Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
Vom Netzwerk:
Venom drehte sich mitten im Flug und kam an seine linke Seite. » Wie sieht’s aus? Sprich mit mir. «
    »Noch eine halbe Meile. « Rikar schoss um eine weitere Kurve, und seine Flügelspitze berührte das Wasser. Gischt stob auf. Die Wassertropfen verwandelten sich in Eis und fielen platschend in den Fluss. » Geschätzte Ankunft … dreißig Sekunden.«
    »Wie viele?«
    »Keine Ahnung.«
    Venom fluchte. »Wo zum Teufel steckt Wick?«
    Wenn er das wüsste. Himmel, der Krieger mochte im Feuergefecht tödlich sein, aber pünktlich war er nie. Was bedeutete, dass sie alleine angreifen mussten, ein Flügel des Kampfdreiecks blieb ungedeckt. » Wir können nicht warten. Zieh du nach rechts. Flieg von hinten ran … voneinander trennen und fertigmachen.«
    »Geile Sache« , sagte Venom säuerlich. » Du trennst sie, ich mache sie fertig.«
    » Pass auf deinen Arsch auf.«
    Als sein Kamerad in Jubelrufe ausbrechen wollte, ertönte aus dem Nichts ein tiefes Knurren. » Rikar … rechte Flanke.«
    Wenn man vom Teufel sprach. Die Verstärkung nahte mit großen Flügelschlägen.
    Schwarze Schuppen mit goldenen Spitzen schossen verschwommen aus der Dunkelheit, als Wick auf sie zuraste wie eine Pfeilspitze. Er breitete die Flügel aus, verlangsamte seinen Flug und nahm die Position hinter Rikars rechter Flanke ein.
    » Das wurde auch Zeit.« Venoms rubinrote Augen glühten, als er dem Krieger einen wütenden Blick zuwarf.
    » Halt’s Maul «, erwiderte Wick den Gruß in seinem üblichen, freundlichen Tonfall.
    Venom lächelte seinem besten Freund zu und ließ die Zähne aufblitzen. »Hab dich auch lieb, Kumpel.«
    Der vertraute Schlagabtausch beruhigte Rikar. Frotzeleien vor dem Kampf halfen ihm immer, sich zu konzentrieren und auf das Töten einzustellen. Und diesmal war der Einsatz sogar noch höher als je zuvor. Angela brauchte ihn, und er war noch immer zu weit von ihr entfernt. Zu weit, um sie schützen zu können, um sich zwischen sie und die Gefahr zu stellen.
    Aber er war nah. So verdammt nah. Nur noch eine Kurve. Ein paar Sekunden.
    Bitte, lieber Gott. Mach, dass ich es schaffe.
    Ein Schrei hallte durch die Nacht, wurde vom Wasser zurückgeworfen.
    Der schreckliche Ton schnürte ihm die Brust zu, dann lockerte sich das Band und schleuderte ihn um die nächste Kurve. Ein schneller Blick offenbarte ihm die Szenerie in einzelnen Bildern. Angela. Wie sie verzweifelt rückwärts über das sandige Ufer krabbelte. Ihre nackten Füße, der hektische Atem, die Tränen, die ihr über die Wangen liefen. Lothairs gebleckte Zähne, sein Fauchen, wie er ihr nachsetzte.
    Rikar knurrte. Der Bastard spielte mit ihr, schlug mit rasiermesserscharfen Klauen zu, ließ sie wieder aufstehen, nur um sie wieder zu Fall zu bringen.
    Wut stieg in ihm auf, verengte seinen Blick und …
    Take off.
    Er verlor die Kontrolle. Eis explodierte. Das Knistern und Knacken breitete sich in einer arktischen Welle vor ihm aus, fror den Fluss unter ihm zu einer harten Fläche ein. Mit einem Fauchen legte Rikar die Flügel an und schoss nach unten. Seine Klauen rissen die Eisdecke auf, Splitter schossen davon, als er über den Fluss auf das Ufer zurutschte. Lothairs Kopf fuhr zu ihm herum, und Rikar biss die Zähne zusammen. Dumm. Er war ein verdammter Idiot, hatte den einzigen Vorteil verspielt, den er gehabt hatte: das Überraschungsmoment.
    Aber bei Gott, er hielt es nicht aus. Konnte Angelas Qualen und ihre Tränen nicht mitansehen. Konnte nicht zusehen, wie sie schrie und sich wand, während sie um ihr Leben kämpfte.
    Lothairs schwarze Schuppen glänzten im Licht des Vollmondes, als er sich wie eine Katze duckte und ihn anfauchte. Er weigerte sich, seine Beute aufzugeben. Perfekt. Ein Drache am Boden war wie eine große Zielscheibe. Und der Razorback saß mitten im Schwarzen, genau in Rikars Fadenkreuz, das einfachste aller Ziele. Die einzige Herausforderung bestand jetzt darin, den Bastard niederzumachen, ohne Angela zu treffen. Wenn er den Moment nicht genau abpasste, würde der Feigling sie als lebenden Schild einsetzen.
    Rikar zog die Brauen zusammen. Das Risiko konnte er nicht eingehen. Er brauchte Deckung … sofort.
    Seine Krallen fuhren kratzend über das Eis, während Rikar einen Blizzard herbeirief. Als der Schnee mit der Geschwindigkeit eines Hurrikans heranwehte und ihm Sichtschutz gewährte, schoss er auf sein Ziel zu, wartete auf genau … den richtigen … Moment und …
    »Angela … nach rechts!«
    Sein Befehl schnitt durch das dichte,

Weitere Kostenlose Bücher