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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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ihn zu meinem Mann gemacht, noch bevor ich überhaupt Teil dieser Welt gewesen war.
    „Ja“, wiederholte ich seine Worte. „Es ist gut, zu Hause zu sein.“
    „Komm!“ Er hob mich von den Füßen und schwang mich auf seine Arme, als wäre ich so leicht wie ein Kind (und glauben Sie mir, die Gewichtsklasse von Kindern habe ich schon lange hinter mir gelassen).
    „Ich kann wirklich auch gut alleine gehen.“ Meine Beschwerde kam nur halbherzig heraus. Ich mochte die Sicherheit, die ich in seinen Armen empfand.
    „Gönn mir den Spaß. Ich bin doch eben erst nach Hause gekommen.“
    Er trat gegen die riesige Tür, sein Huf dröhnte gegen die Eiche wie eine lebendige Türglocke. Sofort rissen meine Wachen die Türflügel für uns auf. Ich bemerkte, wie sie schnell den Blick von meinem nur mit einem Handtuch bedeckten Körper abwandten. Ohne Zweifel versuchten sie, einen grimmigen Blick meines Mannes zu vermeiden. Als ich ihnen im Vorbeigehen über ClanFintans Schulter fröhlich zuwinkte, wurde ich mit einem kurzen Lächeln ihrerseits belohnt.
    „Du verwöhnst sie.“
    „Sie sind ja auch zum Anbeten. Und überhaupt, es gibt nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest. Es ist die andere Rhian-non, die das Bedürfnis hatte, mit all ihren Kriegern und sonst wem zu schlafen.“
    „Ich glaube nicht, dass sie viel geschlafen hat.“
    „Du weißt, was ich meine.“ Ich gab ihm einen Klaps auf die Schulter. „Wie du sehr wohl weißt, bin ich eine treue Ehefrau. Man könnte sagen, Treue ist mein zweiter Vorname.“
    „Ich dachte, dein zweiter Vorname wäre Merlot.“ Er lachte schallend über seinen eigenen Witz.
    Ich wurde blass. „Sag bloß dieses Wort nicht.“ Meine neueste Aversion gegen Wein musste Eponas Weg sein, sicherzustellen, dass ich meine ungeborene Tochter nicht in Alkohol einlegte. Ich nahm an, dass ich dankbar sein sollte – und das würde ich auch sein, sobald ich diese elende Kotzerei hinter mir hatte.
    Mein Zimmer war offensichtlich frisch gemacht worden, während wir weg waren. Die mit Federn gefüllte Matratze, die als unser Bett diente, war frisch bezogen, und im Alkoven neben den Glastüren, die in meinen Garten führten, war ein kleines Abendessen angerichtet. Die Samtvorhänge vor den Fenstern waren zugezogen. Vorsichtig schnupperte ich, denn ich hatte Angst davor, dass irgendein Geruch mir wieder Übelkeit verursachen würde. Als ich nichts Unangenehmes roch, näherte ich mich zögernd dem Tisch. Der Versuch meines Ehemannes, ein Kichern zu unterdrücken, erregte meine Aufmerksamkeit.
    „Worüber lachst du?“, wollte ich wissen.
    „Ich hätte nie gedacht, den Tag zu erleben, an dem du dich einem Tisch mit Speisen nur vorsichtig näherst.“
    Meine Vorliebe für gutes Essen war ein ständiger Quell der Heiterkeit für meinen Mann. Mehr als einmal hat er darauf hingewiesen, dass ich den Appetit einer zentaurischen Jägerin hatte, etwas, das er offensichtlich sehr liebenswert findet.
    Für mich ist das weniger liebenswert als vielmehr ein Grund, regelmäßig Sport zu treiben.
    „Sehr lustig. Denk dran, ich habe heute Abend bereits auf einen Zentauren gespuckt.“ Als ich an den Tisch trat, atmete ich erleichtert aus. Alannas feinfühlige Hand und ihre unfehlbare Fähigkeit, sich um mich zu kümmern, waren unverkennbar. Da stand eine Terrine, gefüllt mit einer beinahe klaren, dampfenden Brühe, die nur leicht nach Hühnchen roch. Ein mit einem Tuch bedeckter Korb enthielt dünne Scheiben getoastetes Brot und geschnittene Bananen. Heißer Kräutertee wartete in einer Kanne einladend darauf, von mir in eine Tasse geschenkt zu werden. Für ClanFintan hatte sie einen Teller mit Käse und kaltem Hühnchen hingestellt. Nichts auf dem Tisch war gebraten, roch nach Gewürzen oder (igitt) tropfte vor Butter.
    „Alanna ist sehr klug“, sagte ClanFintan, während er es sich auf seiner Chaiselongue gemütlich machte und fröhlich anfing zu essen.
    Ich nahm mir ein wenig Suppe und knabberte zögernd am Brot. „Wie ich sie kenne, ist sie bestimmt schon dabei, Babywäsche zu nähen.“ Wir lächelten einander an.
    Ich trank die Brühe in kleinen Schlucken, ließ meinem Magen Zeit, sich daran zu gewöhnen.
    „Also, würdest du sagen, deine Reise war ein Erfolg?“, fragte ich und pustete in den heißen Tee.
    „Burg Laragon florierte schon, als wir abgereist sind. Im Frühling werden auf den Feldern wieder die Heilpflanzen und Gewürze wachsen wie vorher. Und auch die Neubesiedlung der Wachtburg

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