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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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sie zu. Potentielles Chaos, auf dem in großen Lettern das Wort Tod prangte, und Angela weigerte sich, auch nur eine Sekunde zu vergeuden. Sie musste noch einmal mit ihm schlafen, bevor die Sonne unterging. Bevor die Nightfury sich bewaffneten und ausschwärmten, um die Falle vorzubereiten. Es war vielleicht ihre letzte Chance, ihn im Arm zu halten.
    Angela beschleunigte ihre Schritte. Nach wenigen Minuten betrat sie den Otis. Sie unterdrückte ein Zittern, das durch ihren ganzen Körper lief. Seit ihrem Ausflug in das Versteck der Razorback fühlte sie sich in Aufzügen nicht mehr recht wohl.
    Trotzdem drückte sie den Pfeil nach unten. Die Türen schlossen sich, und sie war unterwegs in die Tiefen des Black Diamonds. Das riesige unterirdische Tunnelnetzwerk unter dem Haupthaus war wirklich ziemlich cool, in allen Belangen faszinierend – mit einer Ausnahme. Es war verdammt schwer, sich zurechtzufinden. Vor allem, wenn man sich nicht auskannte. Aber für sie kein Problem. Solange ihr Rikar-Radar lief, wusste sie genau, wo sie ihn fand.
    Im Fitnessraum.
    Sie konnte es kaum erwarten, zu ihm zu kommen. Nervös trat sie im Aufzug von einem Fuß auf den anderen, wartete darauf, dass das dumme Ding sich endlich öffnete. Dreißig Sekunden später war sie wieder frei, als die Türen zur Seite glitten und sie auf den Korridor trat. Rechts von ihr lag die Klinik. Links? Ihr Mann. Sie konnte ihn jetzt hören, seine Stimme hallte durch den Flur, während er mit einem anderen Krieger sprach.
    Sie joggte die letzten Meter, hielt direkt auf den Fitnessraum zu. Sie trat über die Schwelle, und ihr Blick fiel auf eine Menge Hightech-Geräte, Trainingsbänke und …
    Heilige Scheiße.
    Drachen.
    Drei an der Zahl. Ihre gehörnten Köpfe stießen beinahe an die hohe Decke.
    Angela blieb abrupt stehen und fühlte, wie sich ihre Augen weiteten, als ihr Blick auf die mörderische Dreifaltigkeit fiel. Sie erkannte Rikar. Fast reinweiß, mit goldenen und blauen Schuppenspitzen hatte er seine rasiermesserscharfen Klauen um einen senkrechten Pfahl in der Form eines Kreuzes gelegt. Mit gleichmäßigem Druck zog er eine Klaue über den waagrechten Teil des Gerüsts – ein Wetzstahl vielleicht? Ein grässliches Geräusch ertönte, wie Fingernägel auf einer Schultafel.
    Sie wollte sich zusammenkrümmen, die Hände auf die Ohren pressen und selbst kreischen, bis das Geräusch vorüber war. Und das hätte sie auch getan, wenn sie in der Lage gewesen wäre, sich abzuwenden. Aber sie hatte keine Chance. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, ihn anzusehen, war vollkommen hypnotisiert.
    Die meisten Frauen hätten sich vor Angst in die Hose gemacht. Sie nicht. Angst gehörte nicht zu ihrem gewöhnlichen Repertoire. Ihre Schwäche war schon immer die Neugier gewesen, die ihren Spürsinn weckte. Während sie die Drachen miteinander verglich und ihre Unterschiede katalogisierte, nahm sie ihre Eigenheiten wahr, genoss die Show und … Mannomann. Rikars Drachenkörper war wunderschön.
    Sie erinnerte sich an seinen Anblick am Strand, in der Nacht, in der er sie gerettet hatte, aber es kam dem Gefühl nicht nahe, ihn jetzt anzusehen, da sie keinen Schmerz verspürte, keine Panik. Himmlisch. Es gab kein anderes Wort dafür … oder für ihn.
    Wobei seine Gefährten auch nicht zu verachten waren.
    Ein mitternachtsblauer Drache saß neben einem zweiten Pfosten. Er hatte eine Pranke erhoben und betrachtete seine Klauen aus zusammengezogenen grünen Augen, inspizierte jede Kralle, als begutachte er das Ergebnis seiner Arbeit, um sicherzustellen, dass alles scharf genug war. Der dritte war pechschwarz mit bernsteinfarbenen Schuppenspitzen und goldenen Augen. Wick. Er musste es sein. Keiner der anderen hatte diese Augenfarbe.
    Wick bemerkte als Erstes, dass sie auf der Schwelle stand, und schnaubte sie an. Rauch stieg aus seinen Nasenlöchern auf. Für eine freundliche Begrüßung, na ja … fehlte hier irgendetwas. Angela kümmerte es nicht. Sie beschloss, die Sache positiv zu sehen, interpretierte es als Hallo und sagte: »Hey, Wick. Sind sie schon scharf genug?«
    Wick bleckte die Zähne. Ein Lächeln? Gewissermaßen. Also grinste sie zurück. Er schüttelte den Kopf und tippte Rikar mit der Seite seines Schwanzes an.
    Rikar sah von seiner Schleifarbeit auf. Als er sie erblickte, ertönte seine Stimme. Ein tiefes, warmes Schnurren. »Angela.«
    Das kehlige Geräusch sandte ihr einen Schauder über den Rücken. Oh, diese Vorfreude. Sie L-I-E-B-T-E diesen

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