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Verborgene Sehnsucht

Verborgene Sehnsucht

Titel: Verborgene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coreene Callahan
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gespielt, der sich in ein hübsches Mädchen verguckt hatte. Und jetzt war er nichts mehr, nur noch ein Mann voller Reue, der sich nach einem Leben sehnte, das bereits verloren war.
    Forge gönnte der Zimmerdecke eine Pause und schloss die Augen. Wieder stieg Carolines Bild vor ihm auf, versetzte seinem Herzen einen Stich. Er achtete nicht auf den schrecklichen Schmerz und blieb bei ihr, unfähig, sie aufzugeben, sogar noch nach dem Tod. Und als sein inneres Auge ihr folgte, nahmen ihn Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit mit, und er ließ sich treiben, gestattete ihrer Wärme, ihn tief in den Tagtraum hineinzuziehen.
    So wunderschön. Sie hatte zauberhaft ausgesehen mit ihren himmelblauen Augen und dem hübschen Lächeln. Ihr Duft, ihr Geschmack auf seiner Zunge … Himmel. Sie floss durch seine Adern wie Blut. War ein Teil von ihm, den er nicht loslassen konnte. Zahllose Male hatte er es probiert, aber stets behielt das Herz in Erinnerung, was der Kopf vergessen wollte. Sie suchte ihn heim wie ein Geist. Verhöhnte ihn, wenn er sich daran erinnerte, wie weich ihre Haut war, wie erregend ihr lustvolles Stöhnen, als er sich zwischen ihre Schenkel gedrängt und sie als die Seine genommen hatte.
    Der Herr möge ihm vergeben.
    Es war krank, so an sie zu denken, sie genauso zu begehren, wie er es getan hatte, als sie noch am Leben war. Caroline hatte etwas Besseres verdient. Vielleicht einen Schrein, dafür, dass sie es mit ihm ausgehalten hatte, dass sie in den Tod gegangen war, damit ihr gemeinsames Kind leben konnte.
    Ungerecht. Es war so verdammt ungerecht.
    Mit zusammengekniffenen Augen schüttelte Forge den Kopf. Ein Fehler. Irgendwo hatte er einen großen Fehler begangen. Sonst wären Caroline und er über ihre Energie verbunden gewesen, auf ewig miteinander verwoben durch ein kosmisches Band – ein Leben lang vereint, statt einer Ewigkeit ohne einander. Oh ja, theoretisch war es einfach. Ein Drachenkrieger. Eine menschliche Frau. Bring die beiden zusammen und … Heureka! Spontane Für-immer-dein-Magie. Zu dumm, dass die Realität wohl ein Hühnchen mit ihm zu rupfen gehabt hatte. Seine Drachenhälfte hatte die Frau seines Herzens nicht akzeptiert, ihm die Energieverbindung und die Möglichkeit, sie zu beschützen, verwehrt.
    Und jetzt saß er in einem Käfig und ein Rudel Nightfury war hinter ihm her. Und als wäre das noch nicht genug, würde Rikar ihm beim nächsten Mal den Kopf abreißen. Und zwar zweifellos mit dem Segen seines Kommandanten, sofern Forge ihm nicht gab, was der Kerl wollte. Nämlich? Das Wissen über die Energieverbindung, das er besaß. Keine große Sache, wenn er als Gegenleistung bekam, was er wollte. Die Frage war nur … würde Bastian auch ihm seinen Gefallen erweisen?
    Forge schürzte die Lippen und bedachte das Problem von allen Seiten. Ja, es war ein Wagnis, aber es den Nightfury zu gestatten, ihn zu fangen, war ein noch größeres gewesen. Und jetzt, da er schon bis zum Hals in der Sache drinsteckte, hatte er vor, ganz einzutauchen, um zu sehen, was auf ihn zutreiben würde.
    Oder ihn ertränken.
    Egal was, er brauchte ein Druckmittel, einen Schwachpunkt Bastians, den er für sich nutzen konnte. Was bedeutete, er musste die Frau mit ins Boot holen. Forge bewegte unbehaglich die Schultern auf dem nackten Beton und verzog das Gesicht. Sein Plan gefiel ihm nicht. Er wollte Myst nicht benutzen, aber ob es ihm passte oder nicht, die Strategie war gut. Bastians Gefährtin war der Schlüssel. Die Tatsache, dass sie seinen Sohn liebte und beschützte, sollte keine Rolle spielen, aber …
    Verdammt, das tat es. Mehr, als er sich eingestehen wollte. Aber mit seinem Sohn als Einsatz blieb ihm eben nichts anderes übrig, als mit schmutzigen Bandagen zu kämpfen. Also ja, so sehr er die Idee auch verabscheute, an ein paar hässlichen Tricks kam er nicht vorbei. Besser, es einfach runterzuschlucken und weiterzumachen. Die Frau würde es überleben. Okay, vielleicht wäre sie ein bisschen mitgenommen, aber Myst hatte schließlich ihren Gefährten, der sie hinterher trösten konnte. Aber sein Junge war unschuldig, und er brauchte seinen Vater. Also blieb ihm keine Wahl. Er würde seinen Stolz hinunterschlucken und seine Skrupel vergessen. Tun, was immer er tun musste, um seinen Sohn zurückzubekommen, und dann hoffen, Myst würde ihm am Ende verzeihen, dass er …
    Ein leises, metallisches Klicken durchbrach die Stille.
    Forge spannte die Muskeln an, rührte sich aber nicht. Flach auf dem Boden

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