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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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das im Moment etwas ausmachte. Er war zu sehr damit beschäftigt, Türen zu zählen. Diejenigen, die sich entlang des Flurs aneinanderreihten und die bunte Kunstausstellung mit honigfarbenem Holz unterbrachen.
    Neun. Zehn. Elf … Jackpot. Rikars Schlafzimmertür.
    Mac starrte sie eine Sekunde lang an. Das Ding sah eigentlich ziemlich unschuldig aus. Nichts als eine Sammlung antiker Bretter, die jemand zusammengenagelt hatte, um das Hier vom Dort zu trennen. Nun, zumindest bis man bedachte, was sich die letzten zwei Tage hinter diesem Ding abgespielt hatte. Mac biss die Zähne zusammen. Dieser verdammte Kerl. Er wusste nicht, was er zuerst tun sollte. Rikar dazu gratulieren, dass er es geschafft hatte, Angela für ganze zweiundvierzig Stunden am Stück im Bett zu behalten, oder dem Hurensohn den Schädel dafür einzuschlagen, dass er mit seiner kleinen Schwester geschlafen hatte.
    Ein Dilemma, wirklich.
    Er wollte beides. Amor und den beschützenden großen Bruder gleichzeitig spielen.
    Er stieß den Atem aus und ließ die Schultern kreisen, um seine verspannten Muskeln zu dehnen. Er musste sich unter Kontrolle bringen, bevor er anklopfte. Rikar eine reinzuhauen, würde ihm bei Angela keine Pluspunkte einbringen. Sie wollte ihn – brauchte den Kerl vielleicht sogar für mehr als nur das körperliche Vergnügen, das er ihr bereitete.
    Beweisstück A? Niemand hatte sie dazu gezwungen, Rikars Schlafzimmer zu betreten. Es zwang sie auch niemand, dort zu bleiben. Mit Vorsicht vorzugehen, war also ein guter Plan. Vor allem, wenn er seine Eier behalten wollte.
    Mac hob die Hand und klopfte an. Mit seinen Überschall-Drachensinnen hörte er die Bettdecke rascheln, ein schläfriges Murmeln, dann leise Schritte, die sich der Tür näherten. Innerhalb von Sekunden drehte sich der Knauf, und die Tür schwang auf. Eiskalte Luft, die einem Winter in Alaska alle Ehre gemacht hätte, schlug ihm ins Gesicht. Er blinzelte, versuchte, sich auf den Klimawandel einzustellen, vollkommen abgelenkt, bis …
    Himmelherrgott.
    Seine Hand schloss sich fester um den Griff des Gewehrkoffers, als er Rikars Blick begegnete. Mac schluckte ein Knurren hinunter. Der Krieger wirkte allzu zufrieden: Seine hellen Augen leuchteten, sein Körper war entspannt, er war so gut gefüttert worden, dass ihm mmh, mmh, lecker quasi auf der Stirn stand. Seine Ausstrahlung war fast schon unanständig.
    Der glückliche Bastard. Verfluchter Hurensohn.
    Macs freie Hand ballte sich zur Faust. »Wie geht es ihr?«
    »Sie schläft, aber es geht ihr gut.« Rikar versperrte ihm mit dem Körper die Sicht ins Zimmer und hob eine Braue. »Willst du mir eine reinhauen?«
    »Hundert Prozent.«
    »Ich würde dir den Hintern versohlen, wenn es nicht so wäre«, sagte er, sein Blick war voller Verständnis. »Ich verstehe dein Bedürfnis, sie zu beschützen. Ich fühle es auch, aber … sie ist meine Gefährtin, Mac. Diejenige, auf die ich gewartet habe. Ich brauche sie.«
    Brauchen reichte nicht. Nicht für seine kleine Schwester. »Liebst du sie?«
    »Ja.«
    Die Antwort kam schnell. Gut für Rikar. Weniger gut für ihn. Es sah so aus, als würde er Rikar doch nicht den Schädel einschlagen können. Zumindest nicht heute.
    »Okay«, sagte er und stieß die Luft aus, die er angehalten hatte. Seine Muskeln entspannten sich, folgten dem natürlichen Sog, und seine Anspannung ließ nach, floss sein Rückgrat hinunter und durch die Sohlen seiner Stiefel. »Aber wenn du ihr wehtust … ihr auch nur ein Haar krümmst, breche ich deinen Schädel auf und reiß dir das Hirn raus. Ist das klar?«
    »Verstanden.« Rikars Mundwinkel zuckten, als er auf ihn zutrat. Er schlug Mac auf die Schulter und drückte zu, dann nickte er in Richtung des Gewehrkoffers, den Mac trug. »Ist es das?«
    »Ja.«
    Rikar runzelte die Stirn. »Du bist dir sicher, ja?«
    »Sie schießt besser als ich.« Und das wollte etwas heißen. Mac war ein exzellenter Schütze, sein Ruf bei den SEAL s hatte ihm damals einiges Schulterklopfen eingebracht. Aber Angelas Talent mit dem Scharfschützengewehr übertraf sogar ihn. Sie traf ihr Ziel – mitten ins Schwarze – aus achthundert Metern Entfernung. Unter allen Umständen eine unglaubliche Leistung, aber in den Heckenschützenkreisen der Seattle SWAT -Einheit schätzte man sie für ihre ruhige Hand und ihre tödliche Präzision. »Bring sie bis auf neunhundert Meter ran, und sie durchlöchert das Ziel jedes Mal.«
    »Auch wenn es sich bewegt?«
    »Wie lange haben wir zum

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