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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Luft. »Ich werde sofort eine Patrouille zusammenstellen. Löwenpfote, du darfst auch mit.« Er schnippte ihm mit dem Schwanz zu, während er zurück in den mittleren Bereich der Höhle rannte.
    Löwenpfote war sich nicht sicher, ob er Lust hatte, schon wieder das ganze Territorium abzumarschieren. Seine Pfoten waren immer noch wund vom vergangenen Tag. Andererseits wollte er gerne mithelfen, die Grenze zu setzen, und sehen, wie Steinsager darauf reagierte. Er wartete neben Steinsager, bis Brombeerkralle zurückkehrte. Fang, Windpfote und Kiesel waren bei ihm, dann folgte Krähenfeder mit Fels, Nacht und einigen Zukünftigen des Stammes.
    »Krähenfeder wird seine Patrouille dort entlangführen und wir nehmen die andere Richtung«, miaute Brombeerkralle zu Steinsager. »Auf diese Weise schaffen wir es, das ganze Gebiet bis zur Abenddämmerung zu umrunden. Wir werden nicht versuchen, jede einzelne Ecke auszukundschaften, sondern nach Orientierungspunkten suchen, damit alle wissen, wo die Grenze verläuft.
    Steinsager nickte. »Sehr gut.«
    Auf dem Pfad des eilenden Wassers überließ er Brombeerkralle die Führung. Löwenpfote blieb kurz stehen, bevor er von den Felsen auf den flachen Boden neben dem Teich sprang. Der Himmel war von grauen Wolken bedeckt, die so tief hingen, dass sie auf den Berggipfeln ruhten. Die Luft war schwer und kündete von Regen, der blaue Himmel und die warme Sonne der Blattgrüne schienen viele Monde weit weg.
    Krähenfeders Patrouille kletterte einen Pfad neben dem Wasserfall empor und verschwand, während Brombeerkralle seine Katzen auf der anderen Seite die Felsen hinaufführte, auf demselben Weg, den sie am Tag zuvor genommen hatten. Er schlug ein rasches Tempo an, bis sie die krumme Felsnase erreichten, die Löwenpfote als erstes Grenzzeichen ausgewählt hatte.
    »Hier werden wir eine Duftmarke setzen«, verkündete Brombeerkralle. »Löwenpfote, willst du es vormachen?«
    »Sollte es nicht Stammesgeruch sein?«, fragte Fang.
    »Natürlich«, miaute Brombeerkralle. »Du kannst mit Kiesel die übrigen Duftmarken setzen, sobald Löwenpfote es euch gezeigt hat.«
    Die drei Stammeskatzen schauten sich an. Löwenpfote sah, dass sie bezweifelten, ob das Markieren einer Grenze die aggressiven Eindringlinge aufhalten würde. Er konnte nicht umhin, ihnen zuzustimmen – Duftmarken waren nutzlos, sofern sie nicht mit Zähnen und Krallen verteidigt wurden.
    »Ich weiß nicht, warum wir uns überhaupt die Mühe machen«, murmelte ihm Windpfote ins Ohr. »Sie denken einfach nicht wie Clan-Katzen. Sie haben keine Ahnung, wie man eine Grenze wirksam errichtet.«
    Nachdem Löwenpfote die Duftmarke gesetzt hatte, marschierte die Patrouille den Felskamm entlang, bis das Tal in den Fluss mündete, und dann weiter über das Plateau. Brombeerkralle wählte einen Haufen loser Felsen als weiteres Grenzzeichen. Wasser tropfte aus einem schmalen Spalt an seiner Spitze und machte die Steine glitschig und grün.
    »Was nützt uns das in unserem Territorium?«, warf Steinsager ein, als Fang sich daranmachte, die Duftmarke zu setzen. »Die Felsen hier sind immer so nass, dass keine Beute überlebt.«
    »Darum geht es nicht«, erklärte Brombeerkralle. »Grenzmarkierungen sollten leicht zu erkennen sein. Wenn sie dazu noch nützlich sind, ist das großartig, aber das muss nicht sein.«
    Steinsager schnaubte zweifelnd, widersprach aber nicht, als Fang die Duftmarke setzte. Er schwieg auch, während sie weiter um den Teich herumgingen, wo sie auf die drei Eindringlinge gestoßen waren, und durch das schmale Tal, wo die jungen Fremden ihnen aufgelauert hatten.
    Als sie aus dem Tal kletterten, setzte Kiesel eine Duftmarke am Fuß eines riesigen Felsens, der über einem schroffen Abhang aufragte, an dessen Fuß eine Gruppe struppiger, windzerzauster Bäume wuchs.
    »Und was ist damit?«, fragte Steinsager und deutete mit dem Schwanz darauf. »Wir brauchen das Wäldchen in unserem Territorium.«
    Brombeerkralle musterte das Gelände mit schmalen Augen. »Das lohnt sich nicht«, entschied er. »Es ist von hier aus nur schwer zu erreichen.«
    »Aber die Stammeskatzen jagen seit vielen Blattwechseln dort. Die Bäume tragen unsere Krallenspuren.«
    Löwenpfote sah, wie sich das Nackenfell seines Vaters leicht sträubte, und wusste, dass Brombeerkralle versuchte, seinen Ärger nicht zu zeigen.
    »Eure Grenze muss überschaubar bleiben, wenn ihr sie erfolgreich verteidigen wollt«, erklärte er. »Euer Hauptziel liegt darin,

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