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Verborgene Macht

Verborgene Macht

Titel: Verborgene Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Poole
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Sir Alric doch nicht so gut.
    Als die Tür aufschwang, drehte sie sich zornig um. Aber es war nicht Sir Alric, der herauskam.
    Es war Patrick Malone.
    Cassie starrte ihren alten Freund an, ihren Mentor, ihren Betreuer. Patrick lächelte nervös. »Cassie.«
    Sie holte tief Luft. »Was machst du hier?«
    »Ich... ich musste etwas mit Sir Alric besprechen. Es - konnte nicht warten. Cassie, wie geht es dir?« Er streckte die Hand aus.
    Sie ergriff sie nicht. Sie wollte nicht, dass ihre zitternden Finger verrieten, wie verängstigt und wütend sie war. »Ich weiß nicht, was für ein Spielchen du treibst, aber...«
    »Cassandra.« Plötzlich stand Sir Alric hinter ihm. »Patrick wollte gerade gehen.«
    »Warum ist er überhaupt hier?«
    »Warum kommst du nicht herein, und wir können darüber reden?«
    »Ja, Cassie. Geh nur.« Patrick lächelte nicht länger. »Sir Alric wird dir alles erklären.« Er sah den älteren Mann an.
    Cassie runzelte die Stirn und schaute zwischen dem nervösen Patrick und Sir Alric Dark, dessen Gesichtsausdruck sie nicht deuten konnte, hin und her. Sie öffnete den Mund, um Nein zu sagen, aber dann gewann die Neugier die Oberhand. Sie nickte stumm. Sir Alric bedeute ihr, einzutreten, während der junge Sekretär Patrick hinausbegleitete. Offensichtlich versuchte er, sie voneinander fernzuhalten. Aber obwohl der Sekretär schnell an Cassie vorbeiging und sie keines Blickes würdigte, blieb Patrick stehen, um sie zu umarmen. Steif ließ sie es über sich ergehen, entschlossen, die Umarmung nicht zu erwidern. Sie spürte bereits das schmerzhafte Brennen von Geheimnissen, in die sie nicht eingeweiht war.
    Kaum dass Patrick den Raum verlassen hatte, schloss Sir Alric energisch die Tür.
    »Tja, Cassandra. Nehmen Sie doch Platz.« Sir Alric setzte sich hinter seinen Schreibtisch, drehte jedoch seinen Stuhl um fünfundvierzig Grad, sodass er ihr sein Profil zuwandte, während er auf die Stadt hinausschaute. Seine ablehnende, kühle Haltung war beunruhigend. Sie hatte ein wenig Zerknirschung erwartet. Sie musste noch einmal Luft holen, bevor sie sprechen konnte, und sie blieb stehen.
    »Patrick.« Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und schluckte. »Was hat er hier zu suchen?«
    »Warum sollte er nicht herkommen? Seit Beginn des Trimesters hat er versucht, sich mit Ihnen in Verbindung zu setzen.« Sir Alric drehte seinen Stuhl so, dass er sie ansehen konnte. »Wie es scheint, hat er keine Antwort bekommen. Natürlich hat er sich Sorgen um Sie gemacht.«
    Cassie kaute an der Innenseite ihrer Wange.
    »Haben Sie seine Nachrichten nicht erhalten?«
    »Ich habe sie erhalten«, murmelte sie.
    »Ich verstehe.«
    »Hören Sie, ich wollte nicht mit ihm reden, okay? Ich war nicht bereit dazu.«
    Er schloss die Augen und massierte sich den Nasenrücken. »Warum nicht?«
    »Weil er Bescheid weiß. Über diese Schule. Über alles. Über die Auserwählten. Das stimmt doch, oder?«
    Wieder wandte Sir Alric sich um und sah auf die Stadt hinaus. »Ja.«
    »Und er weiß, dass ich... zu den Auserwählten gehöre?«
    »Ja. Das ist der Grund, warum er sich Sorgen gemacht hat. Ist Ihnen das nicht in den Sinn gekommen, Cassandra?«
    Sie biss sich auf die Lippe, um sich daran zu hindern, ihn zu beschimpfen. Was für eine Arroganz! Stellte er sich absichtlich begriffsstutzig, oder verstand er wirklich nicht, welche Gefühle das in ihr weckte?
    »Wieso weiß Patrick Bescheid?«
    Sir Alric seufzte tief. »Er weiß es, Cassandra, weil er selbst einmal hier Schüler war.«
    Nun ließ Cassie sich doch auf den Stuhl vor ihr plumpsen. Für einen Moment hatte es ihr die Sprache verschlagen.
    »Was denken Sie, warum er über uns Bescheid wusste? Warum denken Sie, dass er Ihnen vorgeschlagen hat, sich ausgerechnet an dieser Schule zu bewerben?«
    »Ja, warum?« Cassie sprang jäh wieder auf. »Warum hätte er das tun sollen ? Er wusste von Ihnen und von den Auserwählten? Er wusste alles über diese Schule – das ist es doch, was Sie mir erzählen — und trotzdem hat er mich hierhergeschickt?« Der Schmerz in ihrer Brust raubte ihr fast den Atem.
    »Setzen Sie sich, Cassandra.« Sir Alric warf ihr einen Blick zu, dann wandte er sich einmal mehr von ihr ab. Komisch, dachte sie verbittert, während sie sich auf den Stuhl sinken ließ, dass er ihr anscheinend nicht in die Augen schauen konnte.
    »Ich warte«, sagte sie leise.
    Er legte die Fingerspitzen zusammen und drehte sich endlich richtig zu ihr um. »Patrick hat Sie

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