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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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Baumstämme. Ich sah, wie er die Augen schloss, und hörte das Echo seiner Antwort.
    „Meine Liebe, ich denke an nichts anderes.“
    Ich drückte und fühlte, wie meine Hände in das Moos glitten, das sich jetzt wie warme Götterspeise anfühlte. Ich drückte noch einmal, und flüssige Masse bedeckte meine Arme bis zu den Ellenbogen. Ich schlüpfte noch ein Stück weiter, und plötzlich berührte ich die Hände von jemandem. Diese Hände waren größer und wärmer als die eines Menschen.
    Durch den Bach konnte ich sehen, wie ClanFintan die Augen öffnete. Verzweifelt versuchte ich, meine Hände dazu zu bewegen, sich um seine zu klammern.
    Irgendwo hinter ihm sah ich Bewegungen, ein dunkler Vorhang legte sich über die Lichtung. Die Macht, die ich angezapft hatte, fiel in sich zusammen und stotterte, als würde sie mir entzogen.
    Ich drehte den Kopf ein kleines Stück zur Seite und teilte meine Aufmerksamkeit zwischen ClanFintan und dem Wesen, das nun fast mittig auf der Lichtung in Partholon stand. Die Dunkelheit zitterte und entströmte dem Wald, sie sickerte über den Boden und breitete sich wie ein Olfleck aus. Als sie näher kam, erfasste mich ein altbekanntes Gefühl. Ein Zittern durchlief meinen Körper, und mir wurde klar, woher ich das Gefühl kannte. Als mich diese Einsicht traf, konnte ich gar nicht glauben, dass es mir vorher nicht aufgefallen war. Das Böse. Es war die Art von Bösem, das die fomorianische Armee begleitet hatte.
    Der Schatten kam näher. Er hatte keine wirkliche Form und war schwer auszumachen, als wäre es ein Schatten innerhalb eines Schattens.
    Durch unsere sich berührenden Hände spürte ich, wie ein Zittern ClanFintans Körper durchlief.
    „ Irgendetwas ist...“
    Seine Worte hallten durch die Kluft zwischen unseren Welten. Er hob den Kopf und warf einen Blick über seine Schulter.
    In dem Moment verflüssigte sich die dunkle Form und floss in den kristallklaren Bach. Entsetzt sah ich, wie das Wasser unter mir sich widerlich ölig schwarz färbte, während die Dunkelheit von einer Welt in die andere schwappte.
    „Shannon? Was passiert da gerade?“
    ClanFintans Stimme klang weiter entfernt.
    „Ich weiß ni...“ Meine Stimme brach, als das Ding unter meinen Füßen herumwirbelte und sich ans Ufer klammerte. Es zog sich hoch und verfestigte sich zu einer geflügelten Kreatur, bei deren Anblick mir die Luft wegblieb. Vollkommen entsetzt konnte ich nur ein Wort ausstoßen.
    „Nuada!“
    „Jahhhh, Frau.“ Ein Gurgeln kam aus der Schwärze, die sein Mund war. „Ich habe deinen Ruf gehört. Jetzt können wir unser Spiel von vorne beginnen.“
    „Nein!“, schrie ich. Meine Konzentration zersplitterte. Ich konnte ClanFintan nicht länger spüren.
    Als die Bäume meine Hände aus ihrem weichen Inneren ausspuckten, hörte ich, wie mein Name sich der Kehle meines Mannes in einem wilden Schrei entriss. Als würde ein Riese seinen Atem über den Bach streifen lassen, kräuselte sich das Wasser, und das Spiegelbild von Partholon verschwand. Ich stolperte rückwärts von den Bäumen fort.
    Die Kreatur kam mit einer fließenden, schlitternden Bewegung auf mich zu.
    „Ich bin erfreut, dass du mich gerufen hast.“
    Seine Stimme barg die dunkle Parodie eines Lachens. Dann hob er seine unvollständig ausgeformten Arme und versuchte, seine zerfaserten Hände zu Klauen zu biegen.
    Unfähig, zu begreifen, was ich sah, starrte ich auf dieses Wesen vor mir.
    „Aber du bist doch tot“, gab ich verwirrt von mir.
    „Nicht mehr, Frau“, zischte er als Antwort. „Wir sind miteinander verbunden. Tu nicht so, als ob du nicht die dunklen Mächte benutzt hättest, um mich zu erwecken und mich zu dir zu rufen.“ Er kam näher. Entsetzt sah ich, wie seine Klauen sich vervollständigten. „Ich habe dich vermisst, Frau. Beinahe so sehr, wie ich es vermisst habe, das Leben in mir zu spüren.“
    „Bleib zurück.“
    Clints Stimme durchschnitt die Luft zwischen uns. Er stellte sich beschützend vor mich.
    Nuada blieb stehen und schaute den Mann an. „Diese schwache Reflexion deines Mutanten-Ehemannes glaubt, dass du zu ihm gehörst.“
    Kleine Stücke Dunkelheit flogen von seinen Lippen, als er Clint die Worte entgegenschleuderte. Ich konnte die schwarze Aura um ihn pulsieren sehen, die ein Zeichen für die vollkommene Abwesenheit irgendetwas Gutem war. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und öffnete seine anschwellenden Flügel.
    „Es wird mir Spaß machen, ihn zu töten.“
    „Nein!“,

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