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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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verdammte Kerl. Hatte sie in eine Nymphomanin verwandelt. Was nicht schlimm war, solange er da war, um sich um das Problem zu kümmern.
    »Konzentrier dich, du Idiotin«, sagte sie in der Hoffnung, der Klang ihrer Stimme würde ihre Sex-Fixierung ausschalten. Aber sie hatte kein Glück. Rikar blieb bei ihr, aber wenigstens schaffte sie es, wieder klar genug zu sehen, um zielen zu können. »Einmal noch ins Schwarze, dann geht’s nach Hause.«
    Oder eher in die Küche.
    Daimler übertraf sich selbst in dem Versuch, Mac satt zu bekommen. Sie hatte ihren Partner noch nie so viel essen sehen. Aber er hatte sich ja auch stark verändert, also war es vielleicht an der Zeit für ein neues Normal. Sollte ihr recht sein. Sie störte es nicht. Auch wenn diese ganze Sache mit der Sonnenallergie der Drachenkrieger sie nervte. Vor allem, weil sie alleine hier draußen herumschoss.
    Es gefiel ihr nicht. Nicht, weil sie Angst hatte. Im Schutz des Energiefelds des Black Diamonds ein paar Stunden auf sich gestellt zu sein, machte ihr nichts aus. Angela fehlte nur seine Gesellschaft … Und ihr Schussbeobachter. Mac begleitete sie immer mit in den Schießstand. Führte sie durch jeden Schuss, maß die Windstärke und die Entfernung zum Ziel, gab ihr Tipps zur Haltung und Abzuggeschwindigkeit.
    Gott sei Dank würde es heute Nacht anders sein.
    Sie würde nicht ganz alleine dort draußen auf der Felskante liegen und darauf warten, dass Lothair auftauchte. Mac und Forge würden sie nicht aus den Augen lassen, während Rikar und die anderen Nightfury die Razorback-Ratte in die Falle lockten. Sie waren den Plan eine Millionen Mal durchgegangen. So schien es ihr zumindest. Jedes Mal, wenn Rikar ihr nahe kam, drillte er sie, ließ sie jedes Detail wiederholen, bis ihr der Kopf schwirrte und sie ihn schlagen wollte.
    Oder ficken.
    Beide Strategien funktionierten wirklich, wirklich gut. Aber die zweite Option war ihr lieber – weshalb sie meistens darauf zurückfiel. Er sagte nie Nein, wenn es darum ging, sie zu lieben. Worüber er den verdammten Plan jedes Mal vergaß und verstummte.
    Halleluja. Sie brauchte schließlich zwischendurch auch mal ihre Ruhe.
    Deshalb war sie auch nach draußen zum Schießstand gegangen und köpfte derzeit Mitglieder der Kürbisfamilie. Angela richtete das Fadenkreuz auf das Gemüse, holte ruhig Luft, atmete langsam wieder aus und drückte ab. Eins Kartoffelbrei. Zwei, Karto…
    Platsch!
    Bingo. Mission erfüllt. Kürbis vernichtend geschlagen.
    Angela schob den Bolzen hoch, dann nach vorne und leerte die Kammer der Waffe. Die Patronenhülse fiel heraus, das Klick-Klick klang brutal hier inmitten der Natur, dem Rauschen der Äste und dem sanften Rufen der Vögel über ihrem Kopf.
    Sie hob die 308er Hülse auf, polierte das Metall und steckte sie in die Seitentasche ihrer Armyhose. Angelas Lippen zuckten. Die KU (alias Kampfuniform) war noch ein Geschenk. Und Rikar bestand darauf, dass sie sie trug, wenn sie das Haus verließ. Sie brauchte sich auf dem Gelände des Black Diamonds nicht zu tarnen. Hier würden die Razorback sie niemals finden, aber …
    Egal.
    Solange Rikar sich besser fühlte, wenn sie die Tarnkleidung trug, würde sie es ohne zu zögern oder sich zu beschweren tun. Sie verstand seine Sorge – sein Bedürfnis, sie zu beschützen –, weil sie sich um ihn genauso sorgte. Vielleicht sogar mehr.
    Sie war nicht diejenige, die Nacht für Nacht gegen die Wichser in den Kampf zog, die den Planeten beschmutzten. Rikar war es, und auch wenn Angela wusste, dass er mehr als fähig war, für sich selbst zu sorgen, hatte sie trotzdem Angst um ihn. War die ganze Woche über durch das Gebäude getigert, hatte viel zu viel Kaffee getrunken und gebetet, dass er unversehrt nach Hause kam.
    Und das würde sich so bald nicht ändern. Zumindest, wenn sie im Black Diamond blieb. Aber wer konnte das schon wissen. Oder? Umstände änderten sich. Beziehungen gingen ständig in die Brüche. Vor allem, wenn es Dinge gab, die keiner von beiden aussprach.
    Angela nahm das Gewehr und ging in Richtung des Hauses , versuchte, sich darüber nicht auch noch Sorgen zu machen. Sie wollte Rikar nicht in Frage stellen, aber die Unsicherheit blieb. Nicht auf ihrer Seite. Sie wollte ihn, aber bis auf die Tatsache, dass er sagte, er würde sie nie mehr gehen lassen – und sooft mit ihr schlafen, wie er konnte –, waren seine Beteuerungen an der Gefühlsfront eher sparsam. Er hatte ihr nicht gesagt, dass er sie liebte. Sie nicht

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