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Venuskuss

Venuskuss

Titel: Venuskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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lag. Sein Gesicht schwebte über ihrem und ein Schweißtropfen fiel auf ihre Wange. „Tun wir das?“, fragte er und schob seine Arme unter ihren Rücken, damit er noch tiefer in sie stoßen konnte.
    Tina schnappte nach Luft, unmöglich .... noch nie ... niemals zuvor ... ihre Gedanken zerbarsten, als sich ihr Körper in einen zweiten Höhepunkt katapultierte. Undeutlich spürte sie, wie Chris’ Bewegungen ihren Rhythmus verloren und er sich mit einem letzten Aufbäumen in ihr verströmte.
    Einige Minuten blieben sie erschöpft liegen, dann befreite sich Chris aus ihrer Umarmung und stand geschmeidig auf.
    „ Und du bist doch der Solotänzer“, stellte Tina fest und kämpfte damit, sich nicht allzu beeindruckt zu zeigen. Nicht von ihm und nicht von der Art wie er sich bewegte, ganz egal, ob er tanzte oder Sex machte. Dennoch zitterten ihre Finger, als sie sich in ihren Body zwängte.
    Er schlüpfte in die Jeans und grinste sie an. „Nein, aber ich arbeite daran. Hart“, antwortete er augenzwinkernd.
    „ Dann beeil dich, damit du die Vorstellung nicht versäumst. Ich werde mich auch wieder an die Arbeit machen“, sagte Tina seufzend
    „ Heute ist spielfrei“, entgegnete er. „Wenn du willst, helfe ich dir und nachher zeige ich dir noch ein paar Kleinigkeiten.“
    Tina legte den Kopf schief. „Was für Kleinigkeiten?“
    Er lachte. „Schritte natürlich. Was denkst du denn?“
     
     
     
     

In der Höhle des Löwen
     
     

Véro lenkte ihr Cabrio um die Kurve und drosselte die Geschwindigkeit auf die verlangten dreißig Stundenkilometer. Ein schmuckes Vorstadthäuschen reihte sich an das andere, weiß gestrichene Holzzäune begrenzten Vorgärten, in denen jetzt im Spätsommer die Blütenpracht kaum zu bändigen war.
    „Niemand käme auf den Gedanken, dass sich hinter einer dieser adretten Fassaden ein Monster verbirgt“, dachte Véro wieder einmal, während sie den BMW geschickt in eine Parklücke manövrierte.
    Sie stieg aus, strich den kurzen Rock ihres pastellfarbenen Kostüms glatt und griff nach dem Aktenkoffer. Im Büro trug sie für gewöhnlich Hosenanzüge in Grau, Marine oder Schwarz, aber wenn ihr Chef sie zu ihm schickte, dann wählte sie Farben, die hell und kühl waren. Fleckenlos. Rein. Ein eindeutiges Statement, dass er seine schmutzigen Finger von ihr zu lassen hatte. Seine unverschämten Blicke auf jemand anderen richten sollte und seine perversen Gelüste unter keinen Umständen in sie hineinprojizieren konnte.
    Auch ein instinktloser, unsensibler Neandertaler hätte diese Botschaft verstanden. Nicht jedoch Gerrit de Leuw, auch genannt der Löwe . Seines Zeichens Horrorschriftsteller mit dubioser Vergangenheit, mehreren Vorstrafen und ständig wachsenden Zahlen auf den Konten. Dieser letzte Punkt machte ihn zum Lieblingskunden ihres Chefs und dessen Vermögensberatungskanzlei.
    Vor eineinhalb Jahren hatte sie den Löwen von einem in Rente gehenden Kollegen geerbt, der ihn als unkomplizierten, leicht zu handhabenden Klienten beschrieb. Diesen Worten zu glauben, war ihr erster Fehler gewesen. Der zweite, keine fünf Stunden nach dem höflichen Händeschütteln nackt in seinem Bett zu liegen. Und der mit Abstand schlimmste, eine gewisse Rührung zu empfinden, als am folgenden Tag eine Rose für sie in der Kanzlei abgegeben wurde. Für sie war es der stilvolle Abschluss einer durchaus befriedigenden Nacht. Erst, als am Donnerstag darauf wieder eine Rose auf ihrem Schreibtisch lag, begann sie einen Anflug von Unbehagen zu empfinden, das sich rasant verstärkte, da an jedem Donnerstag, den Gott, der Herr, kommen ließ, ein Bote mit einer Rose erschien. Diese Rose war gelb, lachsfarben oder weiß, aber niemals rot und niemals waren die Dornen entfernt worden. Was immer das auch bedeuten mochte.
    Das Holztürchen des Zauns quietschte, als sie es aufdrückte, und ungeachtet der herrschenden Hitze huschte ein Schauer über ihren Rücken. Sie hatte versucht, ihn loszuwerden, sie hatte es wirklich versucht, aber ihr Chef zeigte sich uneinsichtig, was nicht zuletzt an Gerrit de Leuws unverhüllter Drohung lag, sich an einen anderen Vermögensberater zu wenden, wenn Véronique Walderstett nicht länger seine persönliche Betreuung übernahm.
    So blieb ihr nichts anderes übrig, als alle sechs bis acht Wochen bei ihm aufzutauchen, da er es grundsätzlich ablehnte, in der Kanzlei zu erscheinen. Und jedes Mal schwor sie sich, dass dieses Meeting nicht so enden würde wie alle anderen zuvor ...
    Sie

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