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Verborgene Lust

Verborgene Lust

Titel: Verborgene Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evie Blake
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aufgehört hatten, als sie ihn verloren hatte. Seit Thomas aus ihrem Leben verschwunden war, hatte Valentina sich danach gesehnt – nach innigem, gefühlvollem Sex, der sie tief in ihrem Innern berührte. Sie bewegten sich in perfekter Harmonie, wie eine Einheit. Sie waren miteinander verwurzelt und saugten sich immer stärker aneinander fest. Sie hatten es nicht eilig. Es war, als hätten sie alle Zeit der Welt, als befänden sie sich in ihrem eigenen Land, und alles andere, selbst Anita, wäre vergessen.
    »Oh, Valentina.«
    Sie hörte, wie gefühlvoll er ihren Namen aussprach, und es erfüllte sie mit Liebe. Valentina beugte sich hinab und küsste ihn auf den Mund. Er öffnete die Lippen, gierig nach ihrer Liebe, von der er gedacht hatte, sie nie zu bekommen.
    Noch nie hatte Valentina ihm beim Sex so viel gegeben. Ihr Rausch entzündete sich an seinem. Ihre jahrelange Selbstbeherrschung zerbrach, sie zeigte ihr zartes Herz und ihren Wunsch, von ihrem Geliebten erfüllt zu werden. Diese göttlich abgestimmten Bewegungen zwischen ihnen. Jedes Mal, wenn Thomas tief in sie hineinstieß, jedes Mal, wenn sie sich um ihn zusammenzog und ihn weiter in sich hineinsog, jedes Mal, wenn er sie tief berührte, lieferte sie sich aus, gab sie sich hin. Es war Glückseligkeit. Sie sagte sogar: »Ich liebe dich.«
    Valentina spürte, dass ihre Worte ihn bewegten. Er hielt sie fest, drang noch tiefer in sie ein, und hingerissen von der Kraft ihrer Liebe kamen sie gemeinsam zum Höhepunkt, ihre Schreie und ihr Keuchen wurden eins.
    Es war nicht bei diesem einen Mal geblieben. Gierig aufeinander hatten sie sich immer wieder geliebt, bis sie in einen erschöpften Schlaf gesunken waren. Nicht einen Augenblick hatte Valentina an Anita gedacht. Bis jetzt. Der Dreier war seltsam gewesen. Doch es hatte Valentina gefallen, als sie alle zusammen im Whirlpool gewesen waren.
    Valentina steigt aus dem Bett und betrachtet Thomas, der noch immer tief und fest schläft. Sie streift durch die Wohnung. Von außen hatte das Gebäude heute Morgen nicht sehr einladend ausgesehen. Eine alte Sozialwohnung, hatte Thomas gesagt, aber von innen ist sie ganz hübsch: einfach, aber geschmackvoll – wie Thomas. Im Wohnzimmer stehen eine alte Ledercouch und diverse Bücherregale. An den Wänden hängen einige moderne Drucke. In der Ecke steht ein Sekretär mit geöffnetem Deckel. Darauf steht Thomas’ Laptop, und zu ihrer Überraschung entdeckt sie daneben ein gerahmtes Foto von Thomas und sich. Valentina nimmt es in die Hand und betrachtet es mit nostalgischen Gefühlen. Das Bild stammt aus einem Sardinien-Urlaub. Valentina erinnert sich daran, dass Thomas einen anderen Touristen gebeten hatte, ein Foto von ihnen zu machen. Sie stehen am Strand, Valentina trägt einen nicht sehr schmeichelnden Bikini. Sie haben sich untergehakt, blinzeln in die Sonne und lächeln etwas dümmlich in die Kamera. Valentina betrachtet die junge Frau. Es ist deutlich zu sehen, dass sie glücklich und verliebt ist. Warum hatte sie das so lange geleugnet? Und warum steht diese Fotografie auf Thomas’ Schreibtisch? Heißt das, dass er nie aufgegeben hat?
    Sie findet das Badezimmer und hüllt sich in Thomas’ weißen Frotteebademantel, dann geht sie in die Küche und füllt Wasser in den Kessel. Durch ein kleines Fenster blickt man auf einen schlichten Balkon und auf ein Mietshaus mit einer dreckigen Rasenfläche, auf der eine kaputte Schaukel und eine einsame Wippe stehen. Doch es ist ein heller sonniger Tag, und Valentina findet den Anblick liebenswert. Sie stellt sich vor, wie es wäre, mit Thomas in London zu wohnen: ein neues Leben und ein neuer Anfang für sie beide. Sie blickt auf die Küchenuhr. Es ist nach zwölf Uhr mittags. Ihr Flug geht um sechs. Wenn sie heute nach Hause fliegen will, bleibt ihr nicht mehr viel Zeit, um zu Tante Isabella zu fahren und zu packen. Sie hat keine Ahnung, in welchem Teil von London sie sich befindet und wie weit es von hier zu Isabella ist. Sie kocht zwei Becher Tee und denkt über ihre Möglichkeiten nach. Sie will nicht zurück nach Mailand. Noch nicht. Nicht nach dem, was mit Thomas passiert ist. Sie würde nur zurückgehen wollen, wenn er mitkäme.
    Valentina schlendert mit den zwei Bechern zurück ins Wohnzimmer und stellt sie auf den Kaffeetisch. Ihre Tasche steht verlassen auf der Couch. Sie öffnet sie und holt ihr Telefon heraus, darauf sind zwei Nachrichten von Antonella.
    Wo bist du?
    Fahre mit Mikhail nach Moskau. Ruf mich

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