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Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Titel: Venusblut - Schreiner, J: Venusblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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wollten trinken, sich berauschen, sich in den niedrigsten Wolllüsten der menschlichen Natur austoben.
    Hasdrubal gab einen verzweifelten Laut von sich, doch das Eintreffen der Angreifer blieb aus. Sie verschwanden direkt vor seinen Augen. Spurlos und unspektakulär. Keine Auren, keine Kraftfelder. Sie waren weg und blieben es auch; verschwunden, als hätten sie nie existiert. Erleichtert ließ er sich zurücksinken auf den verkohlten Boden. Dann erst erinnerte er sich daran, was Maeves Macht und ihr magischer Schutz für ihn und seinen Plan bedeuteten. Doch selbst dieser Gedanke konnte seine augenblickliche Hochstimmung nicht verderben.

7
    Joels kurzfristige Euphorie verflog ebenso rasch wie sie gekommen war und raubte ihm jede Kraft.
    Er setzte sich auf den Rand des Bettes, in dem vor wenigen Minuten eine gesunde junge Frau gelegen hatte, die ihr gesamtes Leben noch vor sich hatte.
    Nun hatte sie kein Leben mehr. Zumindest kein eigenes. Er fasste sich an den Kopf, doch die Kopfschmerzen und die nagenden Schuldgefühle blieben. Was war bloß in ihn gefahren? Vom ersten Moment an war diese Begegnung aus dem Ruder gelaufen. Von der Katastrophe direkt ins Chaos. Und da behauptete Edward stets, Joel sei paranoid, wenn er immer mit dem Schlimmsten rechnete. Gute Dinge konnten ihn überraschen, aber doch keine schlechten!
    Aber war es wirklich schlecht? Er hob die Kette hoch und versuchte einen Blick in das Innerste seiner einzigen Perle zu werfen. Doch bevor er Magnus Tochter sehen konnte, ließ er das magische Schmuckstück wieder sinken. Sie war nicht einmal sein Typ. Sicher, sie war hübsch, aber sie war zu dünn. Er mochte weiche Frauen mit einem üppigen Busen, nicht solche mit langen Beinen und kecken, kleinen Brüsten. Trotzdem war er versucht gewesen, an ihnen zu nippen und zu saugen, um herauszufinden, ob sie sich neckisch nach oben aufrichten würden, wenn sie erregt waren.
    Joel sah in den Spiegel und war verwundert darüber, dass er aussah wie immer. Nichts deutete auf seinen inneren Zwiespalt hin, nichts auf Gewissensbisse.
    Er sah gut aus, wie immer; hätte jede Frau auf der Welt haben können. Die meisten von ihnen wären erfreut gewesen. Der Vampir schüttelte den Kopf und warf einen erneuten Blick in den Spiegel, um einen unauffälligen Blick in das kleine Gefängnis werfen zu können, sah sie jedoch nicht.
    Sie war jung, aufbrausend und viel zu temperamentvoll. Eine Eigenschaft, die sie sicher von ihrem Vater hatte. Was war bloß in ihn gefahren, sich solch einTeufelsweib zu nehmen? Er hätte sie töten dürfen, hätte völlig freie Hand mit ihr gehabt – aber jetzt war sie ihm für den Rest der Ewigkeit schutzlos ausgeliefert und er wurde von Schuldgefühlen übermannt. Nicht einmal bei Claire – die er doch einst für alle Ewigkeit hatte lieben wollen – hatte er sich so gefühlt. Alles in allem war das hier das Widersinnigste und Unüberlegteste, was er je in seinem Leben gemacht hatte. Und er kannte nicht einmal ihren Namen!
    Joel begann zu kichern und schließlich zu lachen. Plötzlich fühlte er sich erleichtert und frei. Ein bislang unbekannter Teil seiner Selbst hatte also beschlossen, dass das Mädchen zu ihm gehörte? Ein Fehler, den er nicht mehr rückgängig machen konnte – oder wollte.
    Als erstes würde er zumindest ein wenig ihres Vertrauens gewinnen müssen. Eine Umgebung, die ihr gefiel und in der sie leben konnte. Wieder sah Joel sich um. Dieses Mal fiel sein Blick zum Kleiderschrank. Er trat einen Schritt näher und inspizierte die Kleidung. Die meisten Teile waren flippig, bunt und provokativ. Mit Aufdrucken und Mustern, die seinen Augen weh taten und die er nicht an einer Frau sehen wollte, die ihn interessierte.
Auch die Möbel
… er schnalzte mit der Zunge. Zweifellos ein gemütliches Jugendzimmer. Aber zu klein und zu unordentlich. Er verwarf seine Idee, ihr Zimmer einfach eins zu eins in ihr Perlengefängnis zu projizieren. Abgesehen davon, dass es ihm nicht gefiel – für seine Frau nicht gefiel –, sie wäre auch niemals darauf hereingefallen. Niemals hätte sie ihm geglaubt, wenn er so getan hätte, als wäre sie immer noch in ihrem normalen Zimmer.
    Ein Bett. Als erstes brauchte sie ein großes Bett – er grinste – mit Satinlaken und Satinbettwäsche. Beides Schmeicheleien für die Haut und einzig dazu geeignet, sich unbekleidet hineinzulegen. Er entschied sich für denselben Silberton, den ihr Nachthemd hatte, und der ihr so ausnehmend gut stand.
    Dann prüfte

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