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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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Summen wurde zu einem Knurren. Vielleicht war diese Nacht doch kein Totalausfall. Die Kleine war dort draußen. Ganz alleine.
    Zeit, das Tor zur Hölle zu öffnen. Zeit für seine Rache.
    Rikar sandte Angelas alte Energiesignatur mit der Kraft einer Supernova aus und landete an der Kante einer steilen Felswand. Seine Klauen kratzten über das Gestein, während er den Horizont und das flache Plateau scannte, das unter ihm verlief. Tausend Meter offene Fläche, scharfkantige Felswände, die zum Meer hinunterstürzten, auf der einen, dichter Wald auf der anderen Seite, dazwischen eine Schneise ebenen Terrains.
    Der perfekte Ort für einen Hinterhalt.
    Er hatte die ganze Woche über nach einem Platz wie diesem gesucht. Nichts getan, außer über die Landschaft zu fliegen, immer an der Küste von Washington State entlang, nur um nach einer Sache Ausschau zu halten. Einem Landstrich, der mehrfache Deckung bot. Aber vor allem Sicherheit und einen Fluchtweg für Angela, wenn die Sache schiefging.
    Rikar schnaubte, Eisnebel stieg aus seinen Nasenlöchern auf wie Rauchringe. Die Sache heute Nacht fühlte sich nicht richtig an. Nichts daran fühlte sich richtig an, solange Angela involviert war, aber noch während das drängende Gefühl des Unbehagens zunahm, sandte er das Signal aus, wollte es hinter sich bringen, auch wenn er das Ergebnis fürchtete. Aber eine bessere Falle gab es nicht. Die Bewohner des jahrhundertealten Bauernhauses waren ausgeflogen, und Angelas Jeep stand neben dem Gebäude. So würden die Razorback genau den Schluss ziehen, den Rikar geplant hatte – dass Angela sich an diesen abgelegenen Ort zurückgezogen hatte, um sich zu verstecken.
    Keine schlechte Falle.
    Rikar gefiel sie trotzdem nicht. Er war angespannt, an seiner Flanke zuckte ein Muskel und brachte die Stacheln auf seinem Rückgrat zum Rasseln. Das Geräusch schmeckte nach Nervosität, zwang ihn, alles noch einmal zu überdenken. Er hatte nie viel über das Kämpfen nachgedacht. Es war einfach Teil seines Lebens, etwas, das er tat, um seinen Clan zu schützen und infolge dessen auch die Menschheit. Es war nichts, worüber man ins Schwärmen geriet, aber heute Nacht hing alles davon ab, dass Angela freie Schusslinie hatte. Auf ein bewegliches Ziel. Innerhalb eines schmalen Zeitfensters.
    Er nahm Menschengestalt an und nahm Kontakt zu Bastian auf. »Aufgepasst, Bas. Das Signal ist raus. Sag den Jungs, sie sollen sich bereit machen.«
    »Bist du auf Position?«
    »Nein«, sagte er in dem Bewusstsein, dass er sich eine Rüge einfangen würde. »Ich will noch einen Boxenstopp einlegen.«
    »Verdammt, Rikar.« Als er stumm blieb, seufzte Bastian. Er erkannte, wenn er einen Kampf nur verlieren konnte. »Beeil dich, dann schaff deinen Arsch rüber zum Kliff. Wir sind alle bereit.«
    »In höchstens zwei Minuten bin ich wieder in der Luft.«
    Sein bester Freund fluchte.
    Rikar ignorierte die Warnung und sprang über einen großen Felsbrocken. Unter ihm war nichts, fast zehn Meter fiel er auf die Felskante. Mit einem Knirschen landeten seine Stiefel auf dem Granit. Er schluckte eine erneute Welle des Unbehagens hinunter, als er die Szenerie betrachtete – Angela, das M25, das er ihr geschenkt hatte, und den Ort, den sie sich als Schießstand ausgesucht hatte.
    Verdammte Hölle. Was hatte er sich dabei gedacht?
    Nichts Gutes, das war mal sicher. Aber während er sie beobachtete, wie sie Schulter an Schulter zwischen Mac und Forge stand – zuhörte, wie sie seinen Kriegern letzte Anweisungen gab –, konnte er nicht anders. Sie machte ihn so verdammt stolz. Seine Gefährtin war unbeschreiblich schön. So mutig. So schlau. So … hundertprozentig. Und Himmel, er musste sie beschützen. Ihre Sicherheit war ihm wichtiger als sein eigenes Leben, und während er sie ansah, drehte sie sich um und ignorierte Macs Lachen und Forges Antwort, um ihm zuzulächeln. Sein Herz schlug einen Purzelbaum und hämmerte gegen seinen Brustkorb.
    Sie klopfte den Männern auf die Schulter, ließ sie stehen und kam auf ihn zu. »Hey.«
    In ihrer Begrüßung lag mehr als ein einfaches wie geht’s ? Es war eine Frage voller Sorge. Mit zugeschnürter Kehle erwiderte Rikar ihren Gruß auf die einzige Art und Weise, die ihm gerade möglich war und nickte ihr zu. Verdammter Mist. Sie sollte sich keine Sorgen um ihn machen. Er wusste, wie er den Kopf aus der Schlinge zog. Angela musste sich auf sich selbst konzentrieren, aber … gottverdammt. An seiner Reaktion konnte er nichts

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