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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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mit einem unverhohlenen Knurren.
    Lothairs Mund verzog sich zu einem Lächeln, als er seinen Freund auf der Suche nach einem Landeplatz über ihn hinwegfliegen sah. Mit einem Gedanken entriegelte er die Balkontür, schob sie auf und trat über die Schwelle. Er holte tief Luft, sog den Duft der Frau in sich ein und spähte in die Schatten. Er ließ den Blick über die Szenerie schweifen und nahm die Details in sich auf. Im Wohnzimmer und in der Küche war niemand, aber auf der Arbeitsfläche aus Granit lag ein Handy. Es hing am Ladekabel und ein kleines Licht blinkte auf, erlosch wieder und erhellte die Dämmerung mit kaltem grünen Licht.
    Er sah es als gutes Zeichen. Die Menschen gingen nie ohne ihr Handy irgendwohin. Es war ein ungeschriebenes Gesetz oder so etwas. Entweder das oder eine Art Sucht. Wenn sie die verdammten Dinger nicht am Ohr hatten, tippten sie mit den Fingern auf der Tastatur herum. Die ganze Menschheit stand kurz vor einer katastrophalen Gehirntumorepidemie.
    Gut so. Wenn die Arschlöcher alle an Krebs starben, konnte Ivar wieder aus seinem Labor herauskommen. Sich weniger auf seine Superviren und mehr aufs Jagen konzentrieren.
    Lothair wandte sich ab und ging nach rechts. Eine Flügeltür führte in das Schlafzimmer, in das er so gerne wollte, aber noch immer keine Tania. Nur ein Magazin auf der seidenen Decke. Er spähte ins Badezimmer und runzelte die Stirn. Keine Spur von ihr.
    Er ging noch einmal durch die Wohnung, öffnete die Schränke, sah hinter die Türen, fragte sich, ob sie sich nur versteckte. Er nahm ihr iPhone in die Hand und ging die An rufliste durch, fand aber keinen Hinweis. Sie war verschwunden.
    Lothairs Zorn schwoll an, und Magie brandete auf, explodierte in einem Wirbelsturm, als er in Wut ausbrach. Er packte die Kante einer Schranktür, riss das Holzbrett aus den Angeln und schleuderte es durch die Küche. Dann der nächste Schrank. Nichts als Splitter blieben hinter ihm zurück, als er über die Kücheninsel sprang. Er landete im Wohnzimmer und ging auf die Couch los, riss Löcher in die Lederkissen. Die Füllung flog umher wie Konfetti und verteilte sich im ganzen Raum, während sein Herz raste und seine Fäuste flogen. Als er fertig war, durchwühlte er ihr Schlafzimmer, riss ihre Matratze in zwei Hälften, verbog das metallene Bettgestell, bis es brach. Der Amoklauf nahm kein Ende. Das Waschbecken im Bad explodierte unter einem knochenzermalmenden Schlag. Vasen flogen gegen Wände, Glassplitter schossen durch den Raum wie Streumunition. Tische wurden umgeworfen. Spiegel zerschlagen. Und währenddessen verfluchte er das Weibsstück, das seine Pläne durchkreuzt hatte.
    Erst die kleine Polizistin. Jetzt Tania.
    Schwer atmend vor Anstrengung, starrte Lothair in den gesprungenen Badezimmerspiegel. Sein Spiegelbild brach sich wie auf einer Wasserfläche und wurde in unterschiedliche Richtungen geworfen. Seine Augen verengten sich, als die Wut nachließ, sein Verstand einsetzte und einen Plan vor ihm ausbreitete wie Spielkarten auf einem Tisch.
    »Den« , fauchte er nach einer Minute.
    »Was gibt’s, Boss?«
    »Flieg nach Hause.« Lothair lockerte die Fäuste, hob eine Hand und betrachtete seine blutigen Knöchel. »Fahr dein verdammtes Programm hoch und finde Tania Solares. Verfolge ihre letzten Kreditkartenrechnungen, das GPS in ihrem Auto … was auch immer. Besorg mir eine Spur, der ich folgen kann.«
    Denzeil hörte die Wut in seiner Stimme und diskutierte nicht. Das Geräusch schlagender Flügel drang durch die Gedankenverbindung, als der Krieger sich in die Luft erhob. »Roger. Ich sage Bescheid, wenn ich etwas finde.«
    Natürlich würde er das … wenn er wusste, was gut für ihn war. Der Selbsterhaltungsinstinkt des Kriegers hatte schon immer gut funktioniert. Zu dumm, dass Denzeil Rikar nicht für ihn finden konnte. Er würde dem Nightfury den Kopf abreißen, sobald er …
    Lothair zuckte zusammen, als ihm ein Kribbeln über den Nacken lief. Er hielt die Luft an, versuchte, das Signal festzuhalten und … vielleicht war heute doch sein Glückstag. Er erkannte die Signatur. Die kleine Polizistin. Angela Keen hatte sich von den Rockschößen der Nightfury gelöst und war draußen unterwegs.
    Er schloss die Augen und drehte sich langsam im Kreis. Holzsplitter und Keramikscherben knirschten unter seinen Stiefeln, während er ihrer Energie nachspürte, ihre Quelle lokalisierte. Norden … Nordwest. Nahe der Küste. Ja, sie war es. Definitiv.
    Lothairs zufriedenes

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