Verbannt
ignorieren.
Sei wachsam, Geliebte der Göttin.
„Ich werde mein Bestes geben“, murmelte ich, während ich zitternd zur Hütte zurücklief.
Clint stand vollständig angezogen und mit vom Duschen geröteter Haut in der Tür.
„Ist es so weit?“, fragte er hölzern.
„Ja.“ Ich schob mich an ihm vorbei und brachte ihn auf den neuesten Stand, während ich seine Stiefel auszog und in meine schlüpfte. „Sobald ich aus der Tür trat, wusste ich, dass etwas nicht stimmt. Der Baum hat es mir bestätigt. Rhiannon ist auf der Lichtung.“
„Und Nuada ist auf dem Weg, um sie dort zu treffen“, ergänzte er den Satz.
Ich nickte.
Plötzlich packte er mich an den Schultern und zwang mich, ihm in die Augen zu sehen.
„Du musst dich ihr nicht stellen. Ich gehe alleine. Ich sage ihr, was sie hören will, dass ich dich nie wirklich gewollt habe. Ich habe endlich eingesehen, dass sie die einzige Frau für mich ist. Ich erkläre ihr, dass du so traurig warst, als du es herausgefunden hast, dass du sofort nach Partholon zurückgekehrt bist. Du kannst jetzt gleich in den Wagen springen und losfahren. Fahr zu deinem Dad. Die Bäume werden dir sagen, wann es sicher ist, hierher zurückzukommen. Dann kannst du nach Partholon zurückgehen.“ Er lächelte traurig. „Ich bezweifle, dass du mich für deine Rückkehr jemals wirklich gebraucht hast. Du hast selbst ausreichend Kraft in dir.“
„Was ist mit Nuada?“, fragte ich leise.
„Wenn ich zu ihr zurückkehre, wird sie ihn nicht mehr brauchen. Ich werde sie davon überzeugen, ihn in die Hölle oder sonst wohin zu schicken.“
Langsam schüttelte ich den Kopf. „Du weißt, dass das nicht funktioniert, Clint. Rhiannon ist logischen Argumenten gegenüber nicht mehr aufgeschlossen. Wenn du zu ihr gehst, mag sie vielleicht ausreichend beschwichtigt sein, um mich in Ruhe zu lassen, aber sie wird nie aufhören, nach mehr Macht zu streben.“ Während ich sprach, durchdachte ich Argumente, die ich in die hinterste Ecke meines Kopfes geschoben hatte. „Rhiannon ist nicht einfach vor ein paar Tagen aufgewacht und hat gedacht, wie lustig es doch wäre, den guten alten Nuada hierherzuholen.“ Ich kniff leicht die Augen zusammen, während ich darüber nachdachte. „Schon Wochen bevor du mich zurückgerufen hast, wurde ich immer wieder von depressiven Gedanken überwältigt. Ich habe mir sogar eingebildet, seltsame Schatten zu sehen, die sich gerade außerhalb meines Blickfelds bewegten.“ Ich schnaubte sarkastisch. „Als mir bewusst wurde, dass ich schwanger war, dachte ich, dass es vielleicht die überbordenden Hormonen waren, die mich so empfindlich machten. Heute sehe ich das anders. Ich denke, Rhiannon hat nicht nur Nuada zu sich gerufen. Sie hat mit dem Bösen von Pryderi herumgespielt. Rhiannon hat einige Zeit gebraucht, um Nuada auferstehen zu lassen, und in dieser Zeit fühlten er und die bösen Mächte, die sie mit ihm zusammen angerufen hatte, sich zu mir statt zu ihr hingezogen. Vielleicht weil Partholon dem Ort, an den er durch seinen Tod verbannt wurde, näher ist als diese Welt. Ich denke, Pryderis Macht hat geholfen, den Krieg mit den Fomorianern auszulösen, und jetzt hilft sie, Nuada auferstehen zu lassen.“
„Ich bezweifle nicht, was du sagst, aber ich glaube trotzdem, dass Rhiannon ihn zurückschicken könnte.“
„Vielleicht, aber du weißt, dass sie das nicht tun wird. Bei meiner Reise in ihre Vergangenheit habe ich eine Sache gelernt – Rhiannon ist ein Kontrollfreak. Sie braucht den Glauben, jeden Aspekt ihres Lebens kontrollieren und nach ihrem Gutdünken gestalten zu können. Nuadas Macht wäre nur ein weiteres Werkzeug, das sie nutzen könnte, um diese Kontrolle zu behalten. Es wäre ihr egal, dass diese Kraft aus dem Bösen kommt.“ Ich schüttelte noch einmal den Kopf. „Nein, wir gehen zusammen, und wir kümmern uns darum, Nuada loszuwerden. Rhiannon ist erst einmal zweitrangig.“
Danach werde ich dann nach Partholon zurückkehren, wo ich hingehöre. Ich sprach die Worte nicht aus, aber ich sah das Wissen um sie in Clints Blick. Ohne zu zögern trat ich in seine Arme und zog seinen Kopf zu mir herunter. Ich gab ihm einen tiefen Kuss, versuchte ihm so, das zu sagen, was ich nicht laut aussprechen konnte. Wie sehr es mir leidtat. Wie sehr ich mir wünschte, dass es anders wäre und dass ich nicht eine Sekunde der letzten Nacht ändern würde, selbst wenn ich könnte.
4. KAPITEL
„Zieh dir mehrere Lagen übereinander an“, sagte
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