Verbannt
vorsichtig an, während er sprach.
„Das stimmt ...“ Die Schwester tätschelte seine Schulter. „Die Verletzung heilt ganz wunderbar. Ich bin gleich wieder da, um Ihnen Ihre Medizin zu geben.“
Wie ein Wirbelwind an Effizienz rauschte sie aus dem Zimmer.
„Ich hörte, es schneit wieder?“ Dad senkte die Stimme.
„Ja.“ Ich setzte mich auf die Bettkante und sprach ebenfalls leise. Clint stand direkt neben mir.
„Nuada ist nicht länger gefangen, aber ...“ Clint fuhr schnell fort, als mein Vater den Mund zu einer Erwiderung öffnete. „Aber wir glauben, dass er für Sie keine Bedrohung mehr darstellt.“
„Wie kommt’s?“
„Rhiannon hat ihn fortgerufen“, erklärte ich. Dads Augenbrauen schössen erstaunt in die Höhe. „Ich habe sie dabei beobachtet. Na ja, eigentlich habe ich zuvor Kontakt mit ihr aufgenommen, und sie scheint sehr daran interessiert zu sein, sich ... äh, mit mir zu treffen.“ Ich warf Clint einen Blick zu, der ihm sagte, dass er meine leicht modifizierte Fassung der Ereignisse unterstützen sollte. „Clint und ich werden uns also in seinem Haus mit ihr treffen. Ich glaube, gemeinsam können wir Nuada ein für alle Mal loswerden.“ In Gedanken kreuzte ich die Finger und hoffte, dass Dads Medikamente stark genug waren, damit er meine Lüge nicht erkannte.
„Und dann kehrst du nach Partholon zurück?“, fragte er leise.
„Ich glaube schon. Zumindest ist das der Plan.“
Die Krankenschwester kam mit einer gefüllten Spritze in der Hand ins Zimmer geeilt. Sie steckte die Nadel in den Schlauch, der den Tropf mit Dads Arm verband.
„Das hilft gegen die Schmerzen“, sagte sie. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit Clint und mir zu. „Er ist immer noch sehr müde.“
Ich nickte. „Wir bleiben auch nicht lange – ich weiß, dass er sich ausruhen soll.“
Beruhigt verließ sie den Raum.
„Bugsy.“ Wir steckten die Köpfe zusammen, damit niemand unsere bizarre Unterhaltung mithören konnte. „Ich will, dass du vorsichtig bist. Diese Kreatur sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.“
„Ich weiß, Dad. Ich pass schon auf. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich weiß, wie ich Nuada für immer loswerden kann.“ Clint und Dad schauten mich erwartungsvoll an. Ich schluckte. „Es hat etwas mit den Bäumen zu tun“, flüsterte ich verschwörerisch.
Dad nickte anerkennend. „Ja, ja. Diese Weiden haben dir beim letzten Mal geholfen.“
„Woher weißt du das, Dad? Du bist doch bewusstlos gewesen, oder?“ Ich war überrascht.
„Ich hab’s gespürt. Ich konnte fühlen, dass sie dir geholfen haben.“ Er zeigte mit dem Kinn in Clints Richtung. „Und Clint auch.“
Ich nickte, hoffte, dass er nicht nach weiteren Einzelheiten fragen würde.
„Ich werde dich vermissen, mein Bugsy-Mädchen.“ Er nahm meine Hand. „Ich weiß, dass du zurückmusst, aber ich hasse es, dass ich meine Enkeltochter nicht kennenlernen werde.“ Dann erhellte sich sein Gesicht. „Hey! Warum kannst du nicht etwas von dieser Traumkraft deiner Göttin nutzen, um uns ab und an zu besuchen?“ Seine Worte waren gelallt, und seine Augenlider flatterten.
„Das mache ich, Dad“, sagte ich und gab ihm einen leichten Kuss auf die Stirn. Mir kam der Gedanke, wenn Dad die Macht der Bäume gespürt hatte, obwohl er bewusstlos und dem Tode nahe gewesen war, konnte ich ihn vielleicht von Partholon aus tatsächlich irgendwie erreichen.
„Hab heut Morgen mit Mama Parker gesprochen. Sie ist auf dem Weg hierher.“
„Das ist gut. Du brauchst jemanden, der auf dich aufpasst.“ Ich lächelte unter Tränen.
„Japp – würde Mama Parker nich’ für ‘ne Gans eintauschen. Nich’ mal für zwei.“ Seine Augen schlössen sich.
„Auf Wiedersehen, Dad. Ich liebe dich“, flüsterte ich und wischte
mir die Tränen aus den Augen. Dann gab ich ihm noch einen letzten Kuss und wandte mich ab.
„Sohn!“ Dad wachte abrupt wieder auf.
„Sir?“ Clint beugte sich über das Bett.
„Ich erwarte, dass Sie mein Mädchen in Sicherheit halten, solange sie noch hier ist.“
„Darauf gebe ich Ihnen mein Wort, Sir“, sagte Clint ernsthaft.
„Gut ...“ Das Wort klang in einem sanften Schnarchen aus.
Clint folgte mir aus dem Zimmer.
„Wo ist hier die Toilette?“ Heulend wie ein kleines Baby hielt ich eine vorübereilende Krankenschwester auf.
„Gleich rechts neben dem Wartezimmer, Honey“, sagte sie. Sie tätschelte meine Schulter und schenkte mir einen mitleidigen Blick.
„Ich putz mir
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