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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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schlafen. Sein Bett in die Küche schieben und dort sein Lager aufschlagen. Es würde diese Grenzzone zur Plünderei deutlich einfacher machen.
    Mit einem zufriedenen Seufzen lehnte er sich auf dem Hocker zurück, weg von der Kücheninsel, und legte seine Gabel ab. Mit leisem Klirren traf das Silber auf feines Porzellan. Macs Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln. Das angeberische Geschirr war ein deutlicher Unterschied zu dem, was er gewöhnt war: ein Zeichen, dass sein Leben sich zum Besseren verändert hatte. Normalerweise aß er von einem Pappteller oder aus einer chinesischen Take-away-box. Aber hier nicht. Der Black Diamond hatte mit dem beengten Quartier auf seinem Boot nichts zu tun, und er hatte nie einen Daimler zu Diensten gehabt.
    Das sagte der Numbai häufiger, als gut für ihn war. Zu Ihren Diensten, Herr. Natürlich, Herr. Kann ich Ihnen noch etwas bringen, Herr? Daimler war eine Ein-Mann-Martha-Steward, Amerikas beste Hausfrau mit spitzen Elfenohren und dank seines goldenen Vorderzahns mit eingebautem Glitzerfaktor. Und während er dem Versorger der Nightfury zusah, wie er in der Küche herumwirbelte – in blubbernden Töpfen rührte, den Timer am Ofen überprüfte –, dankte Mac dem Schicksal.
    Der Black Diamond war jetzt sein Zuhause. Die Nightfury-Krieger und Daimler seine Familie. Halleluja. Es war auch verdammt noch mal Zeit. Er hatte den einen Ort gefunden, an den er wirklich gehörte.
    Mac stieß den Teller von sich, schob den Hocker zurück und stand auf. Nachdem er sich gestreckt hatte, hob er den langen, schwarzen Koffer vom Boden neben seinem Stuhl auf. »Hey, Daimler?«
    Der Numbai blickte von seinem sechsflammigen Herd über die Schulter zu ihm herüber. Mit einem hoffnungsvollen Glitzern in den Augen fragte er: »Noch eine Portion, Herr?«
    Mac schüttelte den Kopf.
    »Ein Stück Schokoladenkuchen?«
    Mac lachte. Der Kerl kannte kein Ende. Der Elf lebte, um zu dienen, und an den Sterne-Service könnte er sich gewöhnen. »Gerade nicht. Ich muss los, aber danke, Mann.«
    Mit einem Holzlöffel in der erhobenen Hand fiel Daimler in sich zusammen.
    Seine enttäuschte Miene setzte Mac zu. Das Letzte, was er wollte, war die Gefühle dieses Kerls zu verletzen. »Stell es für mich in den Kühlschrank, ja? Ich hole es mir später.«
    Daimler strahlte auf, den Blick voller Glückseligkeit, während er eine Schublade aufzog und ein großes Vorlegemesser herausnahm. Mac schüttelte den Kopf, hob den schweren Koffer an und wandte sich dem Ausgang zu, während der Numbai dem Kuchen zusetzte und ein riesiges Stück herausschnitt. Mac summte. Kein Zweifel. Für dieses Kunstwerk würde er zurückkommen. Und dann für ein zweites. Schließlich liebte er Schokolade, aber …
    Später. Jetzt hatte er etwas zu tun. Rikar hatte vor einer Stunde mental mit ihm Kontakt aufgenommen und um eine Sonderlieferung gebeten. Gott sei Dank.
    Zwei Tage. Achtundvierzig verdammte Stunden des Wartens. Der Fragen. Der Sorge um Angela. Dann war Rikar endlich zum Luftholen aufgetaucht.
    Nicht, dass Mac dem Krieger etwas vorwarf.
    Angela war wunderschön, schlau … verdammt sexy. Das dachte zumindest jeder Mann, den Mac kannte. Und er sollte es wissen. Er hatte genug von ihnen verscheucht. Hatte sogar ein paar von ihnen verprügelt, als sie zu aufdringlich wurden. Auch wenn Angela davon nichts wusste. Und dabei wollte er es auch belassen. Mac stellte sich ihre Reaktion vor und schnitt eine Grimasse. Himmel. Man könnte denken, er hätte einen Todeswunsch, dass er sich in ihr Liebesleben einmischte, und sollte sie es jemals herausfinden, würde sie ihn von einem Ende Seattles bis ans andere prügeln.
    Nicht ratsam. Und nicht besonders spaßig.
    Der Gewehrkoffer stieß gegen seinen Oberschenkel, während Mac durch den kunstgefüllten Angeberflur lief, der sich als Hauptkorridor des Black Diamonds ausgab. Seine Kampfstiefel glitten fast lautlos über den Parkettboden, während die weißen Wände unter den Halogenlampen glänzten, die ihr Licht auf Gemälde warfen, in deren unteren Ecken Namen wie Picasso und Jackson Pollock, van Gogh und Renoir auf die Leinwand gekritzelt waren.
    Große und kleine. Bunte. Einfarbige. Radierungen oder Kohlezeichnungen.
    Himmel, hier hing einfach alles. Ernsthaftes Galeriematerial – der Louvre auf Steroiden.
    Nicht, dass Mac viel von Kunst verstand. Aber nach dem, was er in diesem Flur sah, hatte jemand eine ganze Menge Kohle springen lassen, um die Wände aufzuhübschen. Nicht, dass ihm

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