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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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gleich aussehende Tigerkatzen Vogel festhielten und ihr mit den Krallen das Fell zerkratzten. Mit einem zornigen Jaulen sprang Löwenpfote über Brombeerkralle hinweg und stürzte sich auf eine der beiden.
    »Vergieß nicht mehr Blut als unbedingt nötig!«, zischte Brombeerkralle ihm zu.
    Löwenpfote war fast zu zornig, um zuzuhören. Doch er ließ seine Krallen eingezogen, während er die Tigerkatze beiseitestieß, der anderen drohend seine Zähne zeigte und gleichzeitig Vogel wieder auf die Pfoten half.
    So schnell der Kampf begonnen hatte, so schnell war er wieder vorbei. Die fremden Katzen zerstreuten sich und flohen den Pfad in beiden Richtungen davon oder sprangen die Felsen hinauf und verschwanden.
    Brombeerkralle tappte zu Löwenpfote und schob seine Schnauze in das Fell an seiner Schulter. »Gut gekämpft«, miaute er. »Alles in Ordnung?«
    Beim Lob seines Vaters wurde es Löwenpfote von den Ohren bis zur Schwanzspitze ganz warm.
    »Ja, alles in Ordnung«, miaute er. »Sie haben nicht wirklich ernsthaft gekämpft.«
    »Für mich sahen sie wie Schüler aus.« Krähenfeder tappte herbei und spuckte ein Maulvoll graues Fell aus.
    »Vielleicht wollten sie nur ein bisschen Spaß haben«, meinte Brombeerkralle.
    »Spaß!« Krähenfeder verdrehte die Augen.
    »Sie wollten uns nur Angst einjagen.« Bernsteinpelz kam von dem Felsen herunter, auf den sie bei der Verfolgung ihres Angreifers gesprungen war. »Sie waren nicht auf der Jagd oder haben ihr Lager beschützt.«
    »Ihr Clan-Katzen habt gut gekämpft.« Fang stolperte den Pfad entlang. Er zögerte und fügte dann wie zu sich selbst hinzu: »Hören diese Kämpfe denn niemals auf?«
    Grau und Vogel wechselten besorgte Blicke und Vogel murmelte: »Ich glaube, wir werden unsere Heimat nie mehr für uns alleine haben.«
    Die Stammeskatzen hatte es am schlimmsten erwischt, wie Löwenpfote nun bemerkte. Graus Ohr blutete, Vogel hatte tiefe Kratzer an der Seite und Fang hatte einige Fellbüschel an seinen Schultern eingebüßt. Es war unbedingt notwendig, dass sie die Kampftechniken der Krieger lernten.
    Stattdessen schienen sie sich aufzugeben. Aber welche Hoffnung gab es für die Clan-Katzen, ihnen zu helfen, wenn die Stammeskatzen sich nicht selbst helfen wollten?

24. KAPITEL
    Distelpfote führte die Zukünftigen gerade noch rechtzeitig aus der Höhle, um Löwenpfote und die anderen von Brombeerkralles Patrouille hinter den Felsen verschwinden zu sehen. Einen Herzschlag lang wünschte sie, sie könnte mit ihnen gehen. Gleichzeitig wusste sie, dass es ebenso wichtig war, den Zukünftigen des Stammes weitere Kampftechniken beizubringen.
    »Setzt euch hierhin und schaut zu«, befahl Windpfote, als die jungen Katzen die Höhle verlassen hatten und zu der freien Fläche neben dem Teich hinuntergesprungen waren. »Distelpfote und ich zeigen euch, wie man kämpft.«
    Distelpfotes Pelz kribbelte. Auch wenn sie nun die Rolle von Mentoren hatten, brauchte er die Stammeskatzen doch nicht so herumzukommandieren! »Warum lassen wir uns nicht von ihnen zeigen, was sie schon können?«, schlug sie vor. »Dann können wir darauf aufbauen.«
    »Na gut.« Windpfote wandte ungnädig den Kopf ab.
    »So was lernen bei uns nur die Höhlenwächter«, erklärte Kiesel und trat vor. »Man bringt uns bei, wie man Adler abwehrt, wenn sie die Beutejäger angreifen.«
    Distelpfote setzte sich und schlang ihren Schwanz um ihre Pfoten. »Gut. Zeig mir, wie ihr das macht.«
    Kiesel kauerte sich nieder, stieß sich mit ihren starken Hinterbeinen hoch in die Luft und schlug mit beiden Vorderpfoten zu, nur um anschließend elegant am Boden zu landen und sofort wieder in die Kauerstellung zu sinken.
    Distelpfote war beeindruckt. Der Sprung war perfekt darauf abgestimmt, einen fliegenden Feind abzuwehren. Wie könnte sie ihn abwandeln, um einen Feind auch am Boden anzugreifen?
    »Das war großartig«, miaute sie. »Können die anderen diesen Trick auch?«
    Ein paar Zukünftige traten vor. »Wir können es auch. Wir werden ebenfalls Höhlenwächter, so wie Kiesel.«
    Drei andere Zukünftige, darunter Schrei und Spritzer, rührten sich nicht und warfen Distelpfote und Windpfote feindselige Blicke zu.
    »Ich begreife nicht, warum wir tun müssen, was ihr uns sagt«, murmelte Schrei. »Ihr seid noch nicht mal Krieger.«
    »Wir wissen eben mehr als du über das Kämpfen«, schoss Windpfote zurück.
    Distelpfote unterdrückte einen Seufzer. Windpfote hatte recht, aber wenn er sich so unausstehlich

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