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Verborgene Liebesglut

Verborgene Liebesglut

Titel: Verborgene Liebesglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaylord de Woolf
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zu sein.
    „Der einzige Mensch außerhalb dieses Raumes, der von deinem Versteckspiel erfahren wird, ist mein treuer Diener. Er ist absolut zuverlässig und wird uns unterstützen."
    Wilcox griff nach dem Glöckchen und klingelte, woraufhin Stanton erschien.
    „Sind unsere Pferde gesattelt?"
    „Jawohl, Mylord. Sie stehen bereits draußen." Stanton verbeugte sich, dann verschwand er wieder. „Bevor wir ausreiten, werde ich Stanton noch bezüglich unserer kleinen Maskerade Anweisungen geben. Man muß dem alten Jungen nichts erklären", sagte Wilcox.
    Philippe war unruhig geworden. „Wohin reitet ihr? Ich will mit euch kommen."
    „Nein, Philippe. Du mußt hier bleiben", antwortete der Lord ruhig und bestimmt. „Momentan ist es das Wichtigste, daß du dich ausruhst, um wieder auf die Beine zu kommen. Außerdem sollte dich jetzt niemand mit uns sehen. Unter den Pächtern gibt es zweifelhafte Gestalten, und wir wollen jede Gefahr vermeiden."
    Enttäuscht blickte ihn der junge Mann an. „Aber Wilcox, das kannst du mir nicht antun. Ich bin ein guter Reiter."
    „Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel, mein Lieber." „Na also, dann komme ich mit. Im Bett werde ich mich fürchterlich langweilen. Es geht mir schon viel besser als gestern nacht."
    Wilcox und Livingston schauten sich an und schwiegen.
    „Nun ja, ein wenig erschöpft bin ich schon", gestand Philippe nach einer kurzen Pause, „aber du mußt mir versprechen, daß wir morgen ausreiten, sobald die beiden Damen abgereist sind. Zu Hause hatten wir ein Gestüt, das im ganzen Land bekannt war. Es waren die besten Pferde weit und breit – bis sie dem Krieg geopfert wurden."
    Während er sprach, konnte Wilcox wieder die Angst in seinen Augen sehen, und er wußte, daß Philippe seine Begeisterung für den Ausritt nur vortäuschte, um nicht alleine sein zu müssen.
    Besänftigend legte er dem jungen Mann den Arm um die Schulter und redete leise auf ihn ein. „Wir haben alle Zeit der Welt. Wir können ausreiten, so oft wir wollen, und Ausflüge machen. Oder ich erkläre dir die Verwaltung meiner Güter, wenn du möchtest. Wir werden nur das tun, wozu wir Lust haben. Du wirst gar nicht dazu kommen, dich länger traurig zu fühlen."
    Philippe atmete sichtlich erleichtert auf. Glücklich ließ er sich in den Sessel zurückfallen, und ein schwaches Hüsteln entrang sich seiner Brust. „Ich kann das alles noch nicht glauben. Seit Wochen ist mein Leben ein Grauen gewesen, und nun soll alles ganz anders sein?" Zufrieden schloß er für einen Moment die Augen und träumte vor sich hin.
    Wilcox nickte dem Major zu. „Laß uns nun ausreiten. Es gibt einiges zu erledigen."
    Im Hinausgehen wandte er sich zu dem jungen Franzosen um, stellte aber erstaunt fest, daß dieser schon den Kopf zurückgelehnt hatte und ihm die Augen langsam zufielen. Seine Hände steckten immer noch in den Taschen des Morgenmantels, und es würde nicht lange dauern, bis er ganz eingeschlafen war.
    Ein sanftes Lächeln überflog Wilcox' Gesicht, und gemeinsam schlichen die beiden Freunde aus dem Speisezimmer.
    Draußen warteten die Diener mit den aufgesattelten Pferden, die bereits unruhig mit den Hufen im Kies scharrten.
    „Es ist nicht zu glauben, wie erschöpft der Junge ist. Vielleicht sollten wir einen Arzt kommen lassen.” Livingston schien ernsthaft besorgt zu sein.
    „Ich glaube nicht, daß das nötig ist, Thomas. Philippe ist kräftig. Es wird ausreichen, wenn er sich erst einmal richtig ausschläft. Ich spüre schon, daß sein altes Temperament zurückkehrt, und du wirst erstaunt sein, was für ein Prachtkerl er ist!"
    Der Major schien noch Zweifel zu haben, ob es sinnvoll war, den Jungen alleine zu lassen, doch er vertraute dem Urteil des Lords. Außerdem wußte er, daß Stanton auf den erschöpften Mann aufpassen würde.
    Kurz darauf ritten Wilcox und Livingston vom Haus weg und schlugen die Richtung der abgesteckten Jagdroute ein. Das Gelände war weit und flach und wurde von einem sich geruhsam durch die Landschaft schlängelnden Fluß durchkreuzt.
    Livingston bemerkte, daß Wilcox in einer vollkommen anderen Stimmung war als am Tag zuvor, als sie die gleiche Route ab – geritten hatten. Der Lord hatte einen seiner feurigsten Araber satteln lassen und preschte nun querfeldein.
    Genauso hatte ihn der Major kennengelernt. Niemals würde er die Momente vergessen, in denen sich der junge Offizier mit dem gleichen Elan bewährt hatte. Voller Kraft und Zuversicht hatte er seinen

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