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Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Titel: Venusblut - Schreiner, J: Venusblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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ersten Laut war er bei ihr, nahm sie in den Arm und hielt ihr gleichzeitig den Mund zu, um eventuelle Menschen, die das Grabmal Maedbs besichtigten, nicht zu verstören.
    »Maeve!« Sein eindringliches Flüstern musste in ihren Ohren hallten, doch sie reagierte nicht auf ihn, sondern schlug um sich, als fehlte ihr jeglicher Halt in der Realität. Um seiner selbst willen musste er seine Königin unter Kontrolle bekommen.
    Hasdrubal gelang es, mit einer Hand ihren Arm zu greifen und sie gegen die Steine zu drängen. Doch ihre andere Hand war frei, schlug nach ihm, stützte sich an den Steinen ab und griff blindlings nach allem, was sie zu fassen bekam. Er löste seinen Griff um ihren Mund und versuchte die Vampirin zu fassen zu bekommen. Sie öffnete erneut ihren Mund.
    Hasdrubal nutzte die einzige Möglichkeit, sie ruhig zu stellen, presste seine Lippen auf ihre und trank den verzweifelten Schrei, der sich aus Maeves Kehle emporgekämpft hatte, von ihren Lippen. In der Parodie eines Kusses gefangen, verhinderte er einen weiteren, verräterischen Laut und konnte die Arme der Königin fassen.
    Erst als er sie mit einer Hand greifen konnte, ließ er von ihrem Mund ab und begann erneut auf sie einzureden. Zu seiner Erleichterung schlug sie die Augen auf. Dann sah er sie an und war selbst in Versuchung zu schreien. Jede Vernunft, jeder Funke eines menschlichen Verstandes waren aus ihrem Antlitzverschwunden. Sie schien eine grauenhaft leere Hülle ihrer selbst zu sein, nur noch lebensfähig – Maeve längst verschwunden.
    »Nein!« Abrupt ließ er sie los und sah zu, wie Maeve langsam zu Boden glitt als sei ihr Körper nicht gewillt, sie weiterhin aufrecht zu erhalten, als sei er nur auf die wichtigsten Funktionen beschränkt.
    Kaltes Grauen relativierte jede Frage, die Hasdrubal zuvor hatte stellen wollen. Maeve so vor sich zu sehen, erneut wahnsinnig, erneut für die Welt und für die Liebe verloren, ließ ihn zittern. Mit einem Mal wurde ihm klar, dass er es nicht noch einmal ertragen konnte. Es hatte Zeiten gegeben, in denen er sich gewünscht hatte, dass Maeve wieder wahnsinnig würde, wieder zu einer Königin, die alle fürchteten.
    Doch es war eine Lüge, um nicht mit den Schmerzen einer unmöglichen Liebe leben zu müssen, nicht mit dem Betrug am Vermächtnis seines Bruders.
    Er schloss die zitternde Königin fester in die Arme und prüfte mental die Umgebung, zu der Maedbs Hinweis auf Deirdre sie führte. Italien.
    Vielleicht würde sich Maeve trotz ihres Zustandes erinnern, durch einen Hinweis auf ihre sterbliche Vergangenheit zu ihm zurückfinden.
    Der Karthager schloss die Augen und konzentrierte sich, bevor er einen Sprung wagte, den er unter normalen Umständen schon wegen möglicher Zeugen nicht riskiert hätte. Das Hügelgrab explodierte in einem Steinregen, als er gemeinsam mit der Königin durch Gedankenkraft in die Richtung katapultiert wurde, in die er sich gewünscht hatte. Steine von verschiedener Größe hagelten auf das Grab, auf den Berg, wurden teilweise noch Kilometerweit von der Dynamik der beiden Vampire mitgerissen und regneten unterwegs wie Meteoriten zu Boden, während die beiden Blutsauger der Schwerkraft trotzten.
    Maeve war wach, konnte sich aber mental nicht aus der Finsternis lösen. So sehr sie es auch versuchte, ihr Geist blieb gefangen, ihr Körper ein Opfer seiner Triebe. Es war zu spät!
    Sie erinnerte sich an die Gräueltaten, die sie getrieben hatte. Jahrhunderte lang, einmal im Jahr. Sie hatte es gewusst, befürchtet.
    Ihre Beweggründe lagen klar vor ihr – bei ihrer letzten Umnachtung waren sie ihr egal gewesen. Triebhaft, amoralisch und animalisch hatte sie sich genommen, was sie begehrte, geliebt, was sie benötigte und getötet, was sie verraten hatte. Der Tag war gekommen! Der Jahrestag von Julius Tod. Maeve versuchte ihre Erkenntnis zu formulieren, Hasdrubal um Hilfe anzuflehen, doch es ging nicht mehr. Wie von außen musste sie ihren Körper beobachten, spürte bewusst seine Emotionen, dieselben Emotionen, wie bei ihrem Wahnsinn – aber es schienen nicht ihre eigenen zu sein. Zu dezidiert undreflektierend nahm sie sie war, konnte aber nichts tun und nicht reagieren. Gefangen in ihrem eigenen Körper.
    Hasdrubal gelang es nur mit Mühe, die erneut um sich schlagende Königin sicher zu halten und gleichzeitig in der Nähe des gewünschten Ortes zu landen.
    Doch statt ihn sich anzusehen oder gar auf seinen Anblick mit der gewünschten Erinnerung zu reagieren, stierte die

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