Verbannt
Offensichtlich zieht er mich dir vor.“ Ich streckte mein Bewusstsein aus und zog den Fühler mit einem Ruck zu mir, ließ aber den Geist meines perlenden Gelächters wie Rauch in der Luft schwebend zurück.
Plötzlich war ich wieder in Broken Arrow und spürte, wie kalt meine Füße waren. Ich schaute um den Baum herum und fing Clints fragenden Blick auf.
„Bingo!“, sagte ich. Dann tätschelte ich den Baum. „Danke, Kleine.“ Ich leitete mein Bewusstsein durch den Stamm und die Äste und nutzte die junge Birne wie ein Mikrofon. „Danke euch allen, Schwestern.“
Wir werden dir immer dienen, Göttin!
Ich zog meine Handschuhe an und ergriff Clints Hand. „Lass uns wieder reingehen, bevor uns jemand sieht und die Klapse anruft. Ich kann es schon hören -ja, Officer, sie haben mit den Bäumen gesprochen! Okies sprechen nicht mit Bäumen, sie klettern nur rauf, um Hirsche zu schießen. Hier würden sie uns dafür für immer wegsperren.“
Clint lachte unterdrückt und führte mich zurück in unser Zimmer. Erst da fing er an, mir Fragen zu stellen.
„Was hast du gesagt, dass es sie so wütend gemacht hat?“, fragte er, nachdem er das Sicherheitsschloss an der Tür vorgelegt hatte.
„Macht es dir was aus, wenn ich erst kurz unter die Dusche springe und dir dann alles in Ruhe erzähle? Ich kann nicht glauben, wie kalt mir auf einmal ist.“ Ich zitterte, und es fühlte sich so an, als wären meine Lippen blau.
Sofort wechselte Clint in den Krankenpfleger-Modus.
„Ich habe dir doch gesagt, dass du dich nicht verausgaben sollst.“ Er schob mich in Richtung des kleinen Badezimmers. „Ich rufe an der Rezeption an und lasse uns ein paar Extradecken bringen.“
Ich nickte und schloss die Tür hinter mir, froh, dass er beschäftigt war. Als ich mich im Spiegel betrachtete, war ich schockiert, wie schrecklich ich aussah, vor allem verglichen damit, wie Rhiannon nur wenige Minute zuvor ausgesehen hatte. Während sie gesund und gut gebräunt war, hatte ich rote Augen und eingefallene Wangen. Wie ich überrascht bemerkte, standen meine Wangenknochen hervor. Offensichtlich hatte ich an Gewicht verloren.
„Guter Gott, sag mir nicht, dass du dünn aussiehst“, warf ich meinem Spiegelbild vor. Nicht, dass ich vorher fett gewesen wäre, aber ich war nie dünn, eher Sophia Loren, Raquel Welch. Okay, vielleicht auch J.Lo oder Catherine Zeta-Jones (nur mit mehr Brust und weniger Hintern).
Ich zog mich aus und fuhr dabei fort, mich zu betrachten. Tatsächlich, abgesehen von einer kleinen Wölbung am Bauch sah ich dünn aus. Sogar meine Rippen waren zu sehen! Ich habe dünne Frauen nie besonders attraktiv gefunden. Ich meine, wirklich, wie kann man wie eine Frau aussehen, wenn man wie ein kleiner Junge gebaut ist? Es war tragisch, und ich spürte das plötzliche Verlangen, eine Packung Cremetörtchen zu essen. Im Gegenzug waren meine Brüste, die immer schon voll und gut geformt gewesen waren, nun noch voller und noch besser geformt. Mir gefiel das kleine Bäuchlein. Ich tätschelte es erstaunt.
„Was denkst du gerade, kleines Mädchen?“, flüsterte ich.
Clint klopfte an die Tür und erschreckte mich so sehr, dass ich mir beinahe in die nicht mehr vorhandene Hose gemacht hätte.
„Shannon? Alles okay? Ich höre kein Wasser laufen.“
„Das kommt daher, weil ich die Dusche noch nicht angestellt habe.“ Ich versuchte, meine Stimme freundlich zu halten, und erinnerte mich daran, wie zickig Rhiannon geklungen hatte, als sie mich anschrie. Ich bin mir nicht sicher, ob der Satz in einem leichten Fauchen endete. Clint schien das allerdings nicht zu bemerken.
„Ich habe die Extradecken und habe in der Lobby noch etwas heißen Tee und ein paar andere Sachen besorgt. Außerdem habe ich ihnen noch zwei nette Frotteebademäntel abgeschwatzt. Hier, der ist für dich.“
Mit panisch geweiteten Augen sah ich, dass der Knauf der Badezimmertür sich drehte. Ich riss ein Handtuch vom Regal und hielt es vor mich, als Clint seinen Kopf ins Zimmer schob.
„Meine Güte, du kannst wenigstens vorher anklopfen.“
„Oh, äh, tut mir leid.“
Er blinzelte überrascht, als er meinen unbekleideten Zustand bemerkte. Ich schwöre es, Männer sind wirklich manchmal Trottel.
„Hier ...“
Er drückte mir einen dicken weißen Mantel und eine braune Tüte in die Hand. Dann warf er die Tür hinter sich zu, als wäre ich ein Dämon aus der Hölle.
Mist, sah ich so schlimm aus?
Offensichtlich.
Ich stellte das Wasser an und
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