm das Essen und geh hinunter in den Schank-raum! Ich brauche Ruhe, nur Ruhe …«
    Verwirrt verließ Claudius die Kammer. Pila schien ernsthaft erkrankt zu sein. Ihre ganze Flucht war in Frage gestellt. Es war wohl besser, wenn sie einige Tage in Placentia bleiben würden.
    Doch bereits am nächsten Tag fühlte Pila sich frisch und ausgeruht und hatte mächtigen Appetit. Sie vertilgte zwei große Haferfladen mit Sirup und süßem Obst, anschließend eine Dillsuppe mit sauer eingelegten Zwiebeln und getrocknete Weintrauben mit Nüssen. Claudius fiel ein Stein vom Herzen, als er Pila zufrieden kauen sah.
    Überschwänglich zog er sie in die Arme und küsste die Krümel von ihrem Mund.
    »Ich sagte dir doch, es war nur der lange Ritt, der mir zu schaffen gemacht hat. Ich fühle mich wohl. Wir sollten unsere Reise fortsetzen, solange das Wetter noch einigermaßen gut ist. Im Norden ist der Herbst oft regnerisch.«
    »Und an den Winter mag ich gar nicht denken«, ergänzte Claudius. Dann packten sie ihre Bündel und setzten die Reise in Richtung Westen fort.
    In seiner Freude darüber, dass Pila wieder gesund war, bemerkte er nicht die zwei in dunkle Umhänge gehüllten Reiter, die ihnen in großem Abstand folgten.
    Zwei Tagesritte von Placentia entfernt gelangten sie an eine Kreuzung. Zwei der Straßen führten zur ligurischen Küste, die dritte jedoch in die Westalpen.
    »Wir werden in der Nähe der Straße rasten und morgen in die Berge reiten«, entschied Claudius.
    Sie bereiteten das Nachtlager vor und entfachten ein kleines Feuer. Pila kochte ein einfaches Essen aus den Lebensmitteln, die sie mit sich führten. Dann kuschelten sie sich eng

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