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Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Titel: Venusblut - Schreiner, J: Venusblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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Was, wenn dies die zweckmäßige Kleidung war? Plötzlich erinnerte sie sich an seine Drohung »Ich kann alles mit dir tun« und daran, wie erregt er gewesen war, als er sie unter sich gezogen hatte, um ihr Blut zu trinken. Trotz ihrer Angst und des plötzlich auftretenden Phantomschmerzes in ihrer Zunge wühlte sie der Gedanke mehr auf, als ihr lieb war. Denn eines konnte sie zwar vor ihm leugnen, aber nicht vor sich selbst: Auch sie war erregt gewesen. Erregt wie noch nie zuvor in ihrem Leben.
    Schicksalsergeben griff sie erneut nach dem blauen Kleid.

10
    Erleichtert tauchte Maeve auf. Der Abgrund hatte sich geschlossen, der Riss in ihrem Innersten ruhte. Kein Zug mehr Richtung Wahnsinn. Doch wie lange noch? Sie hatte vielleicht eine Gnadenfrist von wenigen Stunden erreicht.
    Wieder in dem kalten Nass untertauchend, befreite sich Maeve von ihrem schwarzen Rock und warf den Stoff ans Ufer. Dann schälte sie sich aus ihrer hellen Tunikabluse. Das Blut hatte sich ohne Probleme aus dem Stoff gelöst und mit einem Seufzer der Befreiung folgten sie und die Unterwäsche dem Rock zum Ufer.
    Maeve legte sich aufs Wasser, eine so vertraute, beinahe instinktive Handlung, dass sie es schon immer gekonnt haben musste. Tatsächlich trug die Wasseroberfläche sie, ohne dass sich Maeve auf diesen Zustand konzentrieren musste. Entspannt sah sie zu den Sternen auf und versuchte an nichts zu denken. Schon nach wenigen Sekunden stellte sich der gewünschte Effekt ein. Seltsam losgelöst von ihrem Körper trieb sie gewichtslos und im völligen Einklang mit der Schöpfung und sich selbst in der Dunkelheit. Das Wasser gab ihr das Gefühl von Sicherheit, das sie seit Julius Tod und ihrem Erwachen aus dem Wahnsinn – direkt nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester Morna – schmerzhaft vermisste.
    Einzig in Hasdrubals Armen hatte sie sich auch geborgen gefühlt. Maeve schnaubte und versuchte den Gedanken an den Karthager zu ignorieren und sich stattdessen wieder auf das Wasser zu konzentrieren. Für eine Sterbliche zu kalt, war es für sie absolut perfekt. Prickelte kalt um sie herum, auf ihrer Haut, und trug ein Versprechen mit sich, welches in Anbetracht des näher rückenden Todestags von Julius trügerisch war. Frieden. Ewigkeit.
    Maeve tauchte abermals. Ohne Probleme ging ihr Körper unter, glitt durch das Wasser und blieb erst am Grund stehen. Ihre Haare wirbelten in der von ihr verursachten Strömung hin und her wie Seetang, folgten unsichtbaren Wellenspurenund hoben sich von dem nachtschwarzen Wasser ebenso ab wie ihre Haut. Maeve ließ ihre Hände über ihren Körper gleiten und schlagartig war der Gedanke wieder da: Julius.
    Die Erinnerung an die Stunde ihres Bundes war so lebhaft, so intensiv, dass Maeves Fingerspitzen zu einem Widerhall von Julius’ wurden. Wie sehr sie ihn liebte und vermisste. Abwesend glitten sie über ihre empfindsame Haut und flatterten seitlich an ihrem Hals entlang zurück, über die Schultern und zu ihrem Busen. Die Brustwarzen zwischen Daumen und Zeigefinger zwirbelnd, merkte sie nur am Rande ihrer Wahrnehmung, dass sie am seicht abfallenden Ufer zu liegen kam. So ihrer Gewichtslosigkeit beraubt, nutzte sie diesen Umstand, um ihre Rechte weiter nach unten gleiten zu lassen, zwischen ihre Schenkel.
    Hasdrubal verharrte reglos, seine Müdigkeit zersplitterte in tausend Einzelteile und fügte sich zu etwas anderem zusammen.
    Wie in einem Déjà-vu hatte er eine ähnliche Szene vor Augen gehabt, als er statt direkt am Wasser in einiger Entfernung gelandet und hergeschlichen war. Trotzdem traf ihn der Anblick unvorbereitet und kein Gedanke an seinen toten Bruder half. Sein Leib war noch von Leben durchflutet und vom Blut erhitzt, doch was nun wirklich in seinen Adern brannte, war eine Leidenschaft, die ihn beinahe vergessen ließ.
    Wie eine wilde Meerjungfrau räkelte sich die rothaarige Undine am Ufer. Nackt und halb im Wasser, halb mit Schlamm bedeckt glich sie einem Fabelwesen, geboren aus den erotischsten Fantasien eines Mannes. Die Erregung ging in kleinen Wellen von ihr aus und umfasste ihre nächste Umgebung ebenso wie ihn selbst.
    Sein Penis zuckte. Eine kleine, verbotene Bewegung der Leidenschaft.
    Er sah zu, wie sich Maeves kleine, perfekte Finger um ihre rosige Brustwarze schlossen, sie sanft drückten und reizten, bis sie sich verhärtete und keck nach oben zeigte. Maeves andere Hand strich über ihr Gesicht und Hasdrubals Blick folgte der Bewegung, nahm jede Veränderung in der Miene der

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